Condottiere (Kartenspiel)
 
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Condottiere

Rezension von Stefan Glaubitz

 

Im Zeitalter der Renaissance zogen Söldnerarmeen durch Italien, um im Auftrag italienischer Stadtstaaten große Landstriche zu erobern…. Die Großzügigkeit der Stadtherren spielte eine entscheidende Rolle dabei, für wen diese Söldner kämpften. In die Schlacht geführt wurden diese Armeen von harten und kampferprobten Männern, die als Condottieri bekannt waren.

Dies ist bereits die dritte Edition von „Condottiere“, ein Beweis dafür, das dieses Spiel doch immer wieder auf dem Markt gefragt ist.

 

Spielziel

 

Die Spieler übernehmen die Rolle von Söldnerführern, die versuchen eine gewisse Anzahl von Gebieten zu erobern. Diese Zahl hängt dabei von den teilnehmenden Mitspielern ab. Außerdem benötigt man weniger Gebiete für den Sieg, wenn diese aneinander Angrenzen, also ein zusammenhängendes Reich ergeben.

 

Ausstattung

 

Der Karton von „Condottiere“ ist nicht besonders groß. Ich habe mit meiner Verlobten den „Handtaschen-Test“ gemacht und ich muss sagen, dass die Schachtel in den meisten Taschen Platz fand. Die Spielkomponenten sind:

 

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1 Spielplan

110 Karten

1 Condottiere-Spielstein

1 Papst-Spielstein

36 Herrschaftssteine in 6 verschiedenen Farben

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Klein, kompakt und handlich, so würde ich die Spielkomponenten bezeichnen. Die Karten sind sehr schön gestaltet und vermitteln einen schönen Eindruck von den Truppen der Renaissance. Auch der Spielplan ist, zwar sehr klein, ein größerer ist aber auch nicht nötig. Die Karten sind schließlich der „Star“ dieses Spiels. Alle Spielsteine sind aus Holz und sollten bei Verlust nicht allzu schwer zu ersetzen sein. Dazu ist alles sehr gut im kleinen Karton untergebracht, mit anderen Worten, der Platz wird optimal genutzt. Tolle Komponenten und ein tolles Platzmanagement, da kann das Spiel ja nicht mehr schlecht sein!

 

Spielregeln

 

Das Regelwerk von „Condottiere“ ist 19 Seiten dick und reichlich bebildert. Darin werden alle Regeln erklärt und es gibt auch Anregungen für optionale Varianten des Spiels. Außerdem gibt es reichlich Beispiele, damit auch die letzten Fragen als geklärt gelten dürfen.

Besonders gut gefällt mir die Optik des Regelwerks. Sie passt sich besonders gut den übrigen Spielkomponenten an. Außerdem kann man sehr schnell die Regeln nachschlagen, sollte es während des Spiels zu Streitigkeiten kommen. Eigentlich ist das aber nicht nötig, die Spielregeln sind wirklich nicht schwierig und vor allem sehr gut erklärt.

 

Spielablauf

 

Der Aufbau für eine Partie „Condottiere“ dauert nicht besonders lange. Der Spielplan wird auf dem Tisch ausgelegt, jeder Spieler wählt eine Farbe und legt seine Herrschaftssteine vor sich aus. Der jüngste Spieler nimmt den Condottiere-Spielstein und stellt diesen vor sich hin, dann mischt er die Karten und teilt jedem Mitstreiter 10 von diesen aus. Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen.

 

Eine Partie „Condottiere“ geht über mehrere Runden und in jeder Runde werden eine oder mehrere Schlachten ausgetragen. Der Spieler mit dem Condottiere-Stein stellt diesen in eine Provinz und die Schlacht um den ihren Besitz kann beginnen.

 

Nun liegt es an jedem der Spieler, ob er an der Schlacht um diese Provinz teilnehmen will oder nicht. Hat er das Interesse, so legt er eine seiner Söldnerkarten vor sich aus (in seine Schlachtreihe) und sein linker Nachbar ist an der Reihe. Hat dieser zum Beispiel kein Interesse, passt er, kann aber an dieser Schlacht nicht mehr teilnehmen. So kann es sein, das zwei oder mehrere Spieler um eine Provinz kämpfen und immer wieder abwechselnd weitere Söldnerkarten in ihre Schlachtreihe legen. Haben alle Spieler irgendwann gepasst, werden die Werte der Schlachtreihen addiert und der Sieger ist der Spieler, der den höchsten Wert erzielt hat. Aber Vorsicht, sollte zum Beispiel der Winter eingesetzt haben, kann ein Spieler, der wie der Sieger aussah, schnell zum Verlierer werden.

Sollten nach einer Schlacht noch mehr als ein Spieler Karten auf der Hand haben, findet eine weitere Schlacht statt. Mitstreiter ohne Karten sind zum zusehen verdammt. Kontrolliert ein Spieler die vorgegebene Anzahl von Provinzen, gewinnt er das Spiel.

 

Spielspass

 

„Condottiere“ ist ein tolles „Bluff-Spiel“ bei dem es immer wieder spannend zugeht. Gerade die Sonderkarten wie „Winter“, „Frühling“ oder „Kapitulation“ können einen schon geglaubten Sieg schnell zunichte machen. Auch die Karte „Vogelscheuche“, die es erlaubt eine Karte aus der eigenen Schlachtreihe gegen sie auszutauschen kann den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage in der nächsten Schlacht ausmachen. Auch die Interaktivität kommt nicht zu kurz, ist es doch immer wieder lustig seine Gegner in die Irre zu führen und bei jeder Partie gab es bei uns immer mehrere „As“ und „Os“ wenn auf einmal ein Spieler die stärksten Söldnerkarten ausspielt, vor allem wenn man es am wenigsten erwartet. Besonders gut gefällt mir, dass mit „Condottiere“ endlich mal wieder ein Spiel für zwei bis sechs Spieler auf dem Markt erscheint. Auch wenn es mit zwei Personen nicht so interessant ist, ist es auf jeden Fall eine Bereicherung für jede Spielesammlung.

 

Fazit

 

Kompakt, handlich, sehr Stimmungsvoll, aber auf keinen Fall klein. Nein „Condottiere“ gehört schon zu den ganz Großen. Tolles Regelwerk, tolle Spielkomponenten die machen ein rundum tolles Spiel aus. Dazu ein stimmiges Design, dass wunderbar zur Atmosphäre beisteuert, mehr kann man sich von einem guten Spiel wirklich nicht erwarten. Dazu wird gänzlich auf das Würfelglück verzichtet, etwas was ich hier auch einmal positiv erwähnen will. So einfach „Condottiere“ vielleicht auch vom Regelwerk her sein mag, es macht wirklich viel Spaß und ist genau für gesellige Abende geeignet. Strategiefreunden, aber auch Freunden von „Bluff-Spielen“ kann ich „Condottiere“ wärmstens ans Herz legen und der überaus günstige Preis lässt ja auch nichts anderes zu als zuzuschlagen.

 

 

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Condottiere

Autor: Dominique Ehrhard

Fantasy Flight Games, 2007

Spieldauer: 30 - 45 Minuten

Spielerzahl: 2 - 6

Mindestalter: 12 Jahre

ISBN-13: 4-015566010239

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

Inhalt:

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1 Spielplan

110 Karten

1 Condottierestein

1 Papststein

36 Holzsteine

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Erstellt: 22.10.2007, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 5129