Blue Moon Völkerset "Die Terrah" (Kartenspiel)
 
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Blue Moon Völkerset "Die Terrah"

Rezension von Karl-Georg Müller

 

Der Name des Anführers spricht Bände: Tekton Erdbeber. Damit deutet sich bereits an, worauf das Spielset „Terrah“ sein Augenmerk richtet: auf bodenständige Kraft. Auf Spielschachtel wird deshalb auch davon gesprochen, dass die Terrah Bauern, Handwerker und Kämpfer zugleich sind. Ein erster kurzer Blick durch das Spielset bestätigt das sehr schnell: Charaktere wie Romban Felsenmeister (3 Feuer und 6 Erde) oder Gravitos Kraftstrotzer (4 Feuer und 5 Erde) können erst einmal sehr gut alleine in einer Auseinandersetzung bestehen und bedürfen noch nicht einmal einer Unterstützung.

 

Dabei fällt auf, dass nur vier Terrah-Charaktere über Sonderfunktionen verfügen, aber irgendwo muss ja auch ein Ausgleich für ihre immense Stärke geschaffen werden. Diese brachiale Kraft wird noch durch drei sehr fulminante Unterstützungen gesteigert: „Peitschender Sandsturm“, „Krachender Gewittersturm“ und „Wirbelnder Schneesturm“. Die Sonderfunktionen dieser drei Elementekarten sind aber auch allzu verlockend: „Wenn ich zu Beginn meines Zuges mehr als 1 aktive Sturm-Unterstützung habe, gewinne ich sofort (insgesamt) 1 Drachen.“ Einfacher kann man kaum an diese heiß begehrten Siegestrophäen kommen.

 

 

Doch trotz all dieser unbestreitbaren, weil sofort fassbaren Vorteile haben die Terrah einen schweren Stand. Ihre Verstärkungen und Unterstützungen verfügen nicht über die einschneidenden Auswirkungen, wie sie von anderen Völkern geläufig sind; was nutzt der „Stinkende Morast“, bei dem der Gegner keine Charaktere mit Wert höher als 4 ausspielen darf, wenn ich gegen die schmalbrüstigen Khind in den Ring steige? Hinzu kommt das Fehlen von Sonderfertigkeiten wie „Wieder aufnehmen“ oder „Geschützt“, die den anderen Sets ihre speziellen Vorteile verschaffen. Einzig die beiden Charaktere Baku But und Kabu Kat mit ihrer Forderung, dass der Gegner eine Unterstützung/Verstärkung ausspielen oder sich zurückziehen muss, sorgt für helle Aufregung auf der anderen Seite.

 

Die reine Kraftmeierei der Terrah dagegen ist berechenbar und entpuppt sich schnell als Strohfeuer, wenn die Charaktere mit ihrer schieren Gewalt plötzlich gegen eine aufgebaute Kindh-Gang dumm aus der Wäsche schauen: ohne Unterstützung oder Verstärkung können sie nichts ausrichten.

 

Besonders bei den Terrah gilt es deshalb, die Möglichkeiten von „Blue Moon“ voll auszureizen. Das bedeutet nichts anderes, als mit dem Spielpartner Deckbuilding zu vereinbaren und zu experimentieren: Welche Spielkarten eines anderen Volkes mische ich am besten mit den Terrah. Das Handikap lässt sich also durchaus kompensieren, indem man sich die Mühe macht, durch viele Testspiele die ideale Kombination herauszutüfteln. Gerade hier macht sich „Blue Moon“ einen Reiz der Sammelkartenspiele zunutze, nicht durch immer dieselben Zusammenstellung der Spielsets eintönig zu werden, man testet und probiert und verbindet immer wieder andere Karten miteinander, die im Verbund vielleicht sogar ganz neue Qualitäten entwickeln. Und ganz nebenbei geht die Spielfreude dabei nicht verloren, im Gegenteil: sie bleibt dauerhaft erhalten …

 

Dazu trägt einmal mehr auch das optische Erscheinungsbild der Spielkarten bei. Daren Bader konzentriert sich auf erdige, feurig-rote Farbnuancen, die sehr stimmungsvoll wirken, weil sie einen erdverbundenen, gar archaisch anmutenden Anstrich haben - passend zum gewählten Themenset, denn die Terrah nutzen die Kräfte der Erde.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042310351059091870
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Blue Moon Völkerset "Die Khind"

Reiner Knizia

Verlag: Kosmos

ASIN: B0002HAC3Q

Spieler: 2

Alter: ab 12 Jahre

Dauer: ca. 30 Minuten

Sprache: Deutsch

Erhältlich bei: Amazon

 

 

 


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Erstellt: 22.10.2005, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 1430