Rebecca Thorne ist eigentlich Flugbegleiterin, hat aber auch das Schreiben für sich entdeckt und mit ihrem selbst veröffentlichten Roman Can’t spell Treason without Tea einen Achtungserfolg erlangt, der ihr nicht nur eine Verlagsveröffentlichung, sondern auch Bestsellerehren bescherte. Der Roman ist zwar bisher als Einzelband konzipiert, kann aber durchaus auf die ein oder andere Weise fortgesetzt werden.
Reyna gerät als Leibwächterin der eigensüchtigen und manchmal tyrannischen Königin immer wieder in Gefahr. Als sie nach einem erneuten Meuchlerangriff genug hat, macht sie sich mit ihrer besten Freundin, der Magierin Kianthe auf und davon. In einer ruhigeren Gegend wollen sie sich ein neues Leben aufbauen.
Beide träumen von einem Buchladen mit Café und finden schon bald einen Ort, an dem es sich wunderbar damit leben lässt. Aber wie man sich denken kann, gibt es auch hier genügend Schwierigkeiten, nicht zuletzt durch die Drachen, die ihre neue Heimat immer wieder angreifen.
Die Autorin gibt offen zu, dass sie sich von „Magie und Milchschaum“, hat inspirieren lassen, selbst eine Geschichte zu schreiben, in der es eher gemütlich und niedlich zugeht und die Heldinnen nicht mehr auf Abenteuer aus, sondern auf ein gemütliches Leben mit den Dingen, die ihnen Spaß machen.
Daher bleibt der Hintergrund trotz vieler bunter Versatzstücke wie Drachen und Greifen, Magie und Konflikten doch eher schwammig, wird nur so weit ausgearbeitet, wie es für die Handlung nötig ist.
Dennoch bleibt sie der Atmosphäre und Stimmung einer mittelalterlichen Welt treu und baut auch ein paar Geheimnisse und Gefahren ein, die die Handlung auf einem spannenden Niveau halten.
Im Wesentlichen geht es aber darum, wie sich die beiden engen Freundinnen ihr neues Leben aufbauen, neue Bekannte gewinnen und diejenigen austricksen, die sie dort festhalten wollen, wo sie bisher waren – Reyna bei ihrer Königin und Kianthe bei ihrem Magierorden. Denn immerhin setzen sich beide über die Regeln hinweg an die sie gebunden sind, was auch einen Teil des Titels erklärt.
Mit viel Liebe zum Detail und einer stimmigen Atmosphäre erschafft die Autorin so einen Wohlfühlroman für kuschlige Herbst- und Winterabende, der selbst dazu einlädt, zu einer Tasse Tee zu greifen. Die Geschichte ist flott erzählt, hat keine Längen und durch ein paar dramatische Momente auch einiges an Spannung.
Zudem entwickelt sich die Liebesgeschichte zwischen den beiden Frauen auf eine ruhige und glaubwürdige Weise, auch die Einbindung von genderfluiden Charakteren ist gelungen, auch wenn diesmal eher ungewohnte Personalpronomen wie hen und hem auftauchen, die eher aus dem Schwedischen stammen.