Dämonenspiel von Darren Shan
Reihe: Dämonicon Bd.3
Rezension von Carina Schöning
„Dämonenspiel“ ist nach „Fürst der Schatten“ und „Höllenkind“ der dritte Roman aus der Reihe Dämonicon von dem englischen Autor Darren Shan, alias Darren O´Shaughnessy und bezieht sich direkt auf die Geschehnisse im ersten Teil.
Wenige Wochen nachdem Onkel Derwisch aus der Dämonenwelt „Dämonata“ erfolgreich zurückgekehrt ist, verläuft das Leben für Grubitsch Grady, kurz Grubbs wieder in halbwegs vernünftige Bahnen. Zusammen mit seinem Onkel und seinen Bruder Bill-I sind sie nach Karzertal gezogen und fangen dort ein neues Leben an. Nach und nach freundet sich Grubbs mit seinen neuen Mitschülern an. Doch die Vergangenheit und das Erlebte lassen ihn nicht in Ruhe. Auch Derwisch wird nachts von Albträumen gequält. Er hat in der Dämonenwelt erfolgreich den mächtigen Dämonenmeister Lord Loss im Schach besiegt und so die Heilung von Bill-I durch Lord Loss ermöglicht. Ohne dies wäre er wegen einem Gendefekt in der Familie über kurz oder lang an Lykanthropie (Werwolf-Dasein) gestorben.
Nun taucht auf einmal die berühmte Horror-Filmproduzentin Davida Hayms auf und möchte unbedingt Derwisch als Berater für ihren neuesten Film haben. Dieser soll das Meisterwerk ihres Lebens werden und sie will deshalb nur die besten Mitarbeiter. Derwisch eignet sich besonders, da er sehr bewandert in der alten Kunst der Magie wäre. Nach kurzem Zögern willigt er ein und nimmt seine beiden Ziehkinder mit an das Set von „Schlachta - dem schrecklichsten Horrorfilm aller Zeiten“.
Doch Grubbs merkt sehr schnell, dass hier etwas nicht stimmt. Die Dämonenpuppen und Kostüme sehen einfach zu echt aus und nach und nach verschwinden die Kinderdarsteller vom Set…
„Dämonenspiel“ ist wie auch die Vorgängerromane ein mäßig spannender Mix aus bekannten Horror- und Mystery-Elementen. Die Handlung wird geradlinig und ohne große Überraschungen erzählt. Etwas besser als die ersten Teile, aber immer noch nicht gut genug. Die Figuren und die Dämonenwelt bleiben leider wieder flach und oberflächlich. Einzig Grubbs scheint sich weiterentwickelt zu haben. Er erscheint etwas reifer und nachdenklicher.
Nichtsdestotrotz bleiben zu viele Fragen in der Geschichte offen. Es wird die geheime Gruppe der „Lämmer“ eingeführt, aber nichts passiert? Wie die Dämonen wirklich in die Welt der Menschen hinein kommen, ist auch nicht klar? Und warum wird Bill-I nicht die Wahrheit über seine Vergangenheit gesagt? Wie konnte Derwisch die „Gehirnwäsche“ bekommen? Und warum war auf einmal wieder alles ok?
Negativ fallen auch die vielen „kreativen“ Namen der Figuren auf. Eine kleine Auswahl an Vornamen: Grubitsch, Gretelda, Bill-I (statt Billy?), Loch, Kik, Kuk, Tump, Bo, Emmet, Salit, Chuda…
Hinzu kommt immer noch die Frage der Zielgruppe? Wenn der Autor für Kinder und Jugendliche schreibt, ist der Grad an Gewalt viel zu hoch. Da werden Arme und Köpfe abgetrennt und die Kinderdarsteller reihenweise abgeschlachtet. Ältere und Erwachsene Leser werden die Handlung und die jugendliche Sprache eher ablehnen und sich spannendere Lektüre suchen.
Insgesamt ist „Dämonenspiel“ nur ein mäßig spannender Horror/ Mysteryroman, der kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch bietet. Zwar ist er von der Ausarbeitung besser als die Vorgänger, aber immer noch nur bedingt empfehlenswert.
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