Batman: Metal
 
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Batman: Metal

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Batman ist nicht nur der Beschützer Gothams, sondern bekanntermaßen auch einer der besten und engagiertesten Detektive. Kein Wunder also, dass der Dunkle Ritter ermitteln muss, als er auf mehrere seltsame Metalle mit besonderen Eigenschaften stößt. Schnell sind auch andere Helden wie Wonder Woman, Superman, Plastic Man, Green Lantern oder Flash in die Geschichte involviert. Doch plant Batman wirklich mit seinen Freunden zusammenzuarbeiten, um eine Lösung zu finden, oder steht er vielleicht unter dem Einfluss einer dunklen Macht? Bald ist nicht nur ein Universum in Gefahr.

 

Batman: Metal ist eine Mini-Serie, die deutlich über die Grenzen von Gotham hinausgeht, sondern (multi-)universale Ausmaße erreicht. Da drängt sich der Eindruck auf, dass DC hier auf einen Zug aufspringen möchte, mit den Marvel bereits zahlreiche Erfolge feierte. Als Autoren fungieren mit Scott Snyder, Grant Morrison, James Tynion IV sowie – dem etwas weniger bekannten – Joshua Williamson gleich mehrere Schwergewichte. Auch die Riege der Illustratoren kann sich – unter anderem mit Greg Capullo, Andy Kubert, Jim Lee und John Romita Jr. – sehen lassen.

 

»Batman: Metal« punktet mit einer facettenreichen und ungewöhnlichen Story, die schnell kosmische Ausmaße erreicht und immer wieder starke Action sowie unerwartete Wendungen bietet. Durch den häufigen Wechsel zwischen verschiedenen Schauplätzen und Charakteren sorgen die Autoren zudem für Tempo, sodass keine Langeweile bei der Lektüre aufkommt. In den besten Momenten besticht die Geschichte zudem durch mitreißende epische Sequenzen. Allerdings torpedieren die Macher diese manchmal durch missglückten comic relief, der in einigen Fällen zu alberne Ausmaße annimmt. Das ist etwa bei Batmans Ritt auf dem Jokerdrachen oder den Anleihen bei Power Rangers und Transformers der Fall. Im zweiten Teil wirkt die Handlung für einige Leser zudem vermutlich etwas zu »affig« und setzt stark auf Deus ex Machina. Wegen der Verwobenheit der Geschichte mit früheren Ereignissen aus der DC-Welt im Allgemeinen und Batman-Plots im Speziellen sowie einer gewissen Komplexität, ist das Comic für Neueinsteiger weniger geeignet.

 

Bezüglich der zeichnerischen Qualität spielt sich »Batman: Metal« hingegen praktisch durchweg auf einem hohen Niveau ab. Besonders das Design der einzelnen Charaktere weiß zu gefallen und auch die Illustration sowie Komposition der zahlreichen Actionszenen ist gelungen. Dabei überzeugt vor allem Greg Capullo, der das Finale zeichnerisch gestalten darf und hier sowohl Plastic Man, Batmen als auch dem Joker starke Auftritte bietet. Gleichzeitig tragen die Illustrationen auch einen großen Teil zur düsteren Stimmung bei, die große Teile des Comics durchzieht. Da ist es verzeihlich, wenn das Zeichnerkollektiv Howard Porter, Jorge Jiménez, Doug Mahnke und Jaime Mendoza in der Teil-Geschichte Auf Messers Schneide nicht ganz das Niveau ihrer Kollegen erreichen und beispielsweise Flash durch dessen Mimik ziemlich dümmlich aussehen lassen.

 

Fazit:

»Batman: Metal« trumpft mit zahlreichen Stärken wie den fast durchgängig hervorragenden Zeichnungen und der komplexen Story mit epischen Momenten auf, leistet sich allerdings auch einige Schnitzer. Fans und Kenner von Batman sowie der Justice League, die an einer kosmischen Geschichte interessiert sind, kommen dennoch bei der Lektüre auf ihre Kosten.

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Comic:

Batman: Metal

Autoren: Scott Snyder, Grant Morrison, James Tynion IV und Joshua Williamson

Zeichner: Greg Capullo, Andy Kubert, Jim Lee und John Romita Jr.

Panini, Mai 2019

Softcover, 284 Seiten

 

ISBN-10: 374161257X

ISBN-13: 978-3741612572

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.06.2019, zuletzt aktualisiert: 25.02.2024 09:30, 17653