Benedict Cumberbatch – Die Biographie von Mark Halupczok
Rezension von Christel Scheja
Zu den Shooting-Stars des Jahres 2013 gehört wohl der britische Schauspieler Benedict Cumberbatch. War er zuvor nur interessierten Fernsehzuschauern als „Sherlock“ in der zeitgemäßen Umsetzung der Abenteuer des Meisterdetektivs bekannt, so konnte er im Frühjahr als Antagonist im zweiten Film des „Star Trek“-Reboots brillieren und wird auch im Herbst/Winter 2013/14 in drei Filmen zu sehen sein – angefangen mit „Inside Wikileaks – die fünfte Gewalt“ in der er als Julien Assange zu sehen und mit größeren Nebenrollen in „12 Years a Slave“ und „August: Osage County“, wo er mit einigen Hollywood-Größen zu sehen sein wird.Und nicht zuletzt verkörpert er in dem zweiten „Hobbit“-Film von Peter Jackson per Motion-Capture den titelgebenden Drachen Smaug, sowie den Nekromanten.
Mark Hallupczok widmet ihm nun seine neuste Biographie. Der Autor schildert den Werdegang von Benedict Timothy Carlton Cumberbatch, der als Sohn des Schauspielerehepaares Timothy Carlton und Vanda Wentham geboren wurden. Um ihrem Sohn alle Möglichkeiten zu eröffnen, sandten sie den Jungen auf Eliteschulen. Eine Zeitlang erwog Benedict auch, vielleicht Anwalt zu werden, dann ergriff ihn aber doch die Liebe zur Schauspielerei, die er in der Schule bereits gepflegt hatte. Nach einem Jahr Auszeit studierte er an zwei renommierten Universitäten in Manchester und London, ehe er im Theater, aber auch bei Film und Fernsehen Fuß zu fassen versuchten.
Seit Anfang des Jahrtausends war er immer wieder in Haupt- und Nebenrollen zu sehen wie in der Serie „Doktor Slippery“. Erste Aufmerksamkeit errang er durch die Darstellung von „Stephen Hawking“ in dem gleichnamigen Biopic.
Ein erster Durchbruch gelang ihm jedoch erst durch seine kleine aber prägnante Rolle in dem Film „Abbitte“, die nicht nur die Aufmerksamkeit von Steven Spielberg erregte, der ihn für eine kleinere Rolle in „Gefährten“ engagierte, sondern auch die von Stephen Moffat und Mark Gatiss, die einen passenden Schauspier für ihre Version von Sherlock Holmes suchten. Der Rest ist in den letzten Monaten in aller Munde gewesen.
Mancher mag denken, dass es viel zu verfrüht ist, eine Biographie über einen Schauspieler zu veröffentlichen, der gerade erst einmal am Anfang einer großen Karriere steht . Aber der ein oder andere Verlag – nicht nur hierzulande - hat auch ein waches Auge auf das Internet und erkannt, dass gerade Benedict Cumberbatch zu den Mimen gehört, die eine große und leidenschaftliche Online-Gemeinde haben, während er in den Medien noch weniger beachtet wird. Allerdings könnte sich dies bald ändern – und dann kann die Biographie die Ansprüche der neuen Fans des Schauspielers befriedigen, die nicht den Nerv oder die Lust haben, sich die entsprechenden Informationen selbst zu suchen.
Denn dem passionierten Fan des Mimen wird schnell auffallen, dass er die Informationen bereits schon irgendwo gelesen hat, da sie immer wieder in kurzen Zusammenstellungen, Artikeln und auch Interviews aufgegriffen werden. So gesehen gibt es kaum neues über Cumberbatch zu erfahren. Auch wirkt der Text wie mit der heißen Nadel gestrickt, teilweise fallen die Rechtschreibfehler unangenehm auf., wie die Verballhornung des Nachnamens von „Stephen Hawking“ zu „Hawkings“.
Dennoch ist die Biographie sehr angenehm zu lesen. Der Autor zitiert weniger, als dass er die Quellen mit eigenen Worten zusammenfasst. Man merkt aber auch, welche Filme und Serien er selbst gesehen hat und welche nicht – Arbeiten des Künstlers, über die er zu wenige Informationen fand sind nur kurz angerissen, andere, wie die sechs „Sherlock“-Folgen fast schon zu ausführlich vorgestellt.
Immerhin ist die Biographie reich bebildert – es sind glücklicherweise nicht immer nur die bekannten und fast jedem Bericht verwendeten, sondern auch neuere und seltenere, so dass auch der Fan in den Genuss kommt, interessante Fotos in den Händen halten zu können.
Alles in allem ist „Benedict Cumberbatch – Die Biographie“ vor allem für diejenigen interessant, die erst jetzt zu Fans des Schauspielers werden und sich so relativ ausführlich über seinen bisherigen Werdegang informieren können. Den eingefleischten Fans bleiben wohl eher die zahlreichen Bilder, denn das meiste, was der Autor schildert wissen sie ohnehin schon.
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