Der Band „Batman und Robin Bd. 2: Kampf an allen Fronten“ beginnt nach einem kleinen Scharmützel relativ beschaulich. Denn Bruce und Damian gehen Campen. Möchte der Vater die Beziehung zu seinem Sprössling verbessern oder ist etwas ganz anderes im Busch? Wieder in Gotham zurück, müssen sich die Zwei wie im ersten Band mit den Plänen von Man-Bat und Slush herumschlagen. Für Damian gibt es derweil Probleme an der Schule und mit seiner Freundin Flatline. Am Ende trifft das Dynamische Duo auch noch auf Bane.
Der zweite Band der Serie stammt wiederum von dem in jüngster Zeit ziemlich viel beschäftigten Joshua Williamson (FLASH). Das sorgt für Kontinuität, denn der Autor nimmt auch einige Fäden des ersten Bandes um Man-Bat und Slush wieder auf. Diese Hauptgeschichte bringt Williamson auch passabel zu Ende und enthüllt unter anderem die Beziehung von Slush zu Hush. Noch besser sind aber die Auftaktstory sowie das Aufeinandertreffen mit Bane am Ende des Bandes gelungen. Dabei ist die Camping-Geschichte etwas kürzer geraten und hat auch keine direkten Bezüge zur Haupthandlung. Das liegt daran, dass sie aus dem BATMAN AND ROBIN 2024 ANNUAL #1 stammt, während der Rest des Bandes BATMAN AND ROBIN #7 – #13 vereint. Dennoch ist die erste Story ein Highlight. Denn sie beleuchtet einerseits, wie ein klassisches Vater-Sohn-Camping bei der nicht ganz einfachen Beziehung zwischen Bruce und Damian aussehen kann. Andererseits punktet sie aber auch mit einer gelungenen Story, die zwar nicht ganz neu, jedoch spannend in Szene gesetzt ist. Die Geschichte um Bane zeigt hingegen eine andere Seite des „Batman-Rückgratbrechers“ und funktioniert auch als Spiegel des Verhältnisses zwischen Batman und Robin. Zudem spielt Joshua Williamson mit der Erzählsituation und unterbricht die Action hier immer wieder durch ein Direktor-Schüler-Gespräch und Erinnerungen von Damian an Alfred. So verhindert er Monotonie und variiert immer wieder dynamisch das Tempo der Story. Insgesamt sind aber auch weiterhin die Highschool-Szenen nicht so spannend wie der Rest des Bandes.
Von den Zeichnern des ersten Bandes sind Simone Di Meo (BATMAN: URBAN LEGENDS) und Nikola Čižmešija (FUTURE STATE: GOTHAM) wieder mit von der Partie. Wiederum kann der Italiener mit seiner Arbeit am meisten überzeugen. So passt die dynamische Verteilung der Panels gut zum frischen Anstrich, den der Neustart der Reihe verkörpern möchte. Nikola Čižmešijas Solo-Arbeit reicht hier qualitativ zwar nicht heran. Insgesamt sind die Panels des Kroaten aber besser als im ersten Band. Die Storys, die beide Künstler gemeinsam gestalten, zeigen Di Meos positiven Einfluss auf das Endergebnis. Howard Porter (BATMAN: SHADOW WAR) und Juan Ferreyra (GREEN ARROW), die jeweils den Anfang und das Ende des Bandes gestalten, punkten mit einigen ausdrucksstarken seitenfüllenden Zeichnungen. Besonders der Spanier hat einige gute Ideen für die visuelle Umsetzung der Geschehnisse, überzeichnet an einigen Stellen jedoch Mimik und Gestik etwas. Zudem ist sein Zeichenstil nach den Auftaktgeschichten zunächst gewöhnungsbedürftig.