Batman - Band 2: Die Stadt der Eulen
Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Der Rat der Eulen, eine Organisation, die die Stadt Gotham heimlich regiert, schickt die Talons – unsterbliche Elite-Kämpfer – aus, um verschiedene einflussreiche Personen zu töten. Darunter ist auch Bruce Wayne alias Batman. Der Mitternachtsdetektiv überlebt den Anschlag und bereitet eine Gegenoffensive vor. Er schlägt zurück und macht seinerseits einen Hausbesuch beim Rat. Doch der verläuft anders als gedacht. Bald wird Bruce Wayne mit einem finsteren Familiengeheimnis konfrontiert. Oder ist das alles gar nicht wahr?
„Batman – Band 2: Die Stadt der Eulen“ enthält nicht nur die Folgen 8 bis 12 der neu gestarteten Batman-Serie, sondern auch das „Batman Annual 1“. Um den Comic genießen zu können, muss man nicht zwangsläufig den Vorgänger „Batman – Band 1: Der Rat der Eulen“ gelesen haben. Die Kenntnis von Teil eins ist aber fraglos von Vorteil.
Als Autor hat DC – wie im ersten Band - den US-Amerikaner Scott Snyder verpflichtet, der sein schöpferisches Potenzial besonders durch seine Arbeit an „American Vampire“ unter Beweis gestellt hat. Unterstützt wird er von dem Batman-Spezialisten James Tynion IV. Die Frischzellenkur hat dem dunklen Ritter gut getan. Das Setting und die Hauptfigur wirken insgesamt düsterer und komplexer. Gleichzeitig werden aber Elemente aus dem bekannten Batman-Universum immer wieder aufgegriffen, so dass auch Fans der klassischen Serie zufrieden sein dürften. Viel stärker als früher geraten auch andere Figuren – in Erzählsträngen oder ganzen Storys im zweiten Teil des Comics – immer wieder in den Fokus. In diesem Band sind das vor allem Mr. Freeze, Harper Row sowie – in einer sehr ansprechenden Story, in der auch die Erzählperspektive variiert wird – Bruce Waynes Butler Alfred Pennyworth und dessen Vater. In diesen Geschichten wird Batman teilweise sogar zur Nebenfigur, was dem Plot aber durchaus gut tut, weil es für Abwechslung sorgt. Die Motivationen der Charaktere werden ansprechend herausgearbeitet, ohne dass es zu „platt“ wirkt. Viele offene Handlungsfäden machen zudem Lust auf den nächsten Teil der Reihe.
Für die visuelle Umsetzung ist auch dieses Mal primär Greg Capullo verantwortlich, den Comic-Fans vor allem wegen seiner langjährigen Arbeit an „Spawn“ kennen dürften. Den dort dominierenden düsteren - und teilweise auch gewalttätigen – Stil übernimmt er auch bei „Batman“. Bei Hintergründen setzt er immer wieder auf dunkle Töne, was zur Stimmung und Story bestens harmoniert . Zudem variiert Capullo immer wieder die Panel-Größe und kreiert mit der Bildorganisation einige schöne Effekte. Beeindruckend sind seine seine atmosphärischen Cover-Designs, die das Zeug haben, den Leser in den Bann zu ziehen. Sein Batman wirkt weniger souverän und teilweise fast tierhaft. Er verpasst dem dunklen Ritter einen Drei-Tage-Bart und macht ihn verletzlich. Die Figuren wirken insgesamt etwas kantig, offenbaren aber durch Mimik und Gestik sehr klar, was gerade in ihnen vorgeht.
Verzichten müssen die Leser allerdings – abgesehen von der Cover-Galerie am Ende des Bandes – auf Bonusmaterial.
Fazit:
„Batman – Band 2: Die Stadt der Eulen“ ist der endgültige Beweis, dass DC der Batman-Relaunch geglückt ist. Das Comic bietet abwechslungsreiche sowie stimmungsvolle Geschichten, die visuell düster - und absolut stimmig - in Szene gesetzt sind und neben Batman auch immer wieder andere Figuren ins Zentrum rücken.
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