Brennendes Herz (Autorin Ilsa J. Bick, Ashes, Bd. 1)
 
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Brennendes Herz von Ilsa J. Bick

Reihe: Ashes, Bd. 1

Rezension von Carina Schöning

 

Ilsa J. Bick hat nicht nur Kinder- und Jugendspychologie studiert, sie arbeitete auch lange Jahre bei der Air-Force und erreichte dort den Rang eines Majors. Heute allerdings widmet sie sich ganz dem Schreiben und ist für ihre Werke bereits mehrfach ausgezeichnet worden. „Brennendes Herz“ ist der erste Roman, der nun auch in Deutschland erscheint und zugleich der Auftakt der Saga „Ashes“.

 

Alex ist anders als der Rest ihrer Altersgenossen, denn sie weiß, dass sie durch einen Tumor im Kopf nicht mehr lange zu leben hat. Da sie erst vor kurzem auch ihre Eltern durch einen Autounfall verloren hat, sieht sie keinen Sinn darin, ihr freundloses Dasein durch neue Therapien noch um ein paar Monate oder Jahre zu verlängern? Denn ebenso wie sie Geschmacks- und Geruchssinn verloren hat, glaubt sie nicht, dass sie noch jemals das Glück und Zufriedenheit finden wird.

Damit sie auf andere Gedanken kommt, überredet sie ihre Tante zu einer Wanderung durch die wilde und unberührte Natur. Dort soll Alex Abschied von ihren Eltern nehmen und auf andere Gedanken kommen.

Das junge Mädchen glaubt nicht daran, aber sie geht auf den Vorschlag ein, um endlich in Ruhe gelassen zu werden. Sie nimmt für alle Fälle auch die Waffe ihres Vaters mit sich.

Auf der Wanderung vermeidet Alex weitestgehend den Kontakt mit anderen Menschen, auch wenn sie schließlich in einem Großvater und seiner Enkelin nettere Zeitgenossen als üblich findet.

Doch dann verändert sich mit einem Blitz in ihrem Kopf alles. Alex kann wieder riechen und schmecken, wenn nicht sogar besser als je zuvor. Allerdings sind alle elektronischen Geräte durchgeschmort – auch der Herzschrittmacher des alten Mannes.

Nun ist es an Alex, mit der kleinen Ellie durch die Wildnis zu ziehen und zurück in die Zivilisation zu kommen. Auf dem langen Marsch durch den Wald machen sie noch eine andere schreckliche Entdeckung. Andere Menschen haben sich nicht zu ihrem Besten verändert – sie sind zu Zombies geworden, die nach warmem und frischen Fleisch hungern. Nun müssen die beiden noch mehr Acht auf sich geben. Erst bei dem jungen und charismatischen Tom finden sie eine Zuflucht und erfahren, was in der Welt passiert ist. Es scheint, als könnten sie hier zu dritt in Frieden weiter leben – doch ist das Glück auf Dauer?

 

„Brennendes Herz“ vermischt zwei Trends der letzten Jahre geschickt miteinander – ein dystopisches Endzeit-Szenario, in dem die Menschen mit allem Mitteln zu überleben versuchen und einige von ihnen dabei in die Abgründe menschlicher Verhaltensweisen eintauchen und Zombies.

Dabei zeichnet Ilsa J. Bick keine besonders nette Welt, sondern konfrontiert auch ihre jungen Leser schon mit der harten Realität in der es buchstäblich heißt – schieß oder werde gefressen, friss oder stirb!

Alex ist keine Figur mit der jeder zuerst warm wird – sie ist depressiv, sarkastisch und hat Suizidgedanken – aber wie so oft zeigt sich, dass sie doch mehr am Leben hängt, als sie zugeben will, auch wenn sie dem Frieden in ihrem Kopf erst einmal nicht traut. Immerhin erfährt sie später, dass sie nicht die einzige ist, die sich verändert hat – offensichtlich ist durch den Energiestoß ausgerechnet in denen, deren Gehirnfunktionen nicht mehr in Ordnung waren, etwas erwacht, was sie auch geheilt hat.

Dafür verändern sich immer mehr von den Jugendlichen – nicht die Erwachsenen, die Teenager mutieren zu geistlosen Fleischfressern.

Die Autorin fügt auch noch andere Versatzstücke hinzu, die die Atmosphäre schüren – es gibt auch eine sichere Enklave, die sich später als totalitär geführtes Gefängnis erweist, dass falsches Spiel mit denen treibt, die sich in ihren Schutz begeben.

Alles in allem stimmt das Ambiente, und auch die Handlung kann sich sehen lassen. Sie ist spannend aufgebaut, gleitet logisch vom Alltäglichen in das Grauen und die Entzeitstimmung ab und hat niemals einen wirklichen Hänger. Zudem gibt es genug Abwechslungen – da sich Alex nach und nach weiter entwickelt und trotz aller Selbstständigkeit niemals zu einer Superheldin mutiert. Auch die Gefühle zu Tom entwickeln sich schrittweise und wirken sehr natürlich – die Romanze ist sinnvoll eingebettet und wirkt niemals aufgesetzt.

Natürlich macht Ilsa J. Bick auch noch weitere Zugeständnisse an die jüngeren Leser, bleibt aber dennoch sehr komplex und erwartet, dass man bei der Lektüre mitdenkt. Den einzigen Vorwurf, den man der Autorin letztendlich machen kann, ist vermutlich der, dass sie ihren Roman buchstäblich mit einem Cliffhanger enden lässt.

 

Alles in allem erweist sich „Brennendes Herz“ als interessanter und spannender Auftakt zu einer nüchternen und bösen Endzeit-Saga, die auch das Thema Zombies und totalitäre Gemeinschaften einmal von einem ganz anderen Standpunkt aus angeht. Damit wird das Buch auch für erfahrene Leser interessant, die diese Mischung aus Horror und Science Fiction mögen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328191301b93c91f5
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Jugendroman:

Brennendes Herz

Reihe: Ashes, Bd. 1

Autorin Ilsa J. Bick

Egmont INK, erschienen August 2011

Gebunden, 502 Seiten

Übersetzung aus dem Englischen vom Kollektiv Druck-Reif

Titelbild von Hanna Hörl Design

ISBN-10: 386396005X

ISBN-13: 978-3863960056

Erhältlich bei: Amazon

Kindle-Edition

ASIN: B005G2FGP6

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 06.11.2011, zuletzt aktualisiert: 02.03.2023 18:50, 12199