Blackout – Liebe leuchtet auch im Dunklen
Rezension von Christel Scheja
Im Frühjahr 2020 als Corona New York in seinen Klauen hielt, fanden sich sechs junge Autorinnen zusammen, um gemeinsam eine Geschichte aus der Isolation heraus zu schreiben. Das Besondere – alle sind People of Colour und so handeln die miteinander verwobenen Erzählungen in Blackout – Liebe leuchtet auch im Dunklen auch von Jugendlichen dieser Volksgruppe.
Nicht nur eine Hitzewelle legt die große Stadt lahm, nun kommt auch noch ein Stromausfall in weiten Teilen, vor allem in Manhattan dazu, so dass nichts mehr geht. Das hat auch Auswirkungen auf einige Jugendliche – so tut sich etwa ein Pärchen zusammen, dass eigentlich auseinander ist, um Manhattan zu verlassen, zwei Mädchen und zwei Jungen kommen sich dadurch näher, dass sie fest hängen. Dann reden sich zwei Teenager die Köpfe in der Bibliothek heiß und zwei Fremde lernen sich durch eine Diskussion besser kennen. Außerdem lernen drei Teens auf Klassenfahrt die Stadt anders kennen als sie dachten …
Nur manchmal klingt durch, dass die Teenager eben nicht weiß sind, sondern farbig, aber das ist auch nicht von Bedeutung, beweist es doch, dass es nicht auf die Hautfarbe ankommt, wenn es darum geht, wie man fühlt und wie man denkt.
Die jungen Leute müssen mit einer ungewohnten Situation zurecht kommen und bei den Beschreibungen merkt man auch, wie sehr die Autorinnen ihre Stadt lieben und zeigen wollen, wie unterschiedlich es sein kann und was den Flair und die Bewohner ausmachen – das fällt besonders bei den Teenagern aus Atlanta auf, die sich erstmals auf Klassenfahrt befinden.
Sie alle werden durch den Blackout aus dem alltäglichen Trott geworfen und stellen natürlich auch so einiges in Frage. Heraus kommt dabei eine bunte Mischung aus Geschichten, in denen es nicht nur um die Beziehungen zwischen Jungen und Mädchen geht, sondern auch um das ein oder andere Coming-Out und die vielen unterschiedlichen Facetten der Liebe.
Erzählt wird das ganze wie aus einem Guss, die Autorinnen fügen ihre Stories gekonnt in den Zusammenhang ein und bieten mit ihrem flotten und augenzwinkernden Stil gute Unterhaltung.
Die Figuren erhalten Profil – sie können sich im Verlauf des Geschehens auch angenehm weiter entwickeln, so dass man sich als Leser am Ende angenehm berührt zurücklehnen kann.
Fazit:
»Blackout – Liebe leuchtet auch im Dunklen«, bietet spannende Geschichten um die Liebe in einem besonderen Umfeld, das die Autorinnen lebendig zu beschreiben wissen. Gerade Leserinnen im gleichen Alter dürften sich sehr angesprochen fühlen.
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