Blutsschwestern von Richelle Mead

Reihe: Vampire Academy Band 1

Hörbuch

 

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

Richelle Mead bietet in ihrem Zyklus um die „Vampire Academy“ eine Mischung aller möglichen Vampirmythen. Neben den Moroi, die als lebende Vampire auch von normaler Essen ernähren können, obwohl sie gelegentlich Blut brauchen gibt es die Strigoi die mehr dem klassischen Bild der Untoten entsprechen.

Da die Moroi auch lebenden Nachwuchs auf die Welt bringen können sind aus der Verbindung mit Sterblichen auch Dhampire entstanden – die zwar kein Verlangen nach Blut und nur eine normale menschliche Lebensspanne haben, aber dafür körperlich sehr stark und von Natur aus Kämpfer sind.

Die Reihe wurde nun auch in eine Hörbuchfassung umgesetzt. Gelesen werden die Geschichten von Marie Bierstedt, die vielleicht einigen als deutsche Stimme von Willow aus „Buffy – Im Bann der Dämonen“ bekannt ist.

 

Lissa Dragomir und Rose Hathaway, die über eine einfache Freundschaft hinaus miteinander verbunden sind besuchen „St. Vladimir’s“, die Vampire Academy, um beide zu lernen, wo ihr Platz in der Gesellschaft der Vampire ist.

Allerdings sind die beiden nach dem tragischen Unfalltod von Lissas Eltern und Geschwistern erst einmal weggelaufen, weil die Gemeinschaft der Moroi zu hohe Erwartungen an die junge Moroi gestellt hat und sie früher als üblich in ihre Pflichten einführen wollte.

Allerdings werden die jungen Frauen schon bald von dem erfahrenen Wächter Dimitri aufgegriffen und in die Schule zurückgebracht. Da die Leiter Lissa nicht wirklich zur Rechenschaft ziehen können, beschließen sie die beiden Mädchen voneinander zu trennen, um das Band zu zerstören.

Allerdings macht das Rose Sorgen, denn sie weiß durch die Seelenverbindung, wie sehr die junge Moroi sie dringend für ihre geistige Stabilität braucht. Doch wie soll sie den Wächtern und Lehrern, das begreiflich machen, wenn man ihr nicht zuhören will?

Doch dann häufen sich seltsame Vorfälle und nicht wenige davon haben mit Lissa zu tun. Rose ist alarmiert, denn sie befürchtet, dass die Feinde versuchen ihre Freundin und damit die Familie Dragomir ganz auszulöschen.

Haben sie zu diesem Zweck vielleicht einen Spion in die Schule eingeschleust? Und könnte das nicht sogar Christian sein, der sich ziemlich auffällig verhält und dazu auch noch den Makel mit sich herum trägt, dass direkte Verwandte zu Strigoi wurden. Außerdem macht er sich auch noch ungeniert an Lissa heran!

Etwas stimmt hier nicht – und sie muss dringend Verbündete finden – doch wer ist bereit dazu, ihren Verdacht ernst zu nehmen?

 

Es ist kein Geheimnis, dass Internatsgeschichten auch in der Fantasy immer gut funktionieren. Denn auch wenn das Setting phantastische Züge hat, so lassen sich viele Seiten doch mit den alltäglichen Erlebnissen ihrer Heldinnen füllen, die sich mit ungerechte Lehrerm herumschlagen müssen, und unter den Mitschülern die üblichen Stars, Zicken, Freaks, Streber und Chaoten haben.

Über weite Strecken beschäftigt sich das Buch mit genau diesen Dingen, die Hintergrundgeschichte spielt eher eine untergeordnete Rolle.

Immerhin erfährt man so nebenbei einiges über die Zwei-Klassen-Gesellschaft der Moroi und Dhampire, , das teilweise schon arrogant zu nennende Selbstverständnis der adligen Vampire und deren besondere Fähigkeiten.

Wie man sich schon bald denken kann, ist natürlich Lissa etwas besonderes – doch wie sehr, das ist eine der großen Überraschungen der Geschichte und lässt auch ihre Beziehung zu Rose in einem anderen Licht erscheinen. Zwar gibt auch die ein oder andere kleine Romanze, im Vordergrund stehen aber erst einmal mehr die Geheimnisse um Lissa und Rose.

Die eigentliche Heldin Rose muss sich ganz auf ihre Kampfkraft und ihren Verstand verlassen, aber leider bleibt sie wie die Moroi-Freundin und der Rest der Personen eher blass. Das ist aber die einzige größere Schwäche, denn die Handlung ist gut durchdacht, interessant aufbereitet und auch im Hörbuch angenehm nachzuverfolgen.

Marie Bierstedt liest souverän. Ihre jugendliche Stimme wirkt fast schon ein wenig zu zart und sanft für die kämpferische Rose, aber sie weiß deren Gefühle sehr gut auszudrücken und macht die Figuren gut voneinander unterscheidbar. Sogar der russische Akzent von Dimitri wirkt sehr natürlich

 

 

Fazit:

„Blutsschwestern“ hat zwar Schwächen in der Charakterzeichnung, das Hörbuch lässt sich aber sehr gut hören und ist sinnvoll zusammengekürzt, so dass die Geschehnisse dennoch gut zusammenpassen. Der ausgezeichnete, weil lebendige und abwechslungsreiche Vortrag von Marie Bierstedt tut sein übriges, um den Zuhörer zu fesseln und bei der Stange zu halten.