Prinzessin Caja ist die Kronerbin und soll von ihrem Vater mit einem feindlichen Herrscher verheiratet werden. Der war allerdings schon mehrmals verheiratet, und alle seine bisherigen Frauen starben nach kurzer Zeit unter mysteriösen Umständen. Caja entschließt sich, sich stattdessen den Drachenreitern anzuschließen. Damit wird sie Angehörige der Drachennation und untersteht damit nicht mehr der Herrschaft ihres Vaters. Dumm nur, dass die Überlebenschancen als Drachenreiterin auch nicht besonders gut aussehen.
Gerade Fantasy-Geschichten beginnen oft damit, dass die Hauptfigur aus ärmlichen Verhältnissen stammt und überraschend Gelegenheit bekommt, sich durch neuentdeckte Fähigkeiten zu beweisen und beispielsweise zum geachteten Drachenreiter aufzusteigen.
Liane Mars geht das Thema von einer ganz anderen Seite an. Ihre Protagonistin ist die Thronerbin. Drachenreiterin zu werden, ist für sie kein Aufstieg – eher sogar das Gegenteil. Trotzdem wählt sie diesen Weg gegen alle Widerstände, um einer Zwangsheirat zu entgehen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Fantasy-Stoffen um Drachenreiter ist diese Tätigkeit in dieser Handlungswelt sogar ausgesprochen gefährlich und auch nicht besonders ruhmreich. Damit wird eine Protagonistin gezeichnet, die man als starke Hauptfigur bezeichnen kann. Dass sich zwischen ihr und ihrem Partner eine Romanze entwickelt, dürfte Fans des Genres kaum überraschen. Dass sich die Hintergründe als erheblich komplizierter erweisen, als es auch die Beteiligten zunächst vermuten, ebenfalls nicht. Die Frage, wer hinter den Kulissen verantwortlich ist, wird allerdings auf den 2. Band dieser Fantasy-Dilogie vertagt. Er verspricht, interessant zu werden, zumal für die Protagonistin Auseinandersetzungen an mehreren Fronten bevorstehen dürften und das magische System mit einer Vielzahl an Drachen-ähnlichen Wesen ungewöhnlich ist.
Durch den Einsatz der Protagonistin Caja als Ich-Erzählerin verleiht die Autorin dieser Charaktertiefe.