Cargo - Da draußen bist du allein (Special Edition)
 
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Cargo - Da draußen bist du allein (Special Edition)

Rezension von Cronn

 

Die Schweiz ist nicht gerade für ihren Output an Genre-Filmen des Phantastischen Oeuvres bekannt, sondern mehr für Bergidylle, ihre Bankenwelt und den damit verbundenen Implikationen.

So ist es eine erfreuliche Tatsache, dass man nicht immer über Steuerflüchtlinge diskutieren muss, die ihr Geld in der Schweiz anlegen, sondern auch über einen Film reden darf, der in der Schweiz gedreht wurde. Sein Titel ist Cargo – Da draußen bist du allein und er deckt das Spektrum des unheimlichen SF-Thrillers ab.

Damit stellt sich „Cargo – Da draußen bist du allein“ in eine ruhmreiche Tradition und er tut dies bewusst. Da ist das Zitat, welches sich auf dem Cover findet, absolut passend. Es stammt von keinem Geringeren als dem schweizerischen Künstler Hand Ruedi Giger, bekannt für seine biomechanisch anmutenden Kunstwerke. Darunter ist das Design einer Filmkreatur am bekanntesten, die bis heute in vielerlei Medien für Furore sorgt, zuletzt am PC in Form eines Games: gemeint ist natürlich das ALIEN, das im gleichnamigen Film von Ridley Scott aus dem Jahre 1979 die Besatzung eines Raumfrachters bis auf die Offizierin Ellen Ripley, dargestellt von Sigourney Weaver, dezimiert.

Somit ist „Cargo – Da draußen bist du allein“ einer großen Erwartungshaltung ausgesetzt, auch weil seine Handlungsbeschreibung hohe atmosphärische Erwartungen beim Rezipienten weckt.

 

Inhalt:

„Seit dem Öko-Kollaps der Erde lebt der größte Teil der Menschheit im All, in hoffnungslos überfüllten Raumstationen. Die einzige Hoffnung, diesem Chaos zu entkommen, ist RHEA, ein paradiesischer Planet, 5 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Die Geschichte von CARGO spielt auf dem heruntergekommenen Raumfrachter KASSANDRA, auf seinem Weg zur abgelegenen Station 42. Die junge Ärztin Laura ist als einzige wach an Bord. Der Rest der Besatzung: tiefgefroren im Kälteschlaf. Erst in vier Monaten wird Laura ihre lange Schicht überstanden haben. Während ihrer täglichen Kontrollgänge durch das gespenstisch leere Schiff hat Laura immer mehr das Gefühl, nicht alleine an Bord zu sein. Eine Erkundungsmission in den dunklen und eiskalten Frachtraum endet in einem Fiasko. Der Rest der Besatzung wird geweckt. Ein Katz- und Mausspiel beginnt, in welchem nichts so ist, wie es erscheint. Was verbergen die geheimnisvollen Frachtcontainer und wer oder was ist noch an Bord?“

Der Klappentext des Films spricht für sich. Die Inhalte werden damit sehr genau wiedergegeben, so dass es keiner weiteren Erklärungen bedarf und direkt zur Kritik des Streifens übergegangen werden kann.

 

Kritik:

„Cargo – Da draußen bist du allein“ ist ein Genre-Film, der immerhin 22 Millionen Franken gekostet hat und es ist erfreulich zu sehen, dass man ihm nahezu jeden Franken ansieht. Von der handwerklichen Seite gibt es hier kaum etwas auszusetzen. Die Sets sind mit großer Finesse dekoriert und gebaut, alles wirkt bewusst gebraucht – der Begriff „used future“ a la Star Wars und George Lucas würde hier ebenfalls passen. Dazu kommt eine Special-Effects-Abteilung, die ihre Sache hervorragend macht. Die allermeisten Weltraum-Szenen sind ein Genuss für SF-Fans. Einzig die Sequenzen, in denen das Raumschiff schnell an der Kamera vorbeihuscht, wirken etwas unscharf und daher künstlich. Doch alle anderen sind über jeden Zweifel erhaben. Selten hat man in letzter Zeit derart atmosphärische Aufnahmen gesehen. Es wäre spannend zu sehen, wie diese auf Blu-Ray wirken. Leider lag zum Test lediglich die DVD-Version vor, aber vielleicht kann Ascot Elite die Blu-Ray Version nachliefern. In diesem Fall berichten wir selbstverständlich nochmals darüber.

In Sachen Schauspieler rangieren in „Cargo – Da draußen bist du allein“ durch die Bank gute bis sehr gute Leistungen. Die Hauptrolle von Anna-Kathrian Schwabroh bleibt leider etwas blass ausgefüllt, aber die anderen, allen voran Pierre Semmler, bringen viel Verve und Überzeugungskraft in ihre Darstellung mit ein.

Das Drehbuch ist recht gelungen. Mit ungefähr 110 Minuten ist der Film zwar nicht prinzipiell überlang, doch von seiner Handlung her hätte er eine Kürzung durchaus vertragen, so dass eine Straffung der Handlung und dadurch verstärkte Spannung des Gesamterlebnisses stattgefunden hätte.

Die Atmosphäre an Bord der KASSANDRA ist immer dann am stärksten, wenn nichts passiert. Überall gluckert, dröhnt und klappert es, dass man vor Anspannung am liebsten in die Fernbedienung beißen möchte. Leider wird dieses Element nicht allzu stark ausgebaut. Dafür entschädigt die Action-Szene im Frachtraum und überzeugt in voller Länge.

Die Auflösung soll hier nicht verraten werden, ähnelt aber einem anderen bekannten Filmstreifen der letzten 10 Jahre, was nicht prinzipiell negativ verstanden werden soll, dazu ist „Cargo – Da draußen bist du allein“ sowohl visuell als auch von der Umsetzung des Drehbuchs zu eigenständig.

Zwar lehnt sich „Cargo – Da draußen bist du allein“ an ALIEN oder auch Event Horizon an, bedient sich aber nur der Grundstimmung. Der Regisseur Ivan Engler empfiehlt sich mit dem Streifen durchaus nach Amerika, da er handwerklich Hollywood-Niveau hat.

 

Bonusmaterial:

An Zusatzmaterial ist die Doppel-DVD reichlich ausgestattet und bietet mit Making Of, Behind the Scene, Featurette, Entfallene Szenen, & Bloopers, Dia Galerie, Original Trailer & TV Spots, Exklusive TV Berichte und einer Trailershow genug Stoff für den interessierten Ciineasten. Vorbildlich!

 

Fazit:

„Cargo – Da draußen bist du allein“ ist ein Film, der sich an ein interessiertes Genre-Publikum richtet, das sich auf eine langsame Erzählweise einlassen kann. Dafür wird es mit eindrucksvollen SF-Special-Effect-Shots belohnt und auch die Story selbst ist interessant, da nicht belanglos.

Somit ist „Cargo – Da draußen bist du allein“ eine klare Kaufempfehlung für alle SF-Fans, die gerne auch mal einem Streifen außerhalb Hollywoods eine Chance geben.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240422232615d756c4e0
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DVD:

Cargo - Da draußen bist du allein (Special Edition)

Schweiz 2009

Regisseure: Ivan Englerm und Ralph Etter

Komponist: Fredrik Strömberg

Format: Dolby, DTS, PAL, Special Edition

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Umfang: 2 DVDs

FSK: 16

Ascot Elite, 15. April 2010

Spieldauer: 110 Minuten

 

ASIN: B00392SUBC

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Anna-Katharina Schwabroh

Martin Rapold

Claude-Oliver Rudolph

Pierre Semmler


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Erstellt: 07.03.2010, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 10133