Crysis: Warhead (PC)
 
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Crysis: Warhead (PC)

Rezension von Cronn

 

Langsam ziehe ich mein Sturmgewehr und lege mich flach auf den Boden. Vor mir fällt die Senke hinab zu einem Dorf am Rande des Dschungels. Ich erkenne eine Ansammlung von schäbigen Hütten, daneben eine Tankstelle, verschieben barähnliche Strandhütten und eine Schiffsanlegestelle.

Mehrere Patrouillien von Koreanern sind damit beschäftigt Löcher in die Luft zu starren. Ich denke, das werde ich schleunigst ändern.

An meinem Sturmgewehr nehme ich einige Modifikationen vor. Nun ist es schallgedämpft und der Mündungsfeuerdämpfer verbirgt zusätzlich meine Position, indem er das Salvenfeuer in alle Richtungen streut. So vorbereitet ziehe ich in eine Schlacht, die schon lange vorher begann…

Zusammen mit Nomad sprang ich aus luftiger Höhe aus einem Flugzeug hinab auf dieses Eiland ohne besonderen Namen und habe mich dann von ihm getrennt. Nun bin ich alleine auf eigene Faust unterwegs, natürlich stets im Sinne der Regierung, die mich auf diese Mission geschickt hat. Der Kontakt zu den Wissenschaftlern auf dieser Insel wurde unterbrochen, was dazu führte, dass wir mit unseren Nano-Suits zum Einsatz kamen. Aber inzwischen weiß ich, dass da noch etwas anderes dahintersteckt als die Koreaner.

Ich muss vorsichtig sein. Die Typen kommen mir bedrohlich nahe.

Nun lege ich das Sturmgewehr an, ziele durch das Laservisier und suche mit dem Finger den Haltepunkt des Abzugs. Ich halte den Atem an. Jetzt!

Mein Finger zieht behutsam den Abzug durch. Einmal, zweimal. Es ploppt kurz, die Salve klingt harmlos, zieht aber eine tödliche Schneise der Verwüstung. Die beiden Soldaten fallen kurz nacheinander zu Boden. Ihre erschrockenen Rufe haben die anderen auf mich aufmerksam gemacht. Sie rennen auf die Verwundeten zu, orientieren sich und ziehen ihre Waffen.

Ich verändere meine Position, um mich aus dem Schussbereich ihrer Gewehre und Pistolen zu bringen. Schon knattern die AK-74 los und lassen das Unterholz des Dschungels zersplittern. Geduckt renne ich zu einer der Strandbars, gehe hinter dem Tresen in Deckung und bestreiche das Gelände von dort aus mit Dauerfeuer. Einer nach dem anderen fällt im Kugelhagel.

Doch nun besetzen die Jungs ein MG auf dem gegenüberliegenden Hügel.

Mir wird ganz schlecht bei dem Gedanken daran, was dieses Maschinengewehr-Nest so alles anstellen könnte. Also hetze ich von Deckung zu Deckung, feuer mal hierhin, mal dorthin und arbeite mich auf diese Weise zur gegenüberliegenden Strandseite vor.

Dann bin ich unterhalb des MG-Nests. Das Feuer der tödlichen Waffe schweigt. Ich ziehe eine meiner Handgranaten und werfe sie nach oben. In einer parabelhaften Bahn fliegt das Wurfgeschoss, überquert die Klippen und fällt hoch oben hinter die Schutzbrüstung, die aus Sandsäcken aufgeschichtet wurde.

Mit ohrenbetäubendem Krachen explodiert die Granate. Es regnet Stein und Sand auf mich herab. Doch noch ist nicht alles gewonnen – dort hinten bei der Tankstelle haben sich noch weitere drei Soldaten verschanzt.

Mit einem zynischen Grinsen ziehe ich den Raketenwerfer vom Rücken und lege ihn mir auf die Schulter. Das wird ein Feuerwerk der ganz besonderen Art werden…

 

„Crysis – Warhead” heißt das brandneue Spiel von Crytek. Es wurde in einem Zweitstudio in Budapest entwickelt, aber unter ständiger Kontrolle durch Crytek Deutschland. Das Frankfurter Unternehmen hat sich mit dem Shooter „Far Cry“ einen guten Ruf in der Shooter-Szene erarbeitet und stammt aus dem fränkischen Städtchen Coburg. Der fränkischen Provinz schon lange entwachsen, zogen die Entwickler um nach Frankfurt, wo sie mit „Crysis“ ein neues Produkt nachlegten, den inoffiziellen „Far Cry“-Nachfolger. „Crysis“ zog die gesamten Kritiker in seinen Bann ob der gebotenen Grafikpracht, wurde aber getadelt wegen seiner im Spielverlauf zunehmend unfreier werdenden Levelstruktur.

Nun steht „Crysis – Warhead” in den Startlöchern und möchte alles besser machen – vor allem soll es nun auch auf 500-Euro-PCs zufrieden stellend laufen.

„Crysis – Warhead” wird, wie auch “Crysis”, von Electronic Arts weltweit vertrieben und in die Läden gebracht.

 

Spielhintergrund:

„Crysis – Warhead” soll nicht als Add-On begriffen werden, sondern als selbständig lauffähiges Programm. Dennoch bietet es sich an, dass man bei „Crysis – Warhead” von einem „Stand-Alone-Add-On“ spricht, da der Spielhintergrund dergleiche ist und auch die Grafikengine vom Grundgerüst die gleiche ist.

„Crysis – Warhead” spielt parallel zu den Handlungen von “Crysis” und zeigt die Abenteuer von Nomads Kollegen Psycho, der schon in „Crysis“ einen gelungenen Auftritt hatte. Nun allerdings erfährt der Spieler im Laufe der Kampagne mehr über Psychos Vergangenheit, lernt ihn daher als Charakter näher kennen und schätzen. Wer hätte gedacht, dass Psycho eine derart tiefgründige und sogar friedliebende Natur ist? Die Spielsequenzen, in denen man dies erfährt, sind in Spielgrafik gehalten, was dazu führt, dass der Spieler an keiner Stelle aus dem Game gerissen wird.

Psycho ist getrennt von Nomad auf der Suche nach der Ursache für das Verschwinden der Wissenschaftler auf der Insel. Die meiste Zeit ist er dabei auf der Jagd nach einem mysteriösen Käfig, einer Transportbox, in der die Koreaner irgendetwas transportieren. Man vermutet einen nuklearen Gefechtskopf. Der erfahrene Crysis-Spieler weiß es aber besser, hier handelt es sich um ein Alien.

 

Spielkonzept:

„Crysis – Warhead” ist ein reinrassiger Ego-Shooter, was beinhaltet, dass man die meiste Zeit damit beschäftigt ist, auf möglichst effiziente Art sich durch den mit Gegnern verseuchten Dschungel zu bewegen und diese dabei auszuschalten.

Hierzu steht Psycho eine stattliche Anzahl an Wummen zur Verfügung, die auf Bedarf auch modifiziert werden dürfen. Laservisier und Schalldämpfer sind nur zwei der Möglichkeiten. Was aber noch interessanter als die Sturmgewehre oder Pistolen ist: Psycho hat ebenfalls den sogenannten Nano-Suit. Dieser Anzug verstärkt den Träger in den Bereichen Stärke, Tarnung, Schutz, Geschwindigkeit. Es ist also angeraten, die Fähigkeiten des Nano-Suits geschickt einzusetzen, womit sich „Crysis – Warhead” aus dem Shooter-Einerlei heraushebt. Dabei ist „Crysis“-Fans die Funktionsweise längst in Fleisch und Blut übergegangen. Mittels der dritten Maustaste (Mausrad drücken) kommt man in das Menü, kann dann schnell das Gewünschte auswählen. Genial gelöst von Crytek.

Die Spielzeit ist etwas knapp angesetzt. Mit ungefähr acht Stunden gerechnet ist man durch das Spiel hindurch. Für den Preis von ca. 30 Euro ist dies vollkommen angemessen.

 

Grafik:

Die Grafik von „Crysis – Warhead” ist absolute Referenz dessen, was momentan auf dem Markt ist. Wenn man jemanden zeigen will, was der eigene Quad-Core Prozessor so kann, zeigt man ihm „Crysis – Warhead” in der besten Auflösung und mit allen Details. Die Kinnlade muss man dem Freund später eigens hochbinden.

Die Grafik der Crytek-Engine wurde für „Crysis – Warhead” nochmals aufgebohrt, was besonders bei den Gesichtern der Protagonisten zum Tragen kommt. Aber auch die Explosionen sehen nun einen Tick grandioser, da voluminöser, aus.

Aber „Crysis – Warhead” soll ja auch auf schmalbrüstigeren Rechnern laufen, so versprechen es die Hersteller. Und tatsächlich – es läuft, und sogar flüssig. Zwar muss man an der Grafikpracht Abstriche machen, doch das ist nur logisch. Und noch immer sieht „Crysis – Warhead” gut aus.

Im Bereich Sound lässt Crytek Budapest nichts anbrennen und zündet ein Bombast-Feuerwerk an Effekten, wie es einem ordentlichen Action-Kracher gehört. Dies bezieht sich sowohl auf die Umgebungsgeräusche wie auch auf den Blockbuster-Movie-Soundtrack. Sehr gelungen!

 

Multiplayer:

„Crysis – Warhead” bietet die bekannten Varianten des Mehrspieler-Modus, darüber hinaus aber auch noch mit dem „Powerstruggle“-Modus den angepassten Modus, den man schon von „Crysis“ kennt.

Der Multiplayer-Modus von „Crysis – Warhead” wird auf einer Extra-DVD, getrennt vom Hauptprogramm einsetzbar, ausgeliefert.

 

Fazit:

Mit einer überragenden KI, einer beispiellosen Grafikpracht und bombastischem Sound gehört „Crysis – Warhead” zum Pflichtprogramm für Action-Spieler, das keiner verpassen sollte.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240416170258d23235a1
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Crysis: Warhead

von Electronic Arts

Plattform: Windows 98 / Me / 2000 / XP / Vista

USK-Einstufung: Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG

ASIN: B001BP2LO6

Technische Details:

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P 2,8GHz CPU

1000MB RAM

14000MB HD

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Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 23.10.2008, zuletzt aktualisiert: 14.04.2024 08:35, 7573