Rezension von Christel Scheja
Rüdiger Marmulla ist eigentlich studierter Wissenschaftler, aber in seinen Romanen setzt er sich mehr mit den Herausforderungen als Christ auseinander, das merkt man auch seinem neusten Buch „Beautiful Lights – Auf den Hügeln der Morgenröte“ an, das zwar in der Zukunft angesiedelt ist, aber doch mehr zeitgenössische Themen behandelt.
Lars und Lisa haben sich gefunden. Ihre Liebe drückt sich im gemeinsamen Tagebuch aus, das sie in einer Cloud miteinander teilen. Alles scheint perfekt zu laufen, denn sie haben einen Sohn, dennoch schafft es Lisa, ihren Traum von Abitur und Studium zu verwirklichen und dort Erfolge zu sammeln.
Doch die Ehe wird auch auf einen harten Prüfstand gestellt, als Lars aufgrund seiner Forschungsarbeiten viel von der Familie getrennt arbeitet und schließlich in Israel eine faszinierende neue Frau kennenlernt. Doch ist seine Liebe wirklich erkaltet?
Die durchaus futuristisch angelegte Forschungsarbeit von Lars, spielt nur eine Nebenrolle in dem Roman, der das junge Ehepaar durch Höhen und Tiefen führt, die sich in jeder Ehe irgendwann einstellen. Denn wenn das erste Feuer niederbrennt, kehrt die Gewohnheit ein und neue Impulse können durchaus dazu führen, dass Missverständnisse entstehen und Fehler gemacht werden.
Doch wie so oft gibt es auch Wege, das wieder zu heilen, die Brüche zu kitten und am Ende auch eine Lösung zu finden, ja vielleicht sogar Versöhnung und Heilung – wenn man sich dafür nur genug öffnet.
Eine Hilfe dabei kann der Glaube sein, Lars und Lisa sind gläubige Christen, was immer wieder in Krisensituationen durchschimmert. Sie schöpfen aus den Worten der Bibel Kraft und öffnen sich den kleinen Ratschlägen, die dort zwischen den Zeilen zu lesen sind. Zugleich widerstehen sie Versuchungen oder bereuen ihre Fehler.
Auch leben sie Offenheit und Toleranz gegenüber dem jüdischen Glauben – auch hier scheint es dem Autor wichtig zu sein, die beiden Religionen miteinander zu versöhnen.
Auf das Buch muss man sich letztendlich aber einlassen können, denn die Grundhaltung von Rüdiger Marmulla schimmert klar durch, ebenso wie die Werte die er vermitteln will. Das ist durchaus positiv gemacht, wird an einigen Stellen aber für einige Leser vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen.
Alles in allem ist das Buch wohl in erster Linie die Analyse einer Beziehung durch christliche Filter, das liebevoll und ruhig erzählt wird, sich manchmal auch durch eine gewisse Naivität von anderen Romanen dieser Richtung abhebt. Die phantastischen Elemente sind eher dazu da, um das Szenario etwas interessanter zu gestalten, als dass sie eine gewichtige Rolle für die Handlung spielen.
Fazit:
»Beautiful Lights – Auf den Hügeln der Morgenröte« beinhaltet die Themen, die dem Autor am Herzen liegen – die Vermittlung christlicher Werte auf eine freundliche Art und Weise, wie auch erneut ein Appell, den jüdischen Glauben näher kennen zu lernen und zu achten. Das mag auf den ersten Blick langweilig wirken – eröffnet aber auch einen ganz neuen Blick auf Beziehungen und Liebe, den man so selten findet. Die phantastischen Elemente sind leider eher zu vernachlässigen.
