Bookman (Autor: Lavie Tidhar; Das ewige Empire 1)
 
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Bookman von Lavie Tidhar

Reihe: Das ewige Empire 1

Rezension von Christel Scheja

 

Lavie Tidhar wuchs in Israel und dort in einem Kibbuz auf. Später reiste er durch Südafrika, Großbritannien, Asien und die Südsee, bis er sich in Laos niederließ. Er ist einer der bekannteren Science Fiction-Autoren in seinem Geburtsland und gewann bereits mehrere Preise. Mit „Bookman“ wagt er sich nun auch auf das Gebiet des Steampunk.

 

Das Empire ist groß und mächtig aber an der Spitze der Regierung stehen und auf dem Thron sitzen keine Menschen sondern Echsen, deren Herkunft ungeklärt ist. Normalerweise können die Bewohner des Landes ihr Leben genießen und leiden keine Not, auch wenn die wenigsten Humanoiden Macht haben, aber es gibt eine legendäre Gestalt, die immer wieder für Unfrieden sorgt und sich auch nicht scheut, Unschuldige mit hinein zu ziehen.

Das muss der junge Dichter Orphan erfahren. Zwar hat er sich in die schöne Lucy verliebt und kommt ihr auf einer Veranstaltung langsam aber sicher näher, aber ein Terroranschlag des Bookman macht all seine Träume zunichte, da die junge Frau vor seinen Augen zu Asche verbrannt wird.

Orphan wird selbst verletzt. Doch schon im Hospital fasst er einen Entschluss – er will alles tun, um Lucy zurückzuholen, selbst wenn er sich dafür in die Unterwelt wagen muss wie einst Orpheus. Und er will Rache an dem Bookman nehmen.

Auf seiner Suche macht er illustre Gestalten auf sich aufmerksam. Auch sein schlimmster Feind erkennt seine Absichten und holt ihn zu sich, nur um ihm ein verlockendes Angebot zu machen: Da er die Macht hat, Tote ins Leben zurückzubringen, will er Orphan Lucy wiedergeben, wenn er eine Aufgabe erfüllt.

Der junge Dichter nimmt an, nicht ahnend, dass ihn seine Reise auf die Nautilus, in das karibische Meer und unter Piraten bringen wird.

 

Steampunk-Elemente sind durchaus vorhanden, denn es gibt Luftschiffe, Roboter und illustre Maschinen, die die Kommunikation untereinander erleichtern, aber das spielt nicht ganz die Rolle, die man vermuten könnte.

Stattdessen wirft der Autor nur so mit literarischen Zitaten um sich, rückt Figuren der Weltliteratur und Geschichte aus ihrem historischen oder fiktiven Kontext und verbeugt sich vor der Abenteuerliteratur des frühen 19. Jahrhunderts. Denn die Piraten entstammen eigentlich einer ganz anderen Zeit und auch das Leben dort ist nicht in dem Maße vom Steampunk geprägt, wie man denken könnte.

Die Geschichte ist feinsinnig und flüssig erzählt, wirkt eher wie ein Kunstmärchen, da Action auf das Mindeste reduziert und auch noch ein wenig verharmlost wird und lebt von dem Spiel mit realen und erfundenen Personen, die teilweise so agieren wie man es kennt, dann wieder doch ganz eigene Wege gehen.

Allerdings plätschert die Erzählung dahin – ist eher eine lockere Aneinanderreihung von Episoden und kennt keinen wirklichen Höhepunkt. Viele Leser dürften zudem enttäuscht sein, dass sie am Ende fast ebenso klug sind wie zum Beginn der Lektüre.

Die Figuren bleiben naturgemäß etwas blass, sie sind Archetypen, die ihre Aufgabe in der Geschichte zu erfüllen haben, sich aber nicht sonderlich weiter entwickeln.

 

Alles in allem ist „Bookman“ zwar ein Buch mit interessantem Hintergrund und vielen amüsanten Ideen, kann aber in Punkto Spannung nicht gerade überzeugen. Es bleibt zu hoffen, dass der Autor dies in den kommenden Bänden des Zyklus ändert, denn sein Universum hätte durchaus Potential.

 

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Buch:

Bookman

Reihe: Das ewige Empire 1

Autor: Lavie Tidhar

Taschenbuch, 424 Seiten

Piper, Mai 2012

Übersetzer: Michael Koseler

Titelbild: David Frankland

 

ISBN-10: 3492702422

ISBN-13: 978-3492702423

 

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425102522eb24f815
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Erstellt: 28.08.2012, zuletzt aktualisiert: 23.01.2024 18:51, 12685