Reihe: Mark Brandis 24
Hörspiel
Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Mark Brandis erfährt von der Zerstörung des Raumschiffes, das Grischa Romen kommandiert hat. Doch da er seinen Job bei der Wega gekündigt hat, kann der frischgebackene Zivilist nicht länger auf die Ressourcen und Raumschiffe der Gesellschaft zurückgreifen. Deshalb muss er sich inoffizieller Wege bedienen, um mehr über das Schicksal seines Freundes zu erfahren und reist unter falschem Namen. Selbst mit der Hilfe seines Weggefährten Pablo Torrente erweist sich das als lebensgefährlich.
„Blindflug zur Schlange“ ist die 24. Episode aus der erfolgreichen Hörspielreihe „Mark Brandis“. Leider haben die Macher diese - anders als bei einigen früheren Teilen - nicht als Doppelfolge realisiert. Zudem beträgt die Laufzeit lediglich 64 Minuten. Angesichts der Vorlage von Nicolai von Michalewsky und der Story wäre hier mehr möglich und wünschenswert gewesen.
Das ändert allerdings nichts an der hohen Qualität dieser Folge. „Blindflug zu Schlange“ überzeugt durch eine spannende und temporeiche Story. Immer neue, aber durchweg plausible Wendungen überraschen den Hörer und ziehen ihn in den Bann der Geschichte. Grundlegende Änderungen im Setting der Serie sorgen – ohne hier denjenigen, die die Romanvorlage nicht kennen, bereits zu viel zu verraten – auch über diese Episode hinaus für Dynamik,
Die tollen Effekte tragen ein weiteres Mal entscheidend dazu bei, dass die Hörspiele der Reihe „Mark Brandis“ so beliebt sind. Das zeigt sich gerade bei den vermeintlichen Kleinigkeiten. So sind bei Gesprächen beispielsweise im Hintergrund Nebengeräusche wie vorbeifliegende Raumschiffe, leise Dialogfetzen in der Ferne, Vogelgezwitscher oder Stühle, die gerückt werden, zu hören. Gerade durch diesen detaillierten Klangteppich wirkt die Präsentation aber so realistisch. Angerundet wird das durch die gewohnt exzellenten Sprecher. Das reicht vom Stammpersonal um Michael Lott, Martin Keßler und David Nathan bis zu „Neulingen“ wie Marco Göllner oder Charles Rettinghaus.
Besonders das Finale der Folge ist fulminant gestaltet und absolut gelungen. Hier bilden Soundeffekte, Musik und Dialoge eine intensive Gesamteinheit. Als kleines Schmankerl schließt „Blindflug zur Schlange“ mit einer stimmigen Variation der altbekannten Anfangssequenz, die Lust auf den nächsten Teil der Reihe macht.
Fazit:
Nachdem „Triton-Passage“, die letzte Folge der Reihe „Mark Brandis“, „nur“ guter Durchschnitt war, ist „Blindflug zur Schlange“ ein echtes – vielleicht etwas zu kurzes - Highlight der Serie geworden. Diese überzeugt durch Spannung, eine interessante Geschichte und diverse Überraschungen. Da fällt die Vorfreude auf die nächste Episode, „Raumposition Oberon“, gleich doppelt so groß aus.
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