Bartimäus - Die Pforte des Magiers (Autor: Jonathan Stroud)
 
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Bartimäus - Die Pforte des Magiers von Jonathan Stroud

Reihe: Bartimäus Bd.3

Rezension von Holger Hennig

 

Die Geschichte des frechsten Dämons der Welt geht zu Ende, der dritte Band über Bartimäus, den uralten Dschinn, liegt nun vor. Die Bartimäus-Trilogie hat drei Hauptfiguren, den Dschinn selbst, dessen Kapitel immer die amüsantesten sind, da er aus der Ich-Perspektive und mit einem zynischen Humor beschreibt, was passiert - bei ihm gibt es auch jede Menge kleiner Anmerkungen, die immer unverschämt oder bösartig sind, oder beides -, daneben Nathanael, der junge Magier, der Bartimäus regelmäßig beschwört, und seit dem zweiten Band auch die junge Gewöhnliche – das heißt, sie kann nicht zaubern – Kitty, die gegen Zauberei einigermaßen immun ist.

 

Bartimäus ist mehr als unzufrieden mit seinem Herrn John Mandrake, hinter dem sich natürlich Nathanael verbirgt – aber Geburtsnamen sind natürlich verpönt. Der junge Minister hat seinen Dämonen schon seit Monaten nicht mehr ins andere Reich zurückgeschickt. Daher hat Bartimäus viel seiner Substanz eingebüßt und ist bei weitem nicht mehr in der Verfassung, in der er sonst mit ganzen Armeen alleine fertig wird. Aber auch sein Herr hat ernsthafte Sorgen, schließlich ist das Großreich Großbritannien in einen harten Krieg mit Nordamerika gebunden, überall demonstrieren Gewöhnliche gegen die regierenden Magier, und Mandrake muss auch noch dafür sorgen, dass möglichst gute Stimmung per Propaganda erzeugt wird.

 

Kitty hat im zweiten Band Nathanaels Leben gerettet, gilt aber als verstorben, da Bartimäus seinen Herrn und Meister angelogen hat. In der Zwischenzeit hat sie sich als Hilfskraft eines kauzigen, alten Magiers selbst in der Magie ein bisschen kundig gemacht. Als sie Bartimäus beschwört, taucht der ganz tief in seine Vergangenheit ein. Kitty will herausfinden, was es mit Ptolemäus auf sich hat, mit dem altägyptischen Prinzen, der für Bartimäus mehr war. Als ein Meister, Ptolemäus war auch sein Freund, und die Ptolemäische Pforte muss kein Hirngespinst sein, wie die meisten Magier meinen.

 

Es war sehr zu hoffen, dass sich der letzte Bartimäus-Band als genauso unterhaltend herausstellt, wie die beiden ersten Bänden, und das ist mit leichten Einschränkungen auch gelungen. Diese Einschränkung ist aber nur zu verständlich, denn dieses Buch muss auf ein großes Finale hinsteuern, muss noch viel Informationen vermitteln. Dann wirkt auch Bartimäus manchmal ein bisschen zahmer, zumal er ja auch noch sehr geschwächt ist. Trotzdem ist auch dieser Band wieder gelungen, spannend und manchmal immer noch irre witzig – selbst wenn man Bartimäus’ Humor ja inzwischen gut kennt.

 

Natürlich können die sehr gute Idee der recht bösen Parallelwelt in der Nathanael lebt und die hinreißende Figur des Bartimäus nicht darüber wegtäuschen, dass die Trilogie in ihrer Handlung ein bisschen vorhersehbar ist. Bartimäus ist nicht wirklich der große Wurf, aber eine der amüsanteren Fantasy-Varianten der letzten Jahre. Bartimäus ist dabei auch gut für jüngere Leser geeignet, auch wenn nicht alle der vielen witzigen Anspielungen für Leser verständlich sind, denen das geschichtliche Wissen abgeht. Ein klassisches Jugendbuch ist Bartimäus allerdings nicht, die Trilogie passt eher in die Tradition von Alan Dean Fosters Bannsänger. Aber eines ist die Bartimäus-Trilogie auf jeden Fall: Empfehlenswert.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403280014368b310187
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Buch:

Bartimäus - Die Pforte des Magiers

Autor: Jonathan Stroud

Gebundene Ausgabe

608 Seiten

ISBN: 3-570-12776-1

Verlag: Cbj

erschienen Juni 2006

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 02.07.2006, zuletzt aktualisiert: 10.03.2023 15:30, 2489