Blue Moon Völkerset "Die Pillar" (Kartenspiel)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Blue Moon Völkerset "Die Pillar"

Rezension von Karl-Georg Müller

 

Die „Pillar“ sind ein Volk der Einzelgänger, wie uns die Spieleschachtel verrät. Nun gut, damit können wir uns beim Auspacken des Kartensets auf das vorbereiten, was uns also erwarten sollte: Charaktere, die nicht über Sonderfunktionen wie Gang oder Paar verfügen, sondern auf ihre eigenen Fertigkeiten vertrauen müssen. Ob sich diese Mutmaßung bewahrheitet, wird sich ja rasch erweisen. Aber zuerst fallen die eindrucksvollen Bilder auf, die die Spielkarten dominieren und die manchmal sogar von auffallender Eleganz sind wie beispielsweise die Gemälde zum „Riesenfalter Morgenwind“. Auch die Charaktere sind ausnahmslos sehr anschaulich geraten und in ihren gedeckten Farben dem gewählten Thema sehr angemessen. Zudem schauen die Persönlichkeiten allesamt eher misstrauisch, jedenfalls zurückhaltend drein, was auch bestens passt. Michael L. Phillippi hat wirklich einen sehr guten Kartensatz zu „Blue Moon“ beigetragen.

 

Aber trügt der äußere Schein vielleicht, und das Spielset hat nicht die Klasse, die es den Vorgaben entsprechend vermuten lässt. Na ja, es ist durchwachsen. Die Charaktere verfügen über keine exorbitant hohen Stärkewerte, sind aber doch gut genug, um gegen andere Völker bestehen zu können. Dazu trägt aber auch bei, dass sie über einige Sonderfunktionen verfügen, ohne die sie nicht viel zu bestellen hätten. Eine zusätzliche Verstärkung ausspielen zu dürfen oder eine Verdoppelung der Stärke einer Raupenkarte sind nützlich, und wenn der Gegenspieler keine weiteren Karten auf die Hand nehmen darf, behindert ihn das zumindest eine Zeit lang. Aber richtig deftige Fertigkeiten sind das nicht.

 

Dafür müssen eher Verstärkungen oder Unterstützungen mit dem Stern-Symbol herhalten. Ein Stern auf der Karte zeigt an, dass diese zusätzlich, also über das reguläre Limit hinaus, ausgespielt werden können. Das kann natürlich im Kampf den entscheidenden Vorteil bringen, weshalb es ratsam ist, eine solche Spielkarte fortlaufend in der Hinterhand zu haben – der Überraschungseffekt könnte den Sieg bringen.

 

Sehr effektiv sind auch die Raupen-Karten. Der Pillar-Spieler kann auf drei dieser Verstärkungen zurückgreifen, deren Sonderfunktion den Kontrahenten zwingt, bestimmte Karten aus der Hand abwerfen zu müssen. Das wiederum kann die Planung des Gegners ziemlich über den Haufen werfen und eine Partie plötzlich kippen lassen. Das selbe gilt für Spielkarten wie den „Trunk der kosmischen Kraft“, der die Werte eines Charakters verdoppelt. Wenn man die schnelle Entscheidung sucht, sind das die richtigen Helferlein.

 

Neben den vier nicht zu den Pillar zählenden Karten (vertreten sind Khind, Mimix, Vulca und ein Mutant) wurde eine von bislang drei Promokarten – „Erdgeister“ – hinzugefügt; die beiden anderen („Wassergeister“ und „Feuergeister“) lagen Spielemagazinen bei oder konnten beispielsweise auf der Spielemesse in Essen ergattert werden.

 

Auch bei den Pillar hat es den Anschein, als ob sie alleine, ohne Ergänzung, in ihren Möglichkeiten begrenzt sind; sie schreien förmlich nach Verbesserung in Gestalt nützlicher Karten aus anderen Spielsets. Doch welche Varianten dabei die mit dem größten Nutzen darstellt, das festzustellen bleibt wiederum dem Austesten vorbehalten.

 

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404191521535cf61c3a
Platzhalter

Blue Moon Völkerset "Die Pillar"

Reiner Knizia

Verlag: Kosmos

ASIN: B0006VSLI6

Spieler: 2

Alter: ab 12 Jahre

Dauer: ca. 30 Minuten

Sprache: Deutsch

Erhältlich bei: Amazon

 

 

 


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 22.10.2005, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 1431