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Filmkritik von Martin Hammerschmidt
Seit einiger Zeit versucht die russische Filmbranche in der Welt Fuß zu fassen. Dabei stehen Action und Spannung im Vordergrund.
Einer der aufwendigsten Actionfilme in der Geschichte des russischen Films wird von „e-m-s new media AG“ nun auf den Markt gebracht. „Countdown“ ist ein Film, der die alte Feindschaft zwischen Moslems und Christen wieder aufflammen lässt, wie auch das gespannte Verhältnis zwischen Russland und Tschetschenien auf den Punkt bringt.
Major Smolin (Aleksei Makarov), ein Agent des russischen Geheimdienstes RBS, wird entführt und zu einem grausamen Geständnis gezwungen. Er soll im Auftrag des RBS Wohnungen und ganze Häuserblocks in Russland angezündet haben.
Damit wollten die Terroristen erreichen, dass der RBS abgesetzt wird und ihnen somit nicht mehr gefährlich werden kann.
Allerdings entkommt Smolin aus seiner Gefangenschaft und ist auf dem Weg in seine Heimat Russland. Dort darf er sich allerdings nicht blicken lassen, denn das Videoband mit dem Geständnis ist beim RBS eingetroffen und nun wird Smolin gesucht.
Zwei Monate später.
Islamische und tschetschenische Terroristen stürmen während der Aufführung einen Zirkus und nehmen 2000 Menschen als Geiseln, darunter zahlreiche kleine Kinder. Unter den Geiseln befindet sich Smolins Tochter. Ihr Vater, der gesuchte RBS-Agent ist der einzige, den die Geiselnehmer als Unterhändler akzeptieren.
Den Zirkus zu stürmen kommt für die russischen Einsatzkräfte nicht in Frage, weil sich eine Bombe unmittelbar in der Manege befindet, die alles in die Luft jagen und ein Blutbad bedeuten würde.
Durch die Kanalisation bahnt sich Smolin einen unbemerkt eine Weg in den Zirkus und kann dort seine Tochter und einige Artisten befreien.
Allerdings verfolgen die islamischen Terroristen einen ganz anderen Plan. Ihr Ziel ist es, dem christlichen Glauben einen verheerenden Schlag zu versetzten, indem sie die Christen im Herzstück treffen, in Rom.
Mittels eines nuklearen Sprengkörpers, den die Terroristen sich zu Eigen gemacht haben, wollen sie ganz Rom erst dem Erdboden gleich machen und die Stadt für Jahrzehnte verseuchen.
Es gibt nur noch einen Mann der sie aufhalten kann.
Major Smolin vom RBS. An ihm liegt es nun, ob die Terroristen mit ihren grausamen Plan durchkommen oder nicht.
Countdown ist ein actiongeladener Thriller, indem die Handlung keineswegs untergeht. Von der ersten Sekunde an wird der Film von Spannung und Action rasant vorangetrieben, ohne dabei unrealistisch oder kompliziert zu werden.
Der Komplott und der Grund für das Handeln der Terroristen ist zwar schon alt, aber trotzdem schafft es „Countdown“ spannenden und vor allem unterhaltsam zu bleiben. Unwichtige Dialoge sind so gut wie gar nicht vorhanden, was der Story einen zusätzlichen Spannungsschub verleit.
Schließlich bleibt die Person um Major Smolin, welcher zum Hauptdarsteller des Films avanciert, obwohl er gar nicht einmal so häufig in Erscheinung tritt. Selbstverständlich ist er die am meisten gezeigte Person, allerdings ist der Plot so komplex, aber trotzdem verständliche, angelegt, dass viele Charaktere wichtige Positionen einnehmen, die man jedoch sofort erkennen und zuordnen kann, sobald sie ins Bild kommen.
Was die Presse verspricht („Einer der aufwendigsten russischen Action-Filme aller Zeiten!“) hält der Film auch.
Ob im Moskauer Zirkus, in abgelegenen Teilen Russlands, in der Wüste, auf der Landebahn oder in den Straßen Moskaus, überall findet sich knallharte und atemberaubende Action. Zudem zeigt Regisseur Yevgeni Lavrentyev, was sich an internationalen Militärgerätschaften derzeit alles finden lässt:
Kampfjets und Hubschrauber, Flugzeugträger und jede Menge Panzer,
Allerdings bleibt auch zu kritisieren, dass Major Smolin ein typischer Held ist, um den man keine Angst haben muss. Bedauerlicherweise bekommt er von Anfang ein Bild des Supermans, der lediglich etwas lädiert aus Schießereien und Schlägereien herauskommt. Dies nimmt dem Film teilweise die Spannung, dennoch hat man das Gefühl, dass irgendetwas schief gehen könnte und genau dieses Gefühl ist es, welches dem Film ein gewisses Etwas verleiht.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass „Countdown“ durchaus ein passabler Thriller ist, der sich, wenn es um die Handlung geht, nicht zu verstecken braucht. Was die schauspielerischen Leistungen betrifft, ist der Film nicht gerade besonders, doch was die Schwächen anbetrifft, so schaffen es Handlung und Spannung besser zu sein, was den Film zu einem guten Actionthriller macht.
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