Bartimäus - Das Amulett von Samarkand (Autor: Jonathan Stroud)
 
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Bartimäus - Das Amulett von Samarkand von Jonathan Stroud

Reihe: Bartimäus Bd.1

Rezension von Christoph Weidler

 

In London der heutigen Zeit, in einer Welt wo Magie und Dämonen etwas alltägliches sind, regieren Magier die Geschicke des Landes. Der magisch begabte Junge Nathanael wird von einem Magier als Lehrling aufgenommen und lebt nun in dessen Haus um dort die Kunst der Magie zu erlernen, doch der Lehrer verkennt das Talent welches in dem Jungen steckt und wenn es nach ihm gingen würde Nathanael noch sehr lange die einfachsten Tätigkeiten ausüben. Doch Nathanael spürt schnell, dass er weit unterfordert ist und mit seinen Fähigkeiten sogar seinen Meister übertreffen könnte, und so macht er sich dran heimlich im Selbststudium die Kunst der Magie zu erkunden. Eines Tages wird Nathanael bei dem Besuch des Magier Simon Lovelace durch eben den auf das peinlichste bloßgestellt, und der Junge sinnt nach Rache. Er beschwört den Dschinn Bartimäus und gibt ihm den Auftrag einen magischen Gegenstand aus dem Besitz von Simon Lovelace zu stehlen, das Amulett von Samarkand. Eine nicht ganz einfache und ungefährliche Aufgabe, denn Simon Lovelace hat dieses Amulett selber gestohlen und große Pläne, zu deren Verwirklichung er auch nicht vor Mord zurückschreckt.

Der Dschinn Bartimäus ist alles andere als glücklich darüber, dass er von einem "kleinen" Jungen beschworen und gebändigt wurde. Er versucht mit allerlei Schlichen und Tricks dieser unglücklichen Konstilation zu entkommen, doch vergeblich, er muß Nathanael gehorchen. Bartimäus ist zwar nicht einer der mächtigsten Dämonen aber sicherlich einer der hinterhältigsten und listigsten seiner Spezie und so kann er den Befehl Nathanaels erfüllen und stiehlt das Amulett von Samarkand. Doch Simon Lovelace und seine Komplizen habe finstere Pläne, sie wollen die Regierung stürzen und dafür benötigen sie dieses Amulett. Keine Frage, Nathanael und Bartimäus sind in großen Schwierigkeiten und aus einer anfänglichen Racheaktion beginnt ein Kampf ums Überleben.

 

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Vielfach wird dieser Roman von Jonathan Stroud mit Harry Potter verglichen. Ein Vergleich der in meinen Augen sehr stark hinkt. Wenn man von Teilen der Grundelemente absieht, wie z.B. England in der heutigen Zeit in einer Welt mit Magie und magischen Wesen und Zauberlehrling kämpft gegen bösen Magier, hat Bartimäus absolut nichts mit Harry Potter zu tun. Im Gegenteil, Jonathan Stroud schafft es hier ein phantastisches Lesevergnügen mit etwas Tiefe zu präsentieren. Neben den phantastischen Elementen werden dem Leser hier zwischen den Zeilen auch viel Gesellschaftkritisches dargelegt. Jonathan Stroud bietet uns hier eine Welt mit einem Zweiklassen-System, Magier als herrschende Klasse und den unterdrückten magisch Unbegabten, ein phantastisches Spektakel voller magisch politischen Intrigen. Nathanael als magisch Begabter aufgewachsen in diesem System und somit zukünftiges Mitglied der herrschenden Klasse, trifft auf Bartimäus einen Dämonen der besonderen Art, welcher Verständnis für die andere Seite der Bevölkerung bei dem Jungen wecken will. Das hier zwischen ihnen Konflikte vorprogrammiert sind ist klar, aber sie wären nicht was sie sind, wenn sie nicht gemeinsam an eine Strang ziehen würden um ihren eigenen Problemen zu entgehen.

Faszinierend in diesem Roman ist nicht nur die tiefgehende Darstellung der Charaktere, der Aufbau der gesellschaftlichen Welt und durchgängig humorvollen und spannenden Handlung, welche von Anfang bis Ende keinen Abbruch nimmt. Nein, besonders faszinierend und perfekt abgerundet fand ich den Stil in dem dieses Werk dargeboten wird. Zum einen wird in diesem Buch abwechselnd aus zwei Perspektiven erzählt, einmal aus Nathanaels Gesichtspunkt und dann zum anderen aus dem von Bartimäus. Wobei der Part von Bartimäus mehr als köstlich ist, ein zynisch, sarkastischer Dämon und seine Gedankengänge, welche wundervoll mit entsprechenden Fußnoten untermalt wird. Am Anfang ein wenig irritierend, aber spätestens nach der dritter Randnotiz von Bartimäus mag man es nicht mehr wegdenken. Und zum anderen, Jonathan Stroud hat es perfekt verstanden in zwei unterschiedlichen Zeitebenen, welche im Laufe der Handlung zu einer werden, seine Geschichte zu erzählen.

 

Bartimäus, ein Buch welches nur ein Fehler hat..man kann es schwer weglegen und verschlingt es regelrecht. Vergnüglicher Lesespaß, bei dem man sehnsüchtig auf den nächsten Teil wartet.

 

Ältere Kommentare:

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041723001044137472
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Buch:

Das Amulett von Samarkand

Reihe: Bartimäus Band 1

Original: The Bartimaeus Trilogy Vol. 1 - The Amulet of Samarkand, 2003

Autor: Jonathan Stroud

cbj, Juni. 2004

540 Seiten, gebunden

ÜbersetzerInnen: Katharina Orgaß und Gerald Jung

 

ISBN-10: 3570127753

ISBN-13: 978-3570127759

 

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Erstellt: 29.07.2005, zuletzt aktualisiert: 10.03.2023 15:30, 847