Black Blood Brothers Vol.1 (DVD)
 
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Black Blood Brothers Vol.1

Rezension von Björn Backes

 

Black Blood Brothers ist eine zwölfteilige japanische Anime-Serie, die erst im Jahr 2006 entstanden ist und daher auch relativ früh für den deutschen Markt zugänglich gemacht wird. OVA Films haben sich der Reihe nun angenommen und geloben die Veröffentlichung von insgesamt drei DVDs um die Vampir-Story, die in erster Linie auf das Publikum erfolgreicher Produktionen wie „Hellsing“ und „Trinity Blood“ zugeschnitten ist. Inwiefern „Black Blood Brothers“ jedoch tatsächlich an diese beiden Meilensteine anknüpfen kann, muss sich erst noch herausstellen.

 

Inhalt:

In einer fernen Zukunft teilt sich die Weltbevölkerung in drei Klassen, deren Zusammenleben trotz eines überstandenen Krieges immer noch von Konflikten geprägt ist. Unter den Black Bloods, den Vampiren, befinden sich nach wie vor einige bösartige Vertreter, die sogenannten Kowloon Children, die einst in einer vernichtenden Schlacht von den ehrwürdigen Old Bloods zum größten Teil vernichtet wurden, aber nicht endgültig ausgelöscht werden konnten. Ganz besonders Jirou, einer der wenigen verbliebenen Old Bloods, hat sich in diesem Heiligen Krieg verdient gemacht und den Sieg für die friedfertigen Vampire gesichert. Gemeinsam mit seinem Bruder befindet er sich nun auf dem Weg zur Kontrollzone, dem einzigen Ort auf der Welt, an dem Vampire und Menschen in Frieden miteinander leben, um dort seine Vergangenheit zu bewältigen. Cassandra tötete dereinst seine große Liebe und hinterließ Jirou in tiefster Trauer. Doch der Vertreter der Old Bloods kommt selbst auf dieser Mission nicht zur Ruhe. Erneut tauchen die Kowloon Children auf und streben ebenfalls danach, in der Kontrollzone aufgenommen. Durch mehrere Unachtsamkeiten gelingt es ihnen tatsächlich, Jirous Blutsverwandten Kotarou zu kidnappen und den Streit erneut zu entfachen. Doch Jirou gerät gleichzeitig in Schwierigkeiten mit der Order Coffin Company, die hinter einem seiner Gefährten einen weiteren Kowloon vermuten und ihm nur noch weitere Steine in den Weg legen. Völlig entkräftet wird er mit den bitteren Tatsachen konfrontiert – und entschließt sich zu einer verzweifelten Tat..

 

 

Rezension:

In den ersten vier Episoden der Serie wird der Zuseher zunächst einmal mit den Protagonisten der Reihe vertraut gemacht, die hier Schritt für Schritt vorgestellt werden, ohne dass man dabei jedoch den Eindruck erhält, man würde sie tatsächlich kennen. Besonders um Hauptdarsteller Jirou wird noch ein schwer durchdringliches Mysterium gewoben, welches auch während des fortschreitenden Konflikts nicht konkreter durchleuchtet wird, dem Plot andererseits aber auch schon mal eine Menge Nährboden für eine etwas komplexere Struktur gibt. Allerdings ist diese Komplexität nicht mit Linearität gleichzusetzen, denn gerade jene ist in manchen Passagen der Geschichte noch nicht gegeben, besonders in den Übergängen zwischen den einzelnen Folgen, die noch ein wenig ruckelig sind. Darüber hinaus treten partiell immer wieder diverse Ungereimtheiten auf, vor allem was die Hintergründe der Story, aber auch die Motive der einzelnen Figuren betrifft. Dies mag zwar in gewisser Weise Masche oder gar bewusste Inszenierung sein, ist aber besonders in den ersten beiden Folgen noch ein bisserl gewöhnungsbedürftig.

 

Sobald man sich jedoch etwas besser in den Rahmen der Handlung einfindet, steigt auch kontinuierlich die Begeisterung über die vielen inhaltlichen Wendungen sowie die feine Dynamik, die flächendeckend zu loben ist. Das Tempo ist weitestgehend hoch, der Plot wird recht zügig vorangebracht, wenngleich er dabei nicht immer leicht nachvollziehbar ist. So mancher Dialog bleibt ein Rätsel, da man die Zusammenhänge noch nicht adäquat abschätzen kann, was jedoch im Laufe der Story durch eine stetige Aufarbeitung ganz selbstverständlich geschieht. Was die Charakterzeichnungen betrifft, scheint ein vorschnelles Urteil noch nicht angebracht; die vereinzelten Nebulositäten beflügeln die tolle Atmosphäre, sind aber für den leichten Einstieg nicht ganz förderlich, wobei sich natürlich die Frage stellt, wo man in dieser Sache die Prioritäten setzt. Die ersten Eindrücke erlauben aber schon mal ein erstes, positives Resümee, gerade was die Figur des Protagonisten Jirou angeht, der die Rolle des Würdenträgers bislang recht gut ausmalt.

Hinsichtlich des eigentlichen Plots ist eine sehr angenehme Entwicklung zu verzeichnen; die vielen Teilstränge wirken zunächst ein wenig haltlos, finden aber Minute für Minute deutlicher zueinander und lassen nach einem Drittel des Gesamtstory schon einmal einige Ausblicke für den weiteren Fortschritt der Geschichte zu. Aber dem Umfeld entsprechend scheint in den kommenden Episoden wahrlich alles möglich, was den Reiz und auch das Interesse an der Serie natürlich weiter steigert. Und somit auch die Überzeugung, den Auftakt einer weiteren, richtig guten Anime-Vampir-Serie begutachtet zu haben.

 

 

Fazit:

„Black Blood Brothers“ beginnt zwar nicht mit einem Paukenschlag, dafür aber mit einer enorm interessanten Ausgangssituation, einer schnell steigenden Spannungskurve und einer herrlichen, düster-romantischen Atmosphäre, die die Serie tatsächlich in die Nähe der großen Genre-Brüder bringt. Zwar bleiben manche Hintergründe vorerst noch nicht plausibel, jedoch kann man durchaus erwarten, dass die einzelnen Unklarheiten lediglich Teil eines größeren Puzzles sind, welches im Laufe der Serie kontinuierlich aufgearbeitet wird. Fü’s Erste hat die erste Volume von „Black Blood Brothers“ aber schon einmal einen respektablen Eindruck hinterlassen, der durchaus Lust auf die Fortsetzung macht.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041910361425855f69
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DVD:

Black Blood Brothers Vol.1

Black Blood Brothers Vol.1

Regie: Hiroaki Yoshikawa

Genre: Anime

Länge: ca. 120 Minuten

Land: Japan

Jahr: 2006

FSK: 16

OVA, 25.01.2008

 

ASIN: B000ZIYS3M

 

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 20.02.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 5870