Es kann nur eine Katze geben
 
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Es kann nur eine Katze geben

Reihe: Catwoman

 

Rezension von Ingo Gatzer

 

Im Rahmen von Dawn of DC erhält auch Catwoman eine neue Ausgabe eins. In Es kann nur eine Katze geben ist Selina Kyle nach dem Mord an Valmont, der nicht nur ihr Komplize, sondern auch ihr Liebhaber war, im Gefängnis gelandet. Doch aus dem Plan, hier ihre Strafe abzusitzen, wird nichts. Gleichzeitig räumt ihre Ex Eiko Hasigawa in Gotham auf. Da sie das im Catwoman-Kostüm tut, fällt niemand die Abwesenheit der Antiheldin auf – zumindest fast niemand. Ihr zur Seite steht Dario Tomasso alias Tomcat, der sich in den Kopf gesetzt hat, ein kostümierter Held zu werden.

 

Die Story des Bandes stammt aus der Feder von Tini Howard, die bereits an Serien wie X-Men oder Mighty Morphin Power Rangers: Pink gearbeitet hat. Hier sorgt sie mit gleich mehreren Handlungssträngen für Abwechslung, die sich diesseits und jenseits der schwedischen Gardinen abspielen. Zudem kreiert die US-Amerikanerin mit Dario Tomasso einen ungewöhnlichen, eher tapsigen Charakter, der sich von üblichen Sidekicks abhebt. Außerdem bietet Howard Leserinnen und Lesern am Ende des Bandes ein verheißungsvolles Finale. Leider ist dieses jedoch viel zu schnell vorbei. Das liegt auch daran, dass die Autorin keine wirklich überzeugenden Gegenspieler präsentiert, bzw. hier bestehende Möglichkeiten nicht ausschöpft. Dafür sind einige Passagen – vor allem der Knastaufenthalt von Seline Kyle – recht langatmig geraten. Die meisten Mithäftlinge bleiben dabei recht farblos. Dazu kommen einige logische Schwächen. So wirkt etwa das Gefängnis angesichts der lausigen Sicherheitsvorkehrungen fast wie eine Pension. Auch Schurken wie die Herzkönigin (Queen of Hearts), die mit einigen anderen Kartenspiel-Hilfsschurken einen Auftritt hat, wären in der knalligen Batman-TV-Serie der 1960er besser aufgehoben gewesen. Apropos Batman: Der taucht hier nur in Form von kitschigen Botschaften auf, die – bei all seiner Zuneigung zu Catwoman bzw. Selina Kyle – so gar nicht zu dem klassischen Dark Knight passen wollen.

 

Mit Sami Basri (Power Girl), Nico Leon (Ms. Marvell), Marcus To (Flash) und Marco Santucci (Shazam!) sind gleich vier Künstler für die visuelle Gestaltung des Comics verantwortlich. Gelungen ist dem Quartett dabei vor allem die Hauptfigur. So zeigt Selina Kyle eine breite Palette von Emotionen, die anhand ausdrucksstarker, jedoch nicht überzogener Mimik und Gestik sehr überzeugend wirken. Die Actionsequenzen sind insgesamt gut gestaltet. Allerdings setzen die Zeichner zu selten mit seitenfüllenden Panels optische Ausrufezeichen. Zudem sind die Hintergründe praktisch durchweg wenig ausgearbeitet. So eine Tristesse mag im Knast nachvollziehbar sein. Gotham und dessen Skyline war aber kaum jemals so langweilig.

Fazit

Mit »Es kann nur eine Katze geben« kommt die »neue« Serie über gute Ansätze (noch) nicht hinaus. Da ist die »Dawn of DC«-Konkurrenz um »Nightwing« & Co eine ganze Katzenpfote voraus.

 

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Comic:

Es kann nur eine Katze geben

Reihe: Catwoman

Originaltitel: ‎Catwoman 51-56

Autorin: Tini Howard

Zeichner: Sami Basri, Nico Leon, Marcus To und Marco Santucci

Übersetzung: Carolin Hidalgo

Taschenbuch, 164 Seiten

Panini Verlag, 4/2024

 

ISBN-10: ‎3741637637

ISBN-13: ‎978-3741637636

 

Erhältlich bei Amazon

 

Kindle-ASIN: B0D45JJJ8V

 

Erhältlich als Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 08.06.2024, zuletzt aktualisiert: 26.06.2024 15:40, 23179