Beyond Reality – Das Casino der Magier
Filmkritik von Sven Klöpping
Kritik:
Woran denkt ihr, wenn es um Filme aus Osteuropa geht? An tschechische Märchen, den Sozialistischen Realismus? Bestimmt nicht an bildgewaltige, ideenreiche Phantastik-Thriller, oder? Aber genau das ist dem Team um Regisseur Alexander Boguslavskiy gelungen. In echter Ocean’s Eleven-Manier rauben sich die Protagonisten von einem Casino ins andere und zwar unter Zuhilfenahme magischer Tricks …
Eigentlich geht es in dem Film um die unterbewusste Verbindung aller Menschen miteinander, in einer Art vierten Dimension, in die nur Begabte gelangen. Diese alternative Realität basiert auf einer Story von H. G. Wells (Die Tür in der Mauer).
Michael, ein sehr begabter Glücksspiel-Betrüger, lernt ein paar dieser begabten Menschen kennen, nachdem er alles verloren hat, wofür er jemals gekämpft hat. Ein gescheiterter Mega-Coup eröffnet ihm dann aber völlig neue Möglichkeiten. So macht er die Bekanntschaft einiger Menschen mit magischen Fähigkeiten: der eine kann Objekte bewegen, der andere Geräte per Gedankenkraft steuern, aber die wichtigste von allen verfügt über beeindruckende telepathische Fähigkeiten.
Um Michaels Verlust auszugleichen (und vielleicht auch selbst den einen oder anderen Euro dazu zu verdienen) planen sie einen großen Coup, der ihr Leben ein für allemal verändern und absichern soll. Natürlich bekommen sie bei diesem Unterfangen von allen Seiten Hindernisse in den Weg gestellt und als Michaels Gläubiger, ein korrupter Casinochef, sie aufspürt, scheint alles vorbei, denn Michael wird von ihm erschossen.
Hier folgt nun ein Bruch in der Handlung, der sich später aber nur als ein scheinbarer herausstellt. Denn Michael kehrt, obwohl erschossen, zurück in die Handlung.
Das große Finale findet schließlich im Tresorraum ebenjenes Casinos statt, das Michael zu Beginn schon fast ausgeraubt hatte. Und spätestens hier fragt man sich, ob es sich tatsächlich um einen Tresorraum handelt, oder nicht vielmehr um das Unterbewusstsein ebenjenes Antagonisten, der alles daran setzt, seinen Besitz zu schützen und zu vermehren.
Stellenweise wird die Story für meinen Geschmack etwas zu einfach erzählt, aber die tollen Effekte und die gekonnt verschachtelte Handlung machen diese kleinen Defizite locker wieder wett.
Wer einen spannenden, unterhaltsamen Thriller mit Antonio Banderas und guten osteuropäischen Stars sehen möchte, der komplett an unsere westlichen »Bedürfnisse« angepasst wurde (z. B. wurde er komplett in englischer Sprache produziert), dem sei dieser Streifen ans Herz gelegt. Dazu kommen noch einige sehenswerte Drehorte aus dem östlichen Teil Europas und Russlands, die mal etwas Abwechslung bieten (nicht immer nur die altbekannten Skylines und Sets).
Fazit:
Insgesamt ein empfehlenswerter Film mit kleineren Schwächen, die man den Machern aber gerne verzeiht, denn am Ende fühlt man sich durchaus gut unterhalten.
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