Die in Arizona geborene Alexandra Bracken lebt heute in New York. Sie hatte immer der Traum, Schriftstellerin zu werden. Der erfüllte sich überraschend, als ihre Geschichte Aus Licht gewoben, die eigentlich zunächst nur als Geburtstagsgeschenk für eine Freundin gedacht war, tatsächlich von einem Verlag angenommen und herausgegeben wurde.
Seit sie denken kann, liegt eine schreckliche Dürre über dem Dorf und dem Landstrich in dem Sydelle lebt. Regen hat sie zuletzt als kleines Kind gesehen, ihre Geschwister kennen ihn gar nicht mehr.
Das ändert sich als eines Tages ein fürchterlicher Sturm tobt und Niederschläge bringt. Sind sie das Werk des Magiers Wayland North, der zur gleichen Zeit im Dorf auftaucht? Der verschlossene junge Mann leugnet das weder, noch gibt er es zu. Stattdessen entwickelt er ein unheimliches Interesse an Sydelle, die seine Umhänge stopfen muss.
Schließlich bittet er die Eltern, das junge Mädchen mit auf seine Reise in die Hauptstadt zu nehmen, denn sie könnte für ihn und seine Mission wichtig werden.
Eher unwillig gehorcht Sydelle und schließt sich dem Magier an. Schon kurz hinter den Grenzen des Dorfes muss sie feststellen, dass die Welt viele Gefahren bereit hält, von denen sie nichts wusste.
Die Reise in die Hauptstadt wird immer wieder durch Intrigen und Attacken unterbrochen, und Wayland scheint ziemlich viele Geheimnisse vor ihr zu haben. Eine Rivale versucht ihn zudem auszuschalten, bevor er seine Botschaft der ersten Hofmagiern überbringen kann. Und nicht zuletzt scheint er auch etwas über Sydelle zu wissen, was sie selbst nicht weiß.
So gibt es auch zwischen dem ungleichen Paar immer wieder Querelen und Streit, die sie mehr als einmal in zusätzliche Gefahr bringen.
Grob gesehen folgt »Aus Licht gewoben« einem einfachen Schema: Zwei ungleiche Gefährten müssen sich auf ihrer Reise zusammenraufen. Der unerfahrenere Partner lernt nach und nach die Intrigen kennen, in die der andere verstrickt ist und findet bald mehr über sich heraus.
Der jungen Autorin gelingt es jedoch dem Schema einige neue Facetten abzuringen. Bemerkenswert dabei ist, dass sie nicht die Liebesgeschichte zwischen dem jungen Magier und ihrer Heldin in den Mittelpunkt stellt, sondern tatsächlich das Abenteuer. Die beiden Figuren wachsen nur langsam aufeinander zu und sind sich auch am Ende ihrer Gefühle nicht unbedingt ganz sicher.
Sydelle ist eine aktive Heldin, die vielleicht nicht mit besonderen Kräften auf die Welt gekommen ist und traditionell erzogen wurde, aber sie besitzt eine scharfe Beobachtungsgabe und einen wachen Verstand. Das sorgt dafür, dass sie mehr als einmal das Ruder in die Hand nimmt und den Weg bestimmt.
Zwar liest sich der Anfang der Geschichte noch etwas holprig und auch die Auflösung des größten Problems ist eher einfach, aber insgesamt überzeugt die Handlung durch einen klugen Aufbau, wissen die Figuren durch ihre Ecken und Kanten zu gefallen. Die Spannung wird zudem immer wieder durch kleine aber feine Wendungen geschürt, mit denen man so nicht gerechnet hat.