Black Lagoon Vol. 1 (DVD)
 
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Black Lagoon Vol. 1

Filmkritik von Christel Scheja

 

„Black Lagoon“ aus dem Madhouse Studios, die sich schon für andere aufwendige Action- und Abenteuer-Produktionen wie „Vampire Hunter D“ und „Tenjo Tenge“ verantwortlich zeichneten, basiert auf einem erfolgreichen Action Manga, der bislang allerdings noch kein westliches Release erlebte. Bezug auf die Geschichten von Rei Hiroe nehmend, schildert die 24-teilige Anime-Serie die Abenteuer der Söldnertruppe „Black Lagoon“.

 

Alles beginnt damit, dass der kleine Angestellte Rokuro Okajima im Jahr 1995 von seinem Abteilungsleiter Kageyama als Kurier von Japan nach Südostasien geschickt wird, um einen wichtigen Handelspartner eine Datendisk mit immens bedeutsamen Daten zu überbringen. Dazu soll er nicht die offiziellen Wege nehmen und per Flugzeug reisen, sondern im Geheimen und über den Seeweg. Schon das kommt dem jungen Angestellten recht seltsam vor, aber er hat gelernt, keine Fragen zu stellen.

Kurz bevor er sein Ziel auf Borneo erreicht wird das Schiff von einer Söldnertruppe aufgebracht. Und diese benehmen sich nicht wie ganz normale Piraten, denn sie scheinen genau zu wissen, was sie wollen. Einzig und allein Rokuro Okajima wird von ihnen als Geisel genommen und verschleppt. Sie scheinen genau zu wissen, was er bei sich trägt und wollen jemandem nun mit ihm und den Daten erpressen.

Zunächt hat der junge Mann große Angst, dann aber wächst in ihm die Erkenntnis, dass die beiden Männer und die Frau nicht unbedingt die Bösen sind. Denn ihre Fracht ist so heiß, dass sie von anderen Söldnern in einem Helikopter verfolgt und in die Enge getrieben werden. Durch die Aktionen erkennt Okajima, dass ihn sein Boss nur als Bauernopfer benutzt und einfach fallen gelassen hat, und er mit seinem Auftrag zu Industriespionage beigetragen hat.

Das veranlasst Rokuro mit seinem früheren Leben zu brechen. Er ist es schließlich, der den Ausweg aus der prekären Situation findet und die anderen zum Angriff auf den Hubschauber veranlasst.

Damit gewinnt er die Achtung von Dutch, Benny und Levy, die ihn gerne als Vierten im Bunde akzeptieren, als er sie um Aufnahme in die „Black Lagoon“ bittet.

Als „Rock“ gehört er nun zu der Truppe, die von dem ehemaligen Vietnam-Soldaten „Dutch“ angeführt wird und dem noch Benny der Mechaniker und Computerspezialist, sowie die rauhbeinige Revy „Two Hands“ angehören. Anders als die Drei versucht er es zunächst mit Verhandlungen und Diplomatie und nicht mit Waffen, was allerdings nur selten Erfolg bringt.

Schon bald erhalten sie einen neuen größeren Auftrag. Diesmal soll etwas aus einem vor gut fünfzig Jahren im südchinesischen Meer gesunkenen deutschen U-Boot geborgen werden. Doch wieder einmal sind sie nicht die einzigen, die das gleiche Ziel haben.

 

Nicht ohne Grund ist die Altersfreigabe erst ab 16 Jahre, denn auch wenn die Gewalt in den ersten Folgen noch nicht in den Maße vorhanden ist, so steigert sie sich doch schon in den ersten vier Folgen so weit, dass sie gut und gerne mit den Actionkrachern von Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis mithalten können.

Auch die Geschichte weiß noch zu überzeugen, denn der intrigante Plan ist sehr geschickt aufgebaut und wird bis zum bitteren Ende durchgezogen und ist nicht nur eine vage Erklärung am Rande. Auch mit den Nazi-U-Boot hat es mehr auf sich als man denkt wie die geschickten Rückblenden in das Jahr 1945 beweisen. Zwar steht die Action, begleitet von markigen und zynischen Sprüchen im Vordergrund, der Hintergrund der einzelnen Aufträge wird jedoch nicht ganz vergessen, sondern eher sorgsam ausgearbeitet..

Die Figuren entsprechen, wie man es nicht anders erwarten kann, den klassischen Archetypen des Action-Films: Da ist der abgeklärte und schon etwas ruhigere Teamchef, der die Bande beisammen hält, der geschickte und intelligente Computer-Hacker, der unerfahrene und naive Bürangstellte, der jetzt erst seine wahren Qualitäten zu erkennen lernt und nicht zuletzt das Action-Babe Revy, dass männlicher und härter als ihre Kameraden sein will und von dem „schlappschwänzigen“ Japaner zunächst gar nichts hält.

Die vier garantieren für die richtige Mischung aus Abenteuer und Humor, denn auch untereinander geht man rauh miteinander um und nimmt nicht immer ein Blatt vor den Mund.

Die Animation bewegt sich auf einem hohen Niveau. Gerade die Action-Szenen sind dynamisch und spannend gemacht, immer wieder bieten kleine Details überraschende Hinkucker.

Auch Synchronisation und Untertitel können sich sehen lassen und wirken so, als hielten sie sich dicht an das Original. Allerdings sollte man nicht gerade Raumklang erwarten, da dies von einer reinen Fernsehproduktion nicht unbedingt erwartet wird.

 

„Black Lagoon“ weiß durch eine spannende Geschichte zu überzeugen, in der Hintergrund und Action bisher noch sehr ausgewogen sind und im Zusammenspiel neugierig auf mehr machen.

Vor allem Fans von an Action reichen Abenteuern im südchinesischen Meer werden ihre Freude haben, da der Anime nicht nur inhaltlich und künstlerisch, sondern auch in der deutschen Umsetzung zumindest der ersten DVD von ausgezeichneter Qualität ist. Es bleibt nur zu hoffen, das sich dies nicht ändert.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042015261563429b42
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DVD:

Black Lagoon Vol.1

Japan, 2006

Autor des Mangaoriginals: Rei Hiroe

Regisseur: Sunao Katabuchi

Bildformat: Aspekt Ratio 16: 9

Synchro: dt. & jap. (2.0), Untertitel: dt./polnisch

Spieldauer: 100 Min (vier Episoden a 25 min)., 1 DVD

FSK: 16

AV Visionen GmbH, erschienen 23.April 07

Episoden 01-04

ASIN: B000NVLHQW

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.12.2007, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 5493