Rezension von Katrin Kress

Kaum wurde der sagenumwobene Azteken Schatz gefunden, versuchen die Grabräuber ab acht Jahren sich ihren Teil der Beute zu sichern. Jeder Glücksritter hat es bei dem neuen Parker Kartenspiel Azteken Schatz auf ein besonderes Kleinod abgesehen. Talismänner, wertvolle Amulette oder kostbare Münzen: Die Aufgabenkarten geben vor, welche Kostbarkeiten die Spieler ergattern müssen, um am Ende der Schatzjagd die Nase vorn zu haben. Bis zu fünf Kartenspielfreunde dürfen sich auf ein wildes Hauen und Stechen freuen, wenn es heißt: wer macht am meisten Stiche mit seiner Kartenhand.

Spielziel:

So viele stichbezogene Aufgaben als möglich erfüllen.

Ausstattung:

Die Karten sind von normaler Qualität und nichts besonderes, leider ist die Farbwahl meiner Meinung nach etwas unglücklich gewählt. Die komischen Pastellfarben und ansatzweise aztekenartigen Bilder sind nicht jedermanns Geschmack und lassen das ganze leider etwas billig wirken. Auch die Marker sind aus normaler Pappe und nicht wirklich hübsch gestaltet.

Spielregeln:

Die 2 seitige Spielanleitung ist für die Zielgruppe unter 18 geschrieben, und daher leicht zu verstehen. Das ganze ist auch sehr anschaulich mit Bildern des Spielablaufs angereichert, und mit Zeichnungen versehen. Und daher sehr anschaulich gestaltet.

Spielablauf:

Der Anführer spielt seine Schatzkarte aus. Das kann ein Talisman, ein Amulett oder eine Münze sein. Die anderen Spieler müssen bedienen, indem sie eine Karte mit gleichem Symbol ausspielen. Nur wer keine Karte mit diesem Symbol besitzt, darf eine andere Karte ausspielen. Der Spieler, der den höchsten Kartenwert mit dem Symbol der ersten Karte ausgespielt hat, gewinnt den Stich und legt die Karten vor sich ab.

Der Spielverlauf gliedert sich in 3 Teile.

1) Ersteigern der Anführer-Figur

2) Ersteigern von Kartenkombinationen

3) Stiche machen oder nicht, je nach Aufgabe

Zu Spielbeginn bekommt jeder Spieler 5 silberne und 1 goldene Münze.

Pro Spieler wird dann eine Kombination aus 6 Karten offen ausgelegt, 4 davon sind Schatzkarten, 2 davon sind Aufgabenkarten. Jeder Spieler soll dann eines dieser Kartenpakete ersteigern und dann mit den ersteigerten Schatzkarten und den 8 Handkarten spielen. "Soll" bezieht sich auf das Ersteigern von Karten, denn im Spiel selbst ist der Anreiz, eine Kartenkombination zu ersteigern, denkbar gering. Mit den 4 Schatzkarten ersteigert man, oder bekommt man, auch zwei Aufgabenkarten, die im Spiel dann erfüllt werden sollten. Das Problem hierbei liegt in der Tatsache, dass sich die beiden Aufgaben durchaus und sogar zumeist widersprechen. Etwa "Mache genau 5 Stiche" und "Mache genau 7 Stiche". Man kann dann überlegen, welche Aufgabe mit den Handkarten leichter zu erreichen ist. Aber darauf zu bieten, das fällt einem nicht im Traum ein. Das hat zur Folge, dass sehr selten geboten wird und der Anführer, diese Rolle wird zuallererst versteigert, einem der Spieler dann das Kartenpaket, das zur Versteigerung ansteht, zuteilt.

Damit sind wir bei der Rolle des Anführers. Er sagt, welches Kartenpaket versteigert wird und wer es bei Gleichstand bekommt.

Spielspaß:

Leider konnte ich dem Spielprinzip nicht wirklich viel abgewinnen. Das ergattern von Aufgaben und Lösen dieser ist eher langweilig als das es wirklich Spass macht. Für Kinder ist das ganze dann auch wieder ein wenig zu kompliziert als das es wirklich flüssig laufen könnte.

Fazit:

Also dazu gedacht um Kinder das Stichspielen beizubringen, obwohl das mit einem simplen Kartenspiel wohl besser funktioniert.

Alles in allem ein sehr schwaches Spiel, dem Erwachsene nicht viel abgewinnen können. Und für Kinder finde ich die Aufmachung und Grafiken zu schwach. Bei uns konnte es jedenfalls keine Begeisterungsstürme auslösen