Blutlinien (Autorin: Karen Traviss; Star Wars - Wächter der Macht Band 2)
 
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Blutlinien von Karen Traviss

Reihe: Star Wars - Wächter der Macht Band 2

 

Rezension von Ralf Steinberg

 

Rezension:

Der zweite Teil der Wächter der Macht kümmert sich nur am Rande um den Konflikt des ersten Bandes, zudem werden die seltsamen Versuche einen Krieg zwischen Allianz und Corellia zu verhindern auch sogleich relativiert.

In erster Linie aber geht es um Boba Fett, dem Mandalore und seiner Familie. Karen Traviss ist seit der Republic Commando Reihe zuständig für das mandalorianische Erbe und sie gibt sich jede Mühe, Kultur und Nöte des verteilten Volkes darzustellen. Sie bleibt sehr dicht an Boba Fett, stellt seine Weltsicht in das Zentrum ihrer Geschichte und bewirkt damit, dass man dem ganzen Konflikt noch verständnisloser und reservierter gegenübersteht.

 

Bei aller Ausarbeitung von Fetts Bedenken bezüglich einer näheren Bindung an sein Volk gelingt es Traviss nicht, eine fesselnde Charakterstudie abzuliefern. Das liegt in erster Linie an der schnell durchschaubaren Rolle seiner Begleiterin und dem nun wirklich ultra abgedroschenen Vater-Tochter Konflikt. Fett auf der Suche nach Heilung, nach Familie und einer Heimat. Tja, schade dass der Autorin diese Suchen wichtiger sind, als eine spannende Handlung.

 

Im eigentlichen Storybogen spitzt sich der Konflikt zwischen Corellia und der Allianz erneut zu. Die Hintergründe bleiben erneut vage und unverständlich, zu keiner Zeit hat man das Gefühl, den Motivationen der Parteien folgen zu können. Vielleicht muss man Fan der Föderationsidee sein, um zu verstehen, warum Corellia nicht einfach in Ruhe gelassen wird. So darf man sich als Leser entscheiden, ob man den flachen politischen Diskursen folgen möchte oder nicht. Letztlich ist der Krieg vorbestimmt und die Ähnlichkeiten zum Zerbrechen der Alten Republik sind ermüdend. Das betrifft auch die Entwicklung von Jacen zum Spiegelbild seines Großvaters. Offensichtlich mag Traviss die tumbe Verwandlung von Anakin so sehr, dass sie sie schnell kopieren musste. Heraus kam leider eine genauso unverständliche Bösewerdung, die nicht nur die Figur Jacen zerstört, sondern auch alle anderen hinunterzieht. Mara verzeiht Jacen, weil sie eine Frauengeschichte dahinter vermutet, Luke spürt zwar Lumiya, sieht aber keinen Zusammenhang zur Dunkelheit in Jacen, Leia und Han beteiligen sich an einem Attentat usw.

Man könnte beinahe denken, Traviss hasst die ursprüngliche Trilogie.

 

Die Übersetzung hat leider nichts an den Mängeln des Vorgängers geändert, aber Star Wars Leser sind hier ja Leid gewohnt.

 

Fazit:

Ein Roman für Fans von Boba Fett, die wissen wollen, was der sterbenskranke Kopfgeldjäger in seinen letzten Lebensjahren noch ins Reine bringen will. Der Rest der Story ist erschütternd schlecht erzählt und randaliert im Star Wars Universum, als ginge es darum, das Franchise zu beerdigen. Uns bleibt die Hoffnung, dass die restlichen sieben Bände das Niveau anheben.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20241004021921bc3dd7b2
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Buch:

Blutlinien

Star Wars - Wächter der Macht Band 2

Original: Star Wars: Bloodlines. Legacy of the Force 2, 2006

Autorin: Karen Traviss

Übersetzer: Andreas Kasprzak

Blanvalet, Februar 2009

Taschenbuch, 491 Seiten

 

ISBN-10: 3442266076

ISBN-13: 978-3442266074

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.05.2009, zuletzt aktualisiert: 06.10.2023 09:48, 8727