Beowulf (Brettspiel)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Beowulf

Rezension von Holger Hennig

 

Ein Spiel, das eine Sage nacherzählt? Stationen einer Geschichte als Punkte, an denen sich das Spiel entlang hangelt, das gab es schon mal beim Herrn der Ringe, und kein Wunder, der Autor ist derselbe – Reiner Knizia. Beowulf ist ein legendärer König der Goten, bekämpfte Drachen und Seehexen und starb im Kampf mit einem wütenden Drachen.

 

Für die zwei bis fünf Spieler geht es um die Nachfolge des Gotenkönigs. Die Spieler sind Recken, die mit Beowulf auf große Fahrt gehen. Auf insgesamt 36 Etappen gibt es verschiedene Aufgaben, die mithilfe von Aktionskarten erfüllt werden müssen. Schon mal gibt es was geschenkt, schon mal kann man ein Risiko eingehen, das aber natürlich neben zusätzlichen Karten auch Kratzer verursachen kann, von denen man nicht zu viele sammeln sollte. Man kann sich aber auch einiges an Schätzen, Ruhmespunkten und Sonderkarten erwerben, die im Verlauf des Spieles wichtig werden. Von letzteren kommen immer so viele zum Einsatz, wie es für die Anzahl der Spieler vorgeschrieben ist, das Spiel ist in Bezug auf die Anzahl der Spieler auch sonst ziemlich ausgeklügelt.

 

Das Spielprinzip ist einfach und auch leicht erlernbar, an den meisten Stationen bieten die Spieler auf verschiedene Weisen und finden heraus, wer sich als erster und wer als letzter an den Errungenschaften laben kann. Hat man dann alle Abenteuer überstanden – nach einer Stunde in etwa – dann wird abgerechnet. Ist man gesund geblieben, dann bekommt man genauso Sonderpunkte, wie man sie verliert, wenn man zu viele Wunden abbekommen hat, hier kann man auch in der vorletzten Runde noch aufgrund von Verletzungen vom ersten auf den letzten Platz zurückfallen.

 

Aber bei aller Mühe, die auf die Anpassung auf verschiedene Spieleranzahlen betrieben wurde, bei der wirklich wunderschönen Gestaltung von HdR-Kultillustrator John Howe, bei der durchaus auch aufwändigen Materialschlacht, ein gutes Spiel ist es trotzdem nicht. Das mag ja ein bis dreimal noch einigermaßen nett sein, wenn man dabei die Geschichte von Beowulf mitliest und die einzelnen Stationen ein wenig ausschmückt, aber dann reicht es auch. Häufiger wird man das Spiel wohl eher nicht spielen. Dafür fehlt einfach die clevere Spielidee, dafür fehlen die überraschenden Wendungen und alles andere, was noch zu einem guten Spiel gehört. Beowulf ist eher ein Spiel zum Anschauen, zum bewundern und vielleicht auch mal, wenn gerade gar nichts anderes da ist, auch zum Spielen. Aber große Motivation kann nicht entstehen, richtig über den Sieg freuen kann man sich auch nicht, das ist doch alles ein bisschen zu willkürlich, da ist viel Glück dabei, kein Nachdenken, keine Schadenfreude, nichts wirklich Spannendes. Ein Spiel was selbst Spielwütige eher kalt lassen wird, nett, aber weit weg von gut.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403272318537711c602
Platzhalter

Beowulf

Verlag: Kosmos

Autor: Knizia, Reiner

Spieldauer: ca. 60 Min

Spielerzahl: 2 bis 5

Spielmotivation: Helfen; Abenteuer

Altersempfehlung: 10 bis 99 Jahre

ASIN: B000BBCU2Y

Erhältlich bei: Amazon

 

 

 


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 14.12.2005, zuletzt aktualisiert: 16.02.2018 17:50, 1624