Blutspiel (Autorin: Kim Harrison; Rachel Morgan Bd. 2)
 
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Blutspiel von Kim Harrison

Reihe: Rachel Morgan Bd. 2

Rezension von Christian Endres

 

Rachel Morgan ist zurück. Und mit ihr die Welt, wie sie sein könnte, wenn ein Virus mit Hilfe von Tomaten (!) seinen Weg um den Globus finden würde, um die sprichwörtlich dunkle Seite in jedem Einzelnen hervorzurufen. In Rachels Welt ist das Realität und Alltag: Seit der Wende leben normale Menschen Seite an Seite mit Vampiren, Tiermenschen, Elfen, Kobolden, Pixies, Hexen, Dämonen und Trollen, den so genannten Inderlandern. Erdhexe Rachel, inzwischen freiberufliche Ermittlerin mit nach wie vor außergewöhnlichen Freunden, Feinden und Fähigkeiten, bewegt sich beruflich wie privat weiterhin munter zwischen der Welt der Normalos und den Hollows, dem Gebiet der eher nachtaktiven Inderlander. Dabei präsentiert sie sich auch im zweiten Band ihrer reichlich unkonventionellen Ermittlungs-Berichte aus Cincinatti als unglaublich liebenswerte Protagonistin mit einem ausgeprägten Hang zum Chaos – und diesmal sogar zur Tragik.

 

Denn auch in Harrisons zweiten Roman kreuzen wieder mächtige Gegenspieler Rachels steinigen Weg in die berufliche Selbstständigkeit: Der Meistervampir Priscary etwa, ein intrigant-mächtiger Dämon, die Tücken der Bürokratie und natürlich Trent Kalamack, mit dem Rachel ja schon im ersten Band aneinander geraten ist und auch diesmal wieder ihre helle Freude hat. Doch diesmal geht vieles bei Weitem nicht so glimpflich aus wie im Vorgänger, dessen Nachwehen Rachel überdies immer noch spürt. So schlagen nach einem packenden, actionreichen Finale neben vielen kleinen brenzligen Situationen sogar eine Vampir-Vergewaltigung und einige markante Einschnitte in Rachels Leben und Umfeld zu Buche...

 

Es ist ein stetiges Auf und Ab der Gefühle und sich überschlagender Ereignisse, durch das Kim Harrison ihre Protagonistin steuert – und manchmal fast schon scheucht. Im Mittelteil des dicken Paperbacks wirkt die Handlung dann auch ein, zwei Kapitel lang etwas überfrachtet, bis sich die nächste Wendung der Geschichte heraus kristallisiert hat. Danach präsentiert Harrison allerdings einen immens spannenden Pageturner voller widerstreitender Gefühle, der es wahrlich in sich hat.

 

Vielleicht sind Harrisons Romane um Rachel Morgan nicht das Anspruchvollste, was der Buchmarkt derzeit zu bieten hat. Doch sie überzeugen durch ein geschickt gewähltes Tempo, einen guten Aufbau, unglaublich lebendige Charaktere und eine atemberaubende Atmosphäre - womit sie von all den vielen Trendsettern der Urban Fantasy im Moment letztlich wohl auch die trittsicherste Vertreterin sein dürfte. Um so schöner ist es zu sehen, dass die Autorin trotz Einzug auf die Bestseller-Liste der New York Times sowie internationalem Erfolg auf dem Teppich geblieben ist, wie ein Interview am Ende des Bandes beweist.

 

Ein wunderbar aufgemachter Pflichtkauf für Fans von Buffy, Harry Dresden und rasant-moderner Fantasy - mit überraschend viel Tiefgang, Spannung, Soap, Emotionen und Intensität.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425080853674d7a87
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Blutspiel

Reihe: Rachel Morgan Bd. 2

Autorin: Kim Harrison

Paperback, 540

Heyne, November 2007

ISBN: 3453433041

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 27.11.2007, zuletzt aktualisiert: 23.01.2024 18:51, 5384