Batman Detective Comics 5: Jeder lebt für sich allein
Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Batman Detective Comics 5: Jeder lebt für sich allein beginnt wie so manche Bat-Story: Das Gotham City Police Department benötigt die Hilfe das Dark Knight und aktiviert deshalb das Bat-Signal. Doch dieses Mal schaltet sich Spoiler – die bekanntlich inzwischen einige Probleme mit dem Mitternachtsdetektiv und dessen Methoden hat – ein, zerstört das Signal und übernimmt die Sache selbst. Schließlich trifft sie auf Anarky, der ihr eine versteckte Welt präsentiert. Gleichzeitig verliert Clayface immer mehr die Kontrolle und der totgeglaubte Red Robin unternimmt einen Fluchtversuch. Dass er dabei auf den mächtigen Superman-Antagonisten Doomsday trifft, ist nicht einmal die schlimmste Nachricht.
Die von James Tynion IV und Christopher Sebela erdachte Story – bestehend aus den »Detective Comics« 957 sowie 963 bis 968 – fügt sich nahtlos an die vergangenen Ereignisse und bleibt sich stilistisch treu. Im Fokus steht nämlich nicht Batman alleine, sondern mindestens genauso sehr jedes weitere Mitglied des Bat-Teams. Nach dem Zerwürfnis zwischen dem Dunklen Ritter und Spoiler werden deren Motive hier etwas nachvollziehbarer, da ihre Perspektive vor allem zu Anfang des Sammelbands mehr Raum bekommt. Das tut der Figurenentwicklung gut. Gleichzeitig vergessen James Tynion IV und Christopher Sebela weder Clayface noch Red Robin, der nach seiner Gefangenschaft in den letzten Bänden nur ganz am Rande eine Rolle spielte, Raum zu geben. Etwas schwierig ist die Begegnung mit einer Figur aus einer anderen Zeit, auf die Red Robin bei seinem Fluchtversuch trifft. Das alles wirkt nämlich – ohne an dieser Stelle zu viel verraten zu wollen – nicht ganz schlüssig, was bei Zeitreisegeschichten ja oft ein Problem ist. Auf jeden Fall dürfte es für den Leser merkwürdig sein, dass ein angeblich genialer Charakter einfache Zusammenhänge nicht entschlüsseln können und recht seltsame Entscheidungen trifft, die in einer Konfrontation münden. Kurz und gut: Die Auseinandersetzung im zweiten Teil des Sammelbands ist zwar ungewöhnlich, spannend und actionreich, jedoch weder ganz logisch oder kohärent.
Zeichnerisch ist die Geschichte durch Carmen Cannero, Eddy Barrows und Álvaro Martínez praktisch durchweg gut umgesetzt. Dabei beweist jeder der Künstler unterschiedliche Stärken und kleinere Schwächen. So überzeugt Carmen Carnero vor allem durch ihr stimmiges Design von Spoiler. Dagegen wirkt ihre Darstellung von Batman allerdings eher durchschnittlich. Eddy Barrows hingegen arbeitet vor allem die Mimik der Charaktere sehr klar und expressiv aus. Dafür bleiben seine Hintergründe manchmal etwas spartanisch. Die Panels von Álvaro Martínez sind schön detailreich. Zudem präsentiert er den Lesern immer wieder an passenden Stellen großformatige Bilder. Die Gesichtszüge der Figuren gestalten dafür Cannero und vor allem Barrows deutlich besser.
Fazit:
Während die Story von »Batman Detective Comics 5: Jeder lebt für sich allein« vor allem im ersten Teil zu gefallen weiß, ist die visuelle Präsentation durchweg auf einem guten Niveau.
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