Rezension von Christel Scheja
„D-Gray-Man“ ist eine Anime-Serie, die auf dem gleichnamigen Manga basiert und von der es insgesamt 103 Episoden gibt. Polyband präsentiert nun im zweiten Volume die Folgen 13-26, in denen die Geschichte um Allan Walker und seine Freunde weitergesponnen wird.
Unbemerkt von den meisten normalen Sterblichen treiben dunkle Kräfte ihr Unwesen, allen voran der Millenium-Graf, der immer wieder seine Akuma ausschickt – Maschinen, die mit den Seelen Verstorbener betrieben werden und kein anderes Ziel haben, als die Menschen zu verderben und zu Ihresgleichen zu machen.
Doch es gibt auch Sterbliche, die zu verhindern versuchen, dass die Akuma die Oberhand erlangen.
Der junge Allan Walker steht noch ganz am Anfang seiner Karriere als Jäger, als er seinen Meister durch persönliche Schuld verliert. Der verzweifelte Lehrling sucht Zuflucht beim Orden und erhält noch einmal eine Chance, ist sein linkes Auge doch so verflucht worden, dass er von nun an die Seelen wahrzunehmen, die in den Akuma eingeschlossen sind.
Das half dem Orden schon einmal dem Millenium-Graf ein Schnippchen zu schlagen. Doch die Arbeit endet nie, denn ebenso wichtig wie die Kämpfe sind auch die Versuche die einzige Kraft zu sammeln, die gegen die Akuma wirkt – das Innocence. So brechen die Jäger des Ordens immer wieder auf, um die Quellen zu finden und zu sichern. Dabei erleben sie so manche Überraschung, denn es ist nicht immer leicht, die wahren Umstände heraus zu finden. So ruft sie zunächst ein Dorf auf den Plan, in dem das Wetter verrückt spielt. In einem Schneesturm schlägt ihnen buchstäblich ein eisiger Wind entgegen, der aber eine andere Quelle hat als gedacht.
Auch in Rom ist nicht alles so, wie zunächst vermutet. Die Tochter einer Kaufmannsfamilie ist verschwunden, verantwortlich scheint ein Schwertkämpfer zu sein, dessen Geist seit Jahrhunderten in den nahegelegenen Ruinen einer Kampfstätte wartet. Und dann gibt es Gerüchte von einem grausamen Vampir, der in einem abgelegenen Anwesen haust. Allan und seine Freunde halten ihn zunächst für einen Getreuen des Millenium-Grafen, müssen dann jedoch erkennen, das die junge Frau, die sie retten wollen, nicht die ist, die sie zu sein scheint, und ihr scheinbarer Feind viele Geheimnisse, die von einem grausamen Schicksal überdeckt wurden. Am Ende haben sie einen neuen Verbündeten.
Setting und Ambiente von „D-Gray-Man“ sind für japanische Animes ganz typisch, denn auch im zweiten Volume werden munter Genres durcheinandergemischt, Historie, Fantasy und Steampunk gehen eine fruchtbare Symbiose ein. Zwar versuchen die Folgen in sich abgeschlossen zu sein, man merkt ihnen aber doch den fortlaufenden Faden an. Dominiert werden die hier präsentierten Folgen diesmal von der Jagd nach dem Vampir und den sich daraus ergebenden Überraschungen. Der Millenium-Graf spielt diesmal nur am Rande eine Rolle.
Interessant ist, dass sich die Serie auch diesmal bemüht, nicht nur Kämpfe und Verfolgungsjagden in den Vordergrund zu stellen, sondern den Hintergrund fast gleichwertig behandelt, so dass die Action auf festem Boden steht und nicht sinnfrei daher kommt. Man erfährt mehr über die Akuma und ihre Jäger, die Geheimnisse der übernatürlichen Welt und lernt neue Figuren kennen. Zudem entwickeln sich auch die Helden weiter, indem sie aus Fehlern lernen und sich alten Ängsten stellen.
Die Geschichten erhalten den Raum, den sie brauchen, so dass es auch schon einmal mehrere Episoden dauern kann, bis die Helden brauchbare Ergebnisse erzielen. Sie bleiben menschlich, da sie auch immer wieder Fehler machen oder gar den kürzeren ziehen.
Allein der Humor ist gelegentlich etwas gewöhnungsbedürftig, rutscht er doch manchmal in schrille Albernheiten ab. Alles in allem erweist sich die Serie aber als guter Mix bei dem jeder seinen Spaß hat – Fans dramatischer Schicksale ebenso wie diejenigen, die spannende Kämpfe mit coolen Sprüchen mögen oder mehr über den magischen Hintergrund erfahren möchten.
Bild und Ton der DVD sind qualitativ in Ordnung. Sie entsprechen dem aktuellen Standard. Die Synchronisation kann sich ebenfalls sehen lassen. Allerdings gibt es auch diesmal keine Extras.
Fazit:
Das zweite Volume von „D Gray-Man“ hält die inhaltliche und formale Qualität des ersten. Vor allem Fantasy- und Horror-Fans dürften sich von der lebhaften Anime-Serie im Steampunk-Ambiente angesprochen fühlen, die nicht nur auf sinnfreie Action und albernen Klamauk setzt , sondern auch eine durchdachte Handlung mit sympathischen, sich weiter entwickelnden, Figuren bietet.
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