Battlestar Galactica – Die offizielle Vorgeschichte zur TV-Serie (Autor: Jeffrey A. Carver)
 
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Battlestar Galactica – Die offizielle Vorgeschichte zur TV-Serie von Jeffrey A. Carver

Rezension von Christel Scheja

 

Die Science Fiction erlebte durch den großen Erfolg der Star-Wars Filme in den späten 70-ger und frühen 80-ger Jahren einen überraschenden Boom, der auch die ein oder andere Fernsehserie hervorbrachte. Eine der teuersten Produktionen war damals „Kampfstern Galactica“, die sich mit ihrer mythischen angehauchten Geschichte, der erfolgreichen Kino-Saga am Meisten annäherte. Glen A. Larson schilderte damals die Odyssee der letzten Überlebenden der zwölf Kolonien der Menschen auf der Suche nach der verschollenen Erde. Verfolgt wurden sie dabei von der Roboterzivilisation der Cylonen, die alles menschliche Leben im All ausrotten wollten. Die Serie erlebte zwei Staffeln, ehe sie eingestellt wurde, eine mehr auf Jugendliche ausgerichtete Nachfolgeserie verschwand kläglich schon nach einer Staffel. In dieser hatten die Reisenden die Erde gefunden und versuchten gleichzeitig Fuß zu fassen und die Menschen vor den Cylonen zu beschützen.

Danach wurde es recht still um die Serie. Zwar versuchte einer der Darsteller – Richard Hatch, der den Apollo verkörperte, die Serie in den 90-ger Jahren mehrfach wiederzubeleben, aber erst in der neuen Renaissance der SF in den letzten Jahren wurde die Idee neu aufgegriffen und extrem modernisiert.

Man nahm der Geschichte um die letzten Kolonien der Menschheit und die Galactica ihre mythische Grundlage und die verspielten archaischen Designs. So nüchtern und düster wie das neue Setting wurden auch die Charaktere. Commander William Adama war nicht länger der weise und gerechte Übervater, sondern ein von Schmerz und Zweifeln zerrissener Mann, der am meisten unter dem Bruch mit seiner Familie und seinem überlebenden Sohn Lee Adama litt. Aus dem pfiffigen Chaoten Starbuck wurde eine raubeinige und recht derbe Pilotin mit dunkler Vergangenheit.

Auch die Bösewichter erhielten einen neuen Anstrich. Nicht länger waren die Cylonen nur gerüstete Blechköpfe mit einem in einer Augenblende hin und her laufenden Laserlicht, sondern nahmen menschliche Gestalt an und mischten sich unter die Menschen, die sie selbst einmal geschaffen hatten.

 

Hier setzt nun die Geschichte des Buches ein. Vierzig Jahre ist es her, dass man mit den Cylonen zum letzten Mal Krieg führte. Die Menschen haben die im Weltall lauernde Gefahr schon fast vergessen, da fallen die Feinde aus heiterem Himmel über sie her und vernichten systematisch die koloniale Flotte und die Planeten. Nur wenigen Menschen gelingt es zu fliehen, an Schlachtschiffen entkommt einzig die Galactica, die eigentlich stillgelegt werden sollte. Die Menschen müssen um ihr Leben kämpfen, während sie noch nach Erklärungen für den plötzlichen Angriff der ehemaligen Feinde suchen. Auch Commander Adama, der sich eigentlich zur Ruhe hatte setzen wollen, muss alle Bestrebungen dieser Art und seine persönlichen Probleme vergessen. Denn nun gilt es das Überleben der letzten Menschen zu sichern. Und da ist es schon ärgerlich, dass sich die ehemalige Bildungsministerin – nun aber Präsidentin – einmischt um auch die zivilen Interessen auf den Schiffen zu wahren.

Niemand ahnt jedoch zunächst, dass die Cylonen die Menschen bereits infiltriert haben. Als sie es tun, ist es fast zu spät, denn Gajus Baltar, einer der genialsten Wissenschaftler der Kolonien ist ihrem Ruf bereits verfallen...

 

Wie bei Filmromanen üblich hält sich Jeffrey A. Carver sklavisch genau an das Drehbuch von Ronald D. Moore und Christopher Eric James und verzichtet darauf, das Innenleben der Helden weiter zu beleuchten. Das Buch ist eher eine Nacherzählung der zweiteiligen Miniserie, die der eigentlichen Serie vorangeht. Er schildert minutiös den Untergang der Kolonien und die ersten Versuche der Menschen zu Überleben. Noch bekommen sie jedoch nur eine Ahnung von dem, was sie noch erwarten wird.

Wer sich aus dem Buch daher weitere Hinweise und Erkenntnisse erhofft hat wird leider bitter enttäuscht, wer die Miniserie verpasst hat erhält aber eine unterhaltsam geschriebene und kurzweilige Zusammenfassung der dortigen Ereignisse. So muss jeder Leser selbst abwägen, ob er sich das Buch gönnen möchte oder nicht – es ist auch für den Fan der Serie nicht notwenig es zu kennen.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328162023eca7e190
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Battlestar Galactica – Die offizielle Vorgeschichte zur TV-Serie

Autor: Jeffrey A. Carver

Broschiert, 299 Seiten

Dino/Panini, erschienen September 2006

ISBN: 978-3-8332-1444-8

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Claudia Kern

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 28.12.2006, zuletzt aktualisiert: 06.10.2023 09:48, 3274