Bäume und ihre Bewohner (Autor: Roland und Margot Spohn)
 
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Bäume und ihre Bewohner (Autor: Roland und Margot Spohn)

Rezension von Christel Scheja

 

Naturführer gibt es eine ganze Menge, mal speziell, mal allgemein gehalten, dann auf bestimmte Regionen bezogen und bestimmte Arten oder gar nur Flora oder Fauna spezialisiert, aber kaum einen, der alles als Einheit betrachtet, ein symbiotischen Lebensraum. Das ist bei „Bäume und ihre Bewohner“ von Roland und Margot Spohn anders.

 

Sie haben sich rund fünfzig, für Mitteleuropa typische Gewächse heraus gesucht, Bäume wie Fichten, Lächen, Buchen, Platanen, Erlen und Birken, aber auch Rhododendren und anderes, was nicht nur gezüchtet in den Kulturgärten zu finden ist.

In der Folge wird jedes dieser Gewächse erst einmal kurz vorgestellt, damit der Spaziergänger oder Wanderer es auch genau erkennen und einordnen kann, die Autoren beschreiben Besonderheiten, die man sonst nicht findet und gehen dann auf die Bewohner ein. Man erfährt, von wem etwa Fraßspuren stammen, wann und wie Pflanzgallen und Pilzwachstum gefunden werden kann, und wie die bei den verschiedenen Bäumen und Büschen aussehen.

Dann werden noch die wichtigsten und typischsten Bewohner vorgestellt, meistens handelt es sich dabei um Insekten, seltener um Vögel und Säugetiere.

 

Natürlich kann dies nur ein grober und spezieller Rundumschlag sein, aber dennoch kann das Buch gerade Naturfreunden die Augen öffnen, die bisher noch keine griffige Literatur finden konnten, um die Spuren an und auf Bäumen näher einzuordnen. Nun kann es wesentlich leichter fallen, die auf Blättern und Ästen herumkrabbelnden Insekten zu erkennen, dürfte man verstehen, warum es Walnussbäume unmöglich machen, unter ihnen Nutzpflanzen anzusiedeln, oder warum unter Silberlinden gerade im Herbst viele tote Hummeln liegen.

In auch für den Laien leicht verständlichen Worten beschreiben die Autoren die Lebensräume, auf denen allerlei Tiere, aber auch andere Pflanzen Platz finden, verraten, ob das Verhältnis zueinander eher symbiotischer oder parasitärer Natur ist.

Ob man dagegen angehen sollte, das lassen sie allerdings offen, sind die meisten der unangenehmen Erscheinungen wie Blattfraß oder Gespinste um Stämme und Äste doch eher natürliche Entwicklungen, die keine dauerhaften Auswirkungen haben.

Letztendlich hilft es dabei, mit offenen Augen durch den eigenen Garten oder Wald zu gehen und dabei auch schon einmal bei einem Baum zu verweilen, denn dann kann einem durchaus auffallen, dass die gar nicht so unbelebt sind, wie man dachte.

Ob ausgebildete Botaniker oder erfahrene Naturfreude noch etwas Neues finden, sei dahin gestellt, der Laie jedenfalls darf viel Neues entdecken und auch darüber staunen, welche Samen Rotkehlchen am besten verbreiten und warum gerade die Proteine, die in den Zangenbockkäfern gefunden wurden, heute so wichtig im Speiseeis sind.

 

„Bäume und ihre Bewohner“, darf seinen Untertitel „Der Naturführer zum reichen Leben an Bäumen und Sträuchern“ zu Recht tragen, macht das Buch den Spaziergang gerade für die, die den Wald und die Umgebung mit neuen Augen sehen wollen, erlebnisreich und spannend, da die Autoren es einem leicht machen, in die Materie einzutauchen, egal ob man nun blutiger Anfänger oder Experte ist.

 

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Buch:

Bäume und ihre Bewohner: Der Naturführer zum reichen Leben an Bäumen und Sträuchern

Autoren: Roland und Margot Spohn

Taschenbuch, 300 Seiten

Haupt Verlag, Februar 2016

 

ISBN-10: 3258079501

ISBN-13: 978-3258079509

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 27.07.2016, zuletzt aktualisiert: 22.12.2023 16:05, 14749