Blütengeheimnisse von Bruno P. Kremer
Rezension von Christel Scheja
Bruno P. Kremer studierte Biologie und Chemie. Er arbeitet heute am Institut für Biologie und ihre Didaktik an der Universität zu Köln und veröffentlicht nebenbei Bücher wie das hier vorliegende „Blütengeheimnisse“, um auch Laien die faszinierende Welt der Blumen näher zu bringen.
Zunächst einmal spricht er in „Durch die Blume“ an, welche Bedeutung die Blütenpflanzen in unserer Gesellschaft und in unserem Leben haben, und wie sich diese im Laufe der Zeiten verändert hat, Was steckt hinter der Mustersymbolik in der Heraldik? Welchem Code folgten die Blumengestecke, die man sich im 18. und 19. Jahrhundert überreichte und vielleicht sogar noch heute schenkt? Und liegen wir damit überhaupt richtig?
Farne gehören zu den ältesten Pflanzen der Erde, und zu den am einfachsten gestrickten. Da sie weder Blüten noch andere Möglichkeiten besitzen, sich fortzupflanzen, nutzen sie noch heute ein raffinierte, wenn auch aufwendige Methode.
Der Autor folgt der Evolution der Pflanzen und die Ausprägung von Blüten in der Natur, ehe er auf die Blütenarchitektur, die Formen, Fülle und Vielfalt derselben im Pflanzenreich eingeht. Wie verläuft heute Stäuben und Bestäubung, auf welche Tricks greifen die Pflanzen zurück und wie gewährleisten sie, dass es nicht zur Inzucht kommt. Wie sorgen sie dafür, dass Tiere die Arbeit übernehmen, und wie belohnen sie diese dafür. Und am Ende gibt es noch einen weitreichenden Einblich in die Farben, Düfte und sonstigen Verlockungen, die nicht nur Insekten und Vögel, sondern auch den Menschen betören.
„Blütengeheimnisse“ wendet sich nicht an den Botaniker, sondern eher an interessierte Laien, die sich von der Magie der Blumen verzaubern lassen und mehr darüber erfahren möchten.
In einem frechen Plauderton, spricht der Autor zunächst Bekanntes und Alltägliches an, um dann ein Band zum Leser zu knüpfen und ihn auf eine Reise durch die Evolutionsgeschichte zu führen und später genauer auf die einzelnen Aspekte einzugehen.
Man erfährt einiges über die Vielfalt, über die geometrische Symmetrie der Blüten, der Pollen und anderer Teile der Blüten und die Tricks, sich nicht nur durch Wind und Regen, sondern auch durch Lebewesen bestäuben zu lassen oder Samen in der Welt zu verteilen.
Das ganze ist in einem humorvollen und leichten Ton gehalten, Fremdworte werden, wenn sie überhaupt auftauchen, schnell erklärt. Dazu kommen außergewöhnliche Fotos, die Blüten in all ihrer Pracht zeigen oder auch schon einmal in den Mikrokosmos eintauchen, damit man auch die Pollen sehen kann, die Menschen eher als allerfeinsten Staub wahrnehmen.
Alles in allem werden die Informationen einfühlsam und klar vermittelt, weil der Lesefluss nicht gehemmt wird, man aber auch das Wissen in kleinen Häppchen aufnehmen und verdauen kann.
Am Ende weiß man so einiges mehr über die Blütenpracht selbst, mit alten Irrtümern wurde aufgeräumt und Aberglauben entmystifiziert. Zudem kann man in wunderschönen Bildern schwelgen.
„Blütengeheimnisse ist somit ein Buch, dass sich sehen lassen kann, weil es durchweg durch atmosphärische Bilder und einen leicht zu erfassenden Erzählstil punkten kann, der auch blutigste Laien anspricht und für sie verständlich bleibt.
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