Böses Erwachen - Die Schwarze Sonne 2
 
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Böses Erwachen

Hörspiel

Reihe: Die Schwarze Sonne Teil 2

 

Rezension von Christian Handel

 

Rezension:

Gemeinsam mit seinem väterlichen Freund Nathaniel reist der junge Adam Salton nach Frankreich, um sich von seinen traumatischen Erlebnissen in der Grafschaft bei Nedrig Wind zu erholen (siehe Folge 1). Seit über einem Jahr hat Adam nicht mehr gesprochen. Er flüchtet sich in Visionen, in denen er Ereignisse aus seiner Kindheit im australischen Busch Revue passieren lässt und nimmt überhaupt nicht mehr am Leben teil.

Erst ein weiteres tragisches Ereignis reisst ihn aus seiner Lethargie: Ein Attentat wird auf einen alten Freund Nathaniels verübt und nur Adams Eingreifen ist es zu verdanken, dass dieser – es handelt sich um keinen geringeren als den namhaften Schriftsteller Jules Verne – mit dem Leben davon kommt. Eine geheimnisvolle Bruderschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, Verne zum Schweigen zu bringen. Der ist nämlich drauf und dran, aller Welt zu erzählen, dass die phantastischen Elemente seiner Romane auf wahren Begebenheiten beruhen, wenn auch dichterisch etwas verfremdet. Damit wird er zur Gefahr für eine Zunft, die seit Jahrtausenden bereits im Verborgenen operiert.

 

Mit Böses Erwachen, der zweiten Folge der Hörspielserie Die Schwarze Sonne, stellt der Serienverantwortliche Günter Merlau deutlich klar, dass er zwar seine beiden Hauptcharaktere einer Bram Stoker-Novelle entlehnt hat, diese jedoch für seine Reihe bei weitem nicht die einzige Inspirationsquelle gewesen ist. Gekonnt verwebt er unterschiedliches Kulturgut und eigene Ideen zu einem spannenden Okkult-Abenteuer um geheime Logen, australische Traumreisen, Vampirglauben und Steampunk-Elementen.

Interessant ist außerdem, dass in dieser Folge die faszinierende Arabella March auftaucht – übrigens stimmlich gekonnt in Szene gesetzt von Reinhilt Schneider. Eine Figur diesen Namens spielt nämlich in der Bram Stoker-Novelle Das Schloss der Schlange eine wichtige Rolle. In der Auftaktfolge der “Schwarzen Sonne”, die diese Stoker-Erzählung adaptierte, tauchte March hingegen nicht auf. Das Stelldichein, welches sie hier gibt, ist gleichsam faszinierender und vielversprechender, zumal ihr Merlau einen reizvollen Hintergrund verleiht.

 

“Böses Erwachen” streut darüber hinaus erste Hinweise, wohin sich die Reihe zukünftig entwickeln und wie etwa die Rahmenhandlung aussehen könnte. Die Produzenten scheinen weniger auf in sich abgeschlossene Kurzabenteuer zu setzen, sondern an einem folgenübergreifenden Spannungsbogen zu arbeiten, der sich dem Hörer nur sehr langsam enthüllt. Schnell wird klar, dass die unterirdischen Tunnel, die das Schlangenmonster der ersten Folge bewohnt hat, Teil einer geheimnisvollen Welt sind, von der Nathaniel zwar weiß, über die er – und Verne – jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht sprechen wollen.

Trotzdem bemüht sich das Autorenteam, in der Folge eine möglichst allein stehende Handlung zu erzählen, die diesmal wesentlich spannender ist, als noch die des ersten Teils.

 

Fazit:

Insgesamt schlägt “Böses Erwachen” eine von Stimmung und Handlung her merklich andere Richtung ein als “Das Schloß der Schlange”. Was gleich bleibt, ist allerdings die gehobene Qualität der Produktion an sich – das macht “Die Schwarze Sonne” zu einer Hörspielreihe, die Lust macht auf mehr.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042016431191a74789
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Hörspiel

Böses Erwachen

Reihe: Die Schwarze Sonne 2

Autoren: Günter Merlau und Thomas Kloos

Regie: Günter Merlau

LAUSCH, 27. Oktober 2006

FSK: 16

Spielzeit: 70 Minuten

Umfang: 1 CD

 

ASIN: 3939600075

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Sprecher

Christian Stark

Harald Halgardt

Reinhilt Schneider


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Erstellt: 12.10.2009, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 9399