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Batman: Die Pforten von Gotham

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Gothams dunkle Geschichte spielt in zahlreichen Batman-Comics zumindest eine Nebenrolle. In Batman: Die Pforten von Gotham rückt diese dunkle Historie sogar in den Vordergrund. Denn ein geheimnisvoller Schurke will anscheinend mehrere Bauwerke der Stadt wegen Ereignissen zerstören, die sich dort in der Vergangenheit abgespielt haben. Batman ermittelt mit seinem Team und wird dabei auch mit der Historie der Familie Wayne konfrontiert.

 

Die Geschichte zu »Batman: Die Pforten von Gotham« haben mit Scott Snyder, Kyle Higgins und Ryan Parrott gleich drei Autoren erdacht. In die Handlung sind immer wieder Sequenzen eingeschoben, die sich Ende des 19. Jahrhunderts in Gotham ereignet haben und mit den aktuellen Ereignissen in Zusammenhang stehen. Das sorgt für Abwechslung und bietet dem Leser die Gelegenheit, bei der Spurensuche nach den Motiven des Täters mitzuwirken. Auch die Auflösung wirkt stimmig. Nur Fans von seitenlangen Kämpfen zwischen Superhelden und -schurken kommen bei »Batman: Die Pforten von Gotham« nicht ganz so sehr auf ihre Kosten.

 

Für die Illustrationen des Comics sind Tevor McCarthy, Graham Nolan, Dustin Nguyen sowie Derec Donovan verantwortlich. Besonders schön sind dabei die Panels geraten, die das alte Gotham zeigen und in ein nostalgisches Hellbraun getaucht sind. Ebenso gelungen ist das detailreich gestaltete Outfit des Schurken, das vor allem Steampunkfans gefallen dürfte. Schwächen lassen sich am ehesten bei der Gestaltung der Gesichter erkennen. Diese wirken – vor allem im Vergleich mit dem visuell brillanten Batman: Damned – oft zu glatt oder unnatürlich durch Striche ver(un)ziert und eingerahmt. Besonders den Pinguin – der hier eher wie eine Karikatur seiner selbst wirkt – haben andere Künstler schon besser in Szene gesetzt.

 

Die von Steve Kups und Jürgen Zahn besorgte Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch ins Deutsche hat leider einige Schwächen. Das gilt besonders für den Titel, den sie besser – wer das Comic zu Ende liest, wird erfahren warum – einfach im Original belassen hätten. Schließlich ist Batman: Gates of Gotham ähnlich klangvoll wie Batman: The Killing Joke. Hier sind deutsche Leser bekanntlich von Übersetzungen wie »Batman: Der tödliche Witz« verschont geblieben.

 

Als Bonus gibt es noch einige Variant-Cover sowie Charakterstudien und Skizzen. Diese sind durchweg ansprechend geraten. Allerdings punktete die US-Ausgabe noch mit The Nightrunner als Bonusgeschichte. Hier müssen Fans wahrscheinlich auf einen Sammelband zur Reihe Batman: Incorporated warten.

 

Fazit:

»Batman: Die Pforten von Gotham« ist vor allem erzählerisch gelungen. Visuell bietet das Comic einige Glanzpunkte, zeigt hier allerdings auch Schwächen.

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Comic

Batman: Die Pforten von Gotham

Autoren: Scott Snyder, Kyle Higgins und Ryan Parrott

Zeichner: Tevor McCarthy, Graham Nolan, Dustin Nguyen und Derec Donovan

Panini, Juni 2019

Softcover, 132 Seiten

 

ISBN-10: 3741612561

ISBN-13: 978-3741612565

 

Erhältlich bei: Amazon

, zuletzt aktualisiert: 25.02.2024 09:30