Botengang (Autor: Markus Heitz)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Botengang von Markus Heitz

Rezension von Olaf Kieser

 

Wer kennt nicht diesen Wunsch, mal der Held in einem spannenden Abenteuer zu sein? Endlich könnte man Heldentaten vollbringen und würde von allen bejubelt! Auch die ganzen Fehler, die die sogenannten Helden immer wieder machen, würde man natürlich vermeiden. Nach oben fliehen ist nie gut und man sollte lieber nicht in jedes dunkle Loch kriechen, um nach Schätzen etc. zu suchen. Und der fiesen Gestalt mit der Narbe im Gesicht traut man auf gar keinen Fall. Nun bekommt man in dem Abenteuer-Spielbuch „Botengang“ die Chance zu beweisen, dass man es besser machen kann als all die Helden und Heldinnen. In einem Abenteuer-Spielbuch nimmt man aktiv als Hauptfigur an der Geschichte teil und bestimmt deren Verlauf und Ausgang. Es gibt eine Art Romanhandlung. Diese kann man aber durch seine Entscheidungen und etwas Glück beeinflussen.

 

In „Botengang“ schlüpft man in die Rolle eines jungen, ehrgeizigen Zwerges aus dem stolzen Stamm der Dritten im Geborgenen Land. Norredin Steinfaust wählt natürlich mich, den Leser bzw. Spieler für einen besonderen Auftrag aus. Es gilt eine Botschaft an einen Kriegsherrn der unheimlichen und gefährlichen Albae überbringen. Gut vom Rüstmeister ausgerüstet, macht man sich auf den gefahrvollen Weg. Eine Karte ist zwar nützlich, damit man sich nicht verläuft. Die Gefahren, die im dichten, dunklen Wald oder in einem unterirdischen Stollen lauern, sind aber leider nicht verzeichnet. So manche Überraschung erwartet den Spieler. Da es auch auf dem Klappentext des Buches steht, verrät man nicht zu viel, wenn man erwähnt, dass einem selbiges passiert. Man wird schnöde verraten. Falls man es schaffen sollte, seine Haut zu retten, gilt es den Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

 

Als Autoren für „Botengang“ zeichnen sich Markus Heitz und Nicole Schumacher verantwortlich. Heitz dürfte vielen von seinen erfolgreichen „Die Zwerge“ Romanen bekannt sein. „Botengang spielt ebenfalls in der Welt der Romane, was besonders Fans von „Die Zwerge“ ansprechen dürfte. Sie können Teil der Welt ihrer Helden werden. Schumacher hat bisher noch keine Bestseller geschrieben. Doch dafür hat sie zahlreiche Artikel, Rezensionen und Solo-Abenteuer für Zeitschriften etc. verfasst und entwickelt. Die Schreiberfahrung beider Autoren macht sich durchaus in der sprachlichen und dramaturgischen Ausgestaltung des Abenteuers bemerkbar. Manchmal wäre etwas mehr Straffung schön, beispielsweise wenn beim Ausrüsten nahezu jeder Gegenstand einen eigenen Abschnitt bekommt. Doch insgesamt bauen sich Spannung und Spaß beim Spieler auf. Grobe Fehler sind beim Durchspielen nicht aufgefallen. Es gibt verschiedene, sehr voneinander abweichende Wege für das Abenteuer. So hat man auch beim wiederholten Spielen noch viel Freude an „Botengang“. Man sollte aber seine Notizen sorgfältig und übersichtlich anlegen, sonst könnte es geschehen, dass man etwas wichtiges übersieht oder vergisst.

 

Die Regeln sehr einfach gehalten. Es gibt nur vier Werte bzw. Attribute (Geschicklichkeit, Konstitution, Karma und Lebensenergie), die man im Auge behalten muss. Beim Spielen hat es sich erwiesen, dass gerade Geschicklichkeit ein sehr bedeutendes Attribut ist. Hier ist ein hoher Wert

von Vorteil. Die Einfachheit in den Regeln dürfte gerade für Einsteiger und Neulinge von Vorteil sein. Allerdings geht sie doch zu Lasten von Charakterentwicklung. Gerade bei der „Einsamer Wolf“-Reihe war es doch schön, dass sich die zunehmende Erfahrung auch in neuen, stärkeren Fähigkeiten niederschlug. Auch konnte man Gegenstände von einem Band zum nächsten übertragen. Auf dieses Konzept wurde aber verzichtet, damit Neueinsteiger leicht zurechtkommen und nicht die anderen Bände vorher gespielt haben müssen. Auch die Proben sind relativ einfach. Kommt es zu einem Kampf oder zu einer anderen herausfordernden Situation, muss man einen angegebene Schwellenwerte übertreffen. Man ermittelt eine zufällige Zahl zwischen eins und sechs und addiert das jeweilige Attribut. Im Buch selbst werden ein paar mehr oder weniger praktikable Vorschläge gemacht, wie man die Zahl zufällig ermittelt. Am Besten ist es nach der Meinung des Rezensenten und erfahrenen Spielbuch-Spielers, wenn man einfach einen sechsseitigen Würfel benutzt.

 

Das Innere des Buches ist ansprechend gestaltet. Die Illustrationen sind weitgehend gelungen. Abgerundet wird „Botengang“ durch eine Karte des Geborgenen Landes, einem Glossar, das einige zentrale Begriffe erklärt, einem Heldenbogen und einem Würfelblatt.

 

„Botengang“ ist ein unterhaltsames Abenteuer-Spielbuch aus der Welt von „Die Zwerge“. Die einfachen Regeln machen auch unerfahrenen Spielern den Zugang leicht. Die Lösungswege sind ausreichend komplex und unterschiedlich angelegt, um wiederholten Spielspaß zu gewährleisten.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404191137497bcfade3
Platzhalter

Botengang

Reihe: Abenteuer-Spielbuch im Geborgenen Land

Autor: Markus Heitz, Nicole Schumacher

Illustrationen: Arndt Drechsler, Martin Schlierkamp, Lydia Schumacher, Dirk Frerichmann

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 296

Verlag: Pegasus Spiele

Erscheinungsdatum: Juli 2009

ISBN-10: 39397994201

ISBN-13: 978 - 39397994202

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 28.11.2009, zuletzt aktualisiert: 23.01.2024 18:51, 9658