Call Of Duty: World At War - Final Fronts (PS2)
 
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Call Of Duty: World At War - Final Fronts

Rezension von Björn Backes

 

Die „Call Of Duty“-Reihe ist in Sachen kriegsbetonte Shooter seit Jahren das Maß aller Dinge. Zwar wurde mit „Battlefield: Bad Company“ jüngst eine mehr als würdige Konkurrenz aus der Taufe gehoben, jedoch ist die Konstanz und vor allem das hohe Niveau, auf dem sich die Treyarch-Titel von Anfang an bewegen, bei gleichzeitig erhöhter Schlagzahl im Release-Zeitplan von keiner anderen Serie und auch von keinem Solotitel bisher erreicht worden. Einer der brutalsten Vertreter dieser prestigereichen Serie stammt aus dem Jahr 2008, hört auf den Titel „World At War“ und war das erste „CoD“-Game, welches gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Konsolenvarianten offenbarte. Nicht nur deshalb trug der nun neu aufgelegte PS2-Ableger wohl wissend den Untertitel „Final Fronts“…

 

 

Inhalt:

Doch auch sonst ist „World At War“ alles andere als ein konventioneller Beitrag zur makellosen Kriegsspiel-Reihe. Die Backgrund-Story, die sich größtenteils mit dem Krieg zwischen Amerika und Asien beschäftigt, ist nur noch lose zusammenhängend, so dass die Zwischensequenzen keinen echten Plot mehr transferieren, sondern lediglich die Einleitungen zu den einzelnen Kapiteln abspulen. Spektakulär ist das Ganze gerade am Anfang, als ein amerikanischer Soldat in einem japanischen Fischerdörfchen brutal gefoltert und schließlich umgebracht wird, bevor man in letzter Not als sein Verbündeter die Gegenwehr antreten und das Erdboden peu a peu dem Erdboden gleichmachen muss – das ist „Call Of Duty“, wie man es kennt und schätzt!

Doch das Spektakel lässt bei fortlaufender Spieldauer nach, und allzu schnell befindet man sich wieder in bekannten Schemen, deren Aufbereitung ziemlich gewöhnlich, leider aber nur selten auch wirklich fordernd ist. Die ständigen Ort- und Zeitsprünge tun ihr übriges dazu, Verwirrung zu stiften und das Spiel immer wieder aus dem Zusammenhang zu reißen. Warum zum Beispiel gilt es im zweiten Auftrag, einen Flughafen zu erobern, wenn man kurz darauf von der erfolgreichen Mission überhaupt nicht profitieren kann? Solche Ungereimtheiten folgen in den nachfolgenden Akten mehrfach, so dass man „Final Fronts“ auf jeden Fall aus zweierlei Perspektiven betrachten muss. Einerseits sind die Missionen an sich wirklich gut, bieten den gewohnten Anspruch und auch genügend taktische Schusswechsel. Auf der anderen Seite kommt diesmal nicht die übliche, dichte Atmosphäre auf, weil in allen Regionen der Welt gewildert wird, das aber insgesamt sehr ziellos und in der Inszenierung relativ hektisch. Derartiges ist man von „Call Of Duty“ aus der Vergangenheit jedenfalls nicht gewohnt.

 

Hinzu kommt schließlich, dass „Final Fronts“ eine deutlich abgespeckte Variante des NextGen-Events ist. Die wohl stärkste Mission aus Stalingrad ist überhaupt nicht enthalten und nimmt dem PS2-Titel einen der größten Anreize. Aber auch die vermehrten Wackler im Gameplay und die gelegentlich recht unlogisch aufgebauten Gefechte sind ein Manko, welches den Spielfluss lähmt und das Vergnügen maßgeblich beeinträchtigt. Nicht einmal ein anständiger Multiplayer-Modus, eigentlich Standard in den „Call Of Duty“-Games ist verfügbar, so dass man auch auf diesem Gebiet keine Schwächen kaschieren kann. Und die Online-Statistiken bringen am Ende auch nicht sonderlich viel, wenn man im Gegenzug im Netzwerk nur sehr instabil agieren kann. Kurzum: „Final Fronts“ ist der nette Versuch, die Serie mit einer Alternativlösung auch für die PS2 fit zu halten. Doch die modellierten Missionen und die massiven Einschränkungen, die das Ganze mit sich bringt, sind diesbezüglich alles andere als die Optimallösung.

 

 

Technik/Grafik:

Seltsamerweise zieht sich das dürftige Gesamtbild auch durch die technische Aufarbeitung des Spiels. Nicht selten kommt man in eine unnötige Zwickmühle, wenn vor dem eigenen Gefährt die heimischen Truppen flüchten und man fast schon dazu genötigt ist, die eigene Mannschaft zu befeuern, um sich den Weg freizuschießen, damit die nachrollenden Gegner nicht die Überhand gewinnen. Die Kameraperspektive ist daher auch nicht immer gut gewählt und führt zu weiterer Hektik, die sich bei entsprechender Aufbereitung sicher hätte vermeiden lassen.

Grafisch ist „Final Fronts“ hingegen erwartungsgemäß solide Kost und für die Möglichkeiten der PS2-Hardware absolut zufrieden stellend.

 

 

Spielspaß:

Wie bereits deutlich unterstrichen wurde, ist der „World At War“-Ableger sicherlich kein schlechtes Spiel und bietet in den einzelnen Missionen selber auch eine Menge Vergnügen. Doch der Shooter-Spaß ist leider sehr begrenzt, weil man selbst als unerfahrener Ballermann in 4-5 Stunden locker durch die Levels durchmarschiert sein sollte und die Challenge erstaunlich gering ist. Und das ist nun mal eindeutig zu wenig, auch für einen Midprice-Titel. Aus diesem Grund ist „Final Fronts“ für den Endverbraucher auch ein zweischneidiges Schwert: Das nämlich, was geboten wird, ist zumeist gut und manchmal auch fesselnd. Doch wenn man den Zeitraum in Relation zum eigentlichen Potenzial des Spiels stellt, ist das Resultat definitiv enttäuschend – und der Spielspaß letztendlich deutlich eingegrenzt!

 

 

Fazit:

er die Möglichkeit hat, „World At War“ auf einer NextGen-Konsole zu spielen, sollte diese Option auf alle Fälle wahrnehmen. Die PS2-Version mag zwar die preisgünstigere sein, ist aber in vielerlei Hinsich auch so stark abgespeckt, dass es sich nicht dringend lohnt, sein Geld hier zu investieren – es sei denn, man ist Die-Hard-Verfechter!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419210617b4b0a605
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MEDIUM:

Call Of Duty: World At War - Final Fronts

System: Playstation 2

Entwickler: Treyarch / Activision

Publisher: ak tronic / Software Pyramide

USK-Einstufung: Keine Jugendfreigabe gem. 14. JuSchG

ASIN: B002Q75F3W

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 11.01.2010, zuletzt aktualisiert: 14.04.2024 08:35, 9849