Blue Submarine No. 6 – Collectors Edition (DVD; Anime; FSK 16)
 
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Blue Submarine No. 6 – Collectors Edition

Rezension von Christel Scheja

 

„Blue Submarine No. 6“ ist die erste von Studio Gonzo produzierte OVA überhaupt und setzte damals auf eine neue Technik, an die sich bisher so gut wie niemand heran gewagt hatte. Erstmals wurden animierte Zeichnungen mit computergenerierten Szenen und Hintergründen kombiniert, verbanden sich 2D und 3D-Effekte zu einer interessanten Mischung. In Deutschland liefen die fünf Episoden erstmals 2001 synchronisiert auf Vox, später erschienen sie auf DVD bei OVA-Films. Nipponart legt die Serie nun noch einmal neu in einem Mediabook auf.

 

Der größenwahnsinnige Wissenschaftler Zorndyke hat eine weltumspannende Katastrophe ausgelöst und damit die Zivilisationen der Erde erschüttert, indem er die Polkappen hat schmelzen lassen. Nachdem große Teile der Kontinente im Meer versunken und über eine Milliarde Menschen ums Leben gekommen sind, herrscht das Chaos und ebnet ihm den Weg, die Welt nach seinen Vorstellungen zu gestalten.

Denn in der Zwischenzeit hat er mit den sogenannten „Chimären“ hybride Wesen erschaffen, die auch unter Wasser durch Kiemen atmen können, und die seiner Meinung nach nun die Erde bevölkern sollen. Widerstand gegen diese Pläne will er im Keim ersticken.

Die pan-nationale Organisation „Blue“ tut allerdings alles, um Zorndyke und die weitere Zerstörung der Erde aufzuhalten. Ihre U-Boote sind in den Weltmeeren unterwegs um weitere Machenschaften des Wissenschaftlers aufzuspüren und diesen Einhalt zu gebieten.

Zu der Besatzung des „Blue Submarine No. 6“ gehören auch Mayumi Kino und Tetsu Hayami, die gute Gründe haben, sich gegen Zorndyke zu stellen. Beide sind hochbegabte Spezialisten, in ihrem Fachbereich und setzten sich mit Leib und Seele dafür ein, die Welt, die sie kennen und lieben, vor dem endgültigen Untergang zu retten.

 

Bedenkt man, dass die Manga-Vorlage der OVA bereits 1967 erschien, so ist die Geschichte doch erstaunlich zeitlos und berührt noch heute Zuschauer, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Polkappen schmelzen, doch immer größer geworden und die Klimaerwärmung längst ein ständiges Thema in den Medien und der Politik.

Der Hintergrund ist daher gar nicht einmal mehr so sehr Sci-Fi-mäßig, wie man vermuten mag, dafür die Handlung um so mehr, denn verrückte Wissenschaftler und ihre die Welt verändernden Pläne gehören zu den Standardthemen des Genres.

Um die computertechnischen Möglichkeiten voll auszureizen und natürlich auch einiges an Action zu bieten, setzen die Episoden natürlich erst einmal auf bizarre Objekte und Gimmicks, die sich in epischen Schlachten miteinander messen müssen. Die damit verbundenen Sequenzen werden entsprechend zelebriert und in die Länge gezogen.

Glücklicherweise besinnen sich die Macher aber auch darauf, genügend Charaktermomente einzubringen, damit die Motive und das Verhalten der Figuren besser nachvollziehbar wird und diese auch ein wenig an Profil gewinnen. Wie immer sorgt das auch dafür, dass sogar der Bösewicht nicht ganz zweidimensional bleibt, sondern immer wieder auch Fragen stellt, die zum Nachdenken anregen, auch wenn seine Methoden alles andere als umweltschonend und human sind. Grob gesehen mag die Handlung keine großen Überraschungen bieten, da man vieles bereits aus vergleichbaren Filmen kennt, aber die Erzählweise und die Details holen die Serie aus der Mittelmäßigkeit und machen sie inhaltlich zu einem interessanten Werk, dass auch noch nach dem Schauen im Gedächtnis bleibt.

Die Animationen und Effekte entsprechen natürlich den Gegebenheiten der Jahrtausendwende. Man merkt schon, dass die damaligen Computer nicht ganz so leistungsfähig sind, was gerade in den besonders actionreichen Szenen spürbar wird, denn die lassen noch einiges an Detailschärfe und Glaubwürdigkeit vermissen, gerade wenn man vom heutigen Standard verwöhnt ist.

Dennoch gehen gezeichnete und generierte Animationen eine harmonische Mischung ein, die sich durchaus sehen lassen kann und damit den Durchbruch bewirkte, beides auch in weiteren Animes miteinander zu verbinden.

Von ihrer Intention, den Schwierigkeiten, die Ideen umzusetzen und den Überraschungen, die sie dabei erlebten, erzählen auch die Macher in einem Making-of und den einem Interview. Auch das im Media-Book eingeklebten Infoheft ist das nachzulesen, wird durch die Vorstellung der Charaktere und der Schiffe ergänzt, die in der OVA eine bedeutsame Rolle spielen.

 

 

Fazit:

 

Daher sei „Blue Submarine No. 6“ all den Fans empfohlen, die nicht nur kernige Sci-Fi-Action aus Japan mögen, sondern auch Animes mit einem durchaus realistischen Bezug, die ebenso Rücksicht auf die Entwicklung der Figuren wie die Gestaltung des Szenarios nehmen und dabei eine zeitlose Handlung im Blick haben. Alles in allem bietet sich so ein rundes Paket für einen Anime-Klassiker, der auch heute noch nichts von seiner Brisanz verloren hat.

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DVD:

Blue Submarine No. 6 – Collectors Edition

Regisseur(e): Mahiro Maeda

Format: Collector's Edition, Dolby, PAL, Surround Sound

Sprache: Japanisch, Deutsch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildseitenformat: 4:3 - 1.33:1

Anzahl Disks: 2

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Nipponart

Erscheinungstermin: 26. Februar 2016

Laufzeit: ca. 127 min

Produktionsjahr: 1998

ASIN: B01AMC3HNC

 

Erhältlich bei: Amazon

 

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Erstellt: 08.03.2016, zuletzt aktualisiert: 21.12.2023 16:17, 14356