Botschafter der Schlacht von Graham McNeill
Reihe: Sturm des Chaos Bd.1
Rezension von Holger Hennig
Ein Krieg gegen Chaos, gegen Grünhäute und Mutanten – das klingt nicht nur nach Warhammer, wir finden uns auch genau dort ein. Das Imperium wird angegriffen, überall ist Krieg und im Norden sammeln sich die Horden des Chaos. In dieser schwierigen Situation wird Kaspar von Velten, ein ehemaliger General, nach Kislev geschickt, um dort als Botschafter die Verteidigung gegen das Chaos zu organisieren.
In der Botschaft des Imperiums in Kislev herrscht nur einer, und das ist der Schlendrian. Aber nachdem von Velten seinen Vorgänger nach Hause geschickt hat und sein Wachoffizier Hauptmann der Pantherritter Bremen die dortigen Wachsoldaten tüchtig ins Training nimmt, kommt die Botschaft wieder einem offiziellen Vorposten des Imperiums gleich. Aber in Kislev geht ein unheimlicher Serienmörder um, bringt seine Opfer immer mit einem Stich um, sehr gezielt. Was für ein Wesen ist das, und warum bekommt von Velten von ihm Herzen geschenkt, fast noch warm?
Außerdem gibt es eine nette Ärztin und eine noch nettere Adlige, die sich um Kaspar von Veltens Her streiten und die Vorräte des Imperiums werden nicht an die Truppen geliefert, die vor Kislev biwakieren und frieren. Einige Aufgaben zu lösen, einige Abenteuer zu bestehen.
„Botschafter der Schlacht“ ist der erste Band der Serie „Sturm des Chaos“ und spielt ungefähr zu der Zeit, in der auch das Grundregelwerk des in Deutschland neu erschienenen Rollenspiels zu Warhammer einsteigt. Auf 345 Seiten wird der Leser in den kleinen, aber wehrhaften Staat Kislev entführt, in dessen gleichnamiger Hauptstadt alles für den Sturm gerüstet wird, den das Chaos wohl veranstalten wird. Die Warhammer-Welt ist nahe der deutschen Renaissance, man schießt mit oftmals schlechten Gewehren und Pistolen, trägt aber auch Nahkampfwaffen und ein bisschen Magie und einige seltsame Lebenswesen gibt es auch. Das ist alles andere als Sword & Sorcery und auch noch kein Steampunk, aber vielleicht gerade deswegen so interessant.
Die Geschichte selbst ist nicht unbedingt der ganz große Wurf, aber auf jeden Fall spannende Unterhaltung. Wer allerdings einen klassischen Rollenspielroman mit vielen Kämpfen und sonstigen abenteuerlichen Einschüben erwartet, wird auch ein bisschen enttäuscht sein. „Botschafter der Schlacht“ hat eher mit Kriminal- oder Spionageromanen zu tun, nur halt in der rauen Welt von Warhammer. Ein netter Unterhaltungsroman, ein bisschen brutal und manchmal auch durchaus humorig, schönes Lesefutter.
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