Close Up – Sinnliche Berührung von Erin McCarthy
Reihe: From Every Angle Band 2
Rezension von Christel Scheja
Rezension:
Erin McCarthy bietet mit ihren From Every Angle-Romanen Einblicke in das Leben der Menschen, die mehr oder weniger mit dem künstlerischen Fotografen Ian Bainbridge zu tun haben. Da sie sich immer mehr seinem Dunstkreis nähert ist zu vermuten,dass auch dieser irgendwann einmal versorgt werden wird. Aber zunächst ist jemand anderer an den Reihe, wie sich in Sinnliche Berührung zeigt
Kristine Zimmerman ist eine Eventkoordinatorin, die im Moment sehr gefragt ist und eigentlich eine Menge zu tun hat, denn sie ist von einer Galerie angestellt worden, die die Ausstellung von Ian Bainbridge in ihrem Räumen ansprechend präsentiert sehen möchten.
Deshalb hat sie ausgerechnet jetzt eigentlich andere Sorgen, als mit ihrem Noch-Ehemann Sean übers Wochenende in eine einsame Blockhütte zu fahren, um dort voneinander Abschied zu nehmen. Denn nur unter dieser Bedingung ist er bereit, die Scheidungspapiere endlich zu unterschrieben und für immer aus ihrem Leben zu verschwinden.
Zähneknirschend willigt Kristine ein und fährt mit ihm an den Ort, an dem sie einst ihre Flitterwochen verbrachte. Sie will stark bleiben, um nicht wieder seinem Zauber zu verfallen, doch wie befürchtet knistert es zwischen ihnen bald schon gewaltig und alle guten Vorsätze könnten schneller als gedacht den Bach runter gehen.
Eine Abwechslung gegenüber den Geschichten, in denen sich Paare erst kennen lernen, sind diejenigen, in denen sich Partner mehr oder weniger wieder zusammenraufen, weil sie feststellen müssen, dass ihre Gefühle füreinander doch immer noch nicht so ganz erloschen sind. Das ist auch etwas, was in „Sinnliche Berührung“ zu finden ist, in dem sich die Heldin emotional von ihrem beinahe Ex-Mann gelöst zu haben scheint, aber nun feststellen muss, dass dem nicht so ist.
Und auch auf der anderen Seite scheint zwar der Wille da zu sein, loslassen zu wollen, aber auf der anderen Seite kann auch Sean nicht verleugnen, dass er nie aufgehört hat, sie zu lieben und seine Fehler mehr als bereut. Daher ist es schon Berechnung sie an diesen Ort zu locken und dem, was ihn ihm und vielleicht auch ihr brodelt, eine Chance zu geben.
Immerhin zieht die Autorin das Geplänkel nicht all zu sehr in die Länge sondern erzählt sehr stringent, wie die beiden einander umkreisen, sich gegen ihre Gefühle wehren und dann doch immer mehr und immer besser zueinander finden, um am Ende das von allen erwartete Happy End zu genießen.
Was soll man sagen? Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und die Handlung weist keine Längen auf. Die Autorin macht keinen Hehl daraus, Klischees zu benutzen und bedient die Erwartungen der Leser, aber in einer netten Form. Allerdings hat man so auch die Geschichte schneller wieder vergessen, als einem lieb ist.
Fazit:
Auch »Close-up – Sinnliche Berührung« ist eine solide, leidenschaftliche Liebesgeschichte in der es ordentlich knistert, auch wenn sie insgesamt nicht all zu sehr aus der Masse heraus ragt und in Erinnerung bleibt. Denn dazu bedient die Autorin zu viele der gängigen Handlungsmuster und Klischees.
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