Cowboy Poker (Kartenspiel)
 
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Cowboy Poker (Kartenspiel)

Rezension von Tanja Elskamp

 

Mit dem Kartenspiel „Cowboy Poker“ bietet Pegasus seit Dezember 2006 ein kurzweiliges Vergnügen mit Western-Hauch, das sich durchaus auch an Leute richtet, die in ihrem ganzen Leben noch nie Poker gespielt haben.

 

Die recht kleine, aber stabile Box enthält 66 Spielkarten und eine Spielanleitung, die zusätzlich auf der Webseite von Pegasus eingesehen werden kann.

Die Karten teilen sich auf vier Ranches auf, was zugleich die maximale mögliche Spieleranzahl ist. Spielen zwei oder drei Spieler eine Partie, so werden die übrigen Ranches als „Kaktusspieler“ eingebracht, spielen also mit, werden aber von den realen Mitspielern gesteuert und nehmen nur bedingt am Geschehen teil.

 

Jede Karte hat gleich mehrere Funktionen: sie alle zeigen ein Kartenblatt und eine Anzahl Siegpunkte, zudem Werte für den Viehtrieb und die Schießerei, zu guter Letzt verfügt jede Karte über ein Spezialfertigkeit.

Spezialfertigkeiten dürfen allerdings nur eingesetzt werden, wenn die gespielte Karte die Farbe der eigenen Ranch zeigt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Von den Ranchfarben abgesehen, gibt es noch eine Anzahl Stadtkarten, die von allen Farmen gleichermaßen genutzt werden können.

 

Der Spielverlauf ist der, dass jeder Mitspieler einige Handkarten bekommt und immer, wenn er an der Reihe ist, eine Karte zu seiner ausliegenden Bande hinzufügen kann. Gegebenfalls kommt es dann durch die Spezialfertigkeit zu einem Viehtrieb oder zu einer Schießerei, wobei reihum eine Karte auszuspielen ist und die Karte mit dem höchsten Wert gewinnt. In diesem Fall kommen die Karten in den Keller des Spielers, bleiben also verdeckt an seinem Platz liegen.

 

Das Spielziel ist es, die meisten Punkte zu erreichen. Dies ist jedoch nicht so einfach beziehungsweise nicht wirklich absehbar, da die Punktevergabe über verschiedene Ebenen abläuft.

An erster Stelle steht die Aufgabe, mit dem Kartenblatt der ausliegenden Bande nach dem Aufbrauchen des Talons ein Pokerblatt zu bilden. Hierzu hält die recht gut verständliche Spielregel mögliche Kartenblätter parat und auf die Bildung solcher Pokerblätter ist der Pokeranteil des Spieles beschränkt, so dass man „Cowboy Poker“ als eine sehr alternative Pokervariante betrachten kann. Der Spieler mit dem besten Blatt erhält sechs Punkte.

Zusätzlich werden die Siegpunkte der Bandenmitglieder addiert, dann wird aus den Kellern ebenfalls ein bestmögliches Pokerblatt gebildet und mit sechs Punkten für den Besten bewertet – oder es werden Punkte abgezogen, wenn ein Spieler keinen Keller vorweisen kann.

Aus den übrig gebliebenen Handkarten bildet jeder Spieler dann ein drittes Mal das bestmögliche Pokerblatt, um weitere Punkte zu bekommen, abschließend werden alle Punkte miteinander verrechnet und der, der die meisten Punkte für sich gewinnen konnte, hat die Partie gewonnen.

 

Die Spielzeit ist mit zwanzig Minuten angegeben, was allerdings wohl bereits beinhaltet, dass möglichst gründliche taktische Überlegungen in das Spiel einfließen, denn ansonsten ist eine Partie auch leicht in einer knappen Viertelstunde abzuwickeln. Insgesamt erscheint dies ein wenig kurz. Zwar animiert es dazu, weitere Partien gleich hintenan zu hängen, allerdings ist bei dieser Spieldauer die Berechnung der Siegpunkte der am längsten dauernde Teil der Partie, der vor allem in den ersten Partien gern ein Drittel der gesamten Spielzeit in Anspruch nimmt. Das ist schlicht zu lang.

 

Fazit:

Ansonsten ist „Cowboy Poker“ jedoch ein sehr unterhaltsames Spiel, bei dem das Glück der gezogenen Karten mit den strategischen Möglichkeiten durch die Mehrfachnutzungsoption der einzelnen Karten in einem interessanten Kontrast zueinander steht. Das Layout der Karten ist fröhlich und bunt, die Zeichnungen Greg Hylands im Comicstil passen sich dem wunderbar an. Der Preis ist okay, dürfte bei der gebotenen Schlichtheit der Partien und dem damit verbundenen mittleren Langzeitspaß aber auch gut und gern um zwei Euro sinken.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041911001979d32b59
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Cowboy Poker (Kartenspiel)

Spieldesign: James Ernest und Mike Selinker

Illustration: Greg Hyland

Spielerzahl: 2 bis 4

Inhalt: 66 vierfarbigen Karten

Verlag: Pegasus

ISBN: 3937826963

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.12.2006, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 3281