Reihe: Traveler Triologie Band 2

Rezension von Katrin Kress

Zwei verfeindete Brüder. Eine mysteriöse Bruderschaft. Und die Jagd nach dem Mann, der die Menschheit retten kann.

Gabriel und Michael Corrigan sind Traveler, die letzten Überlebenden einer Riege von Propheten, die für Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen. Doch dann ist Michael zur Bruderschaft der Tabula übergelaufen, die die gesamte Menschheit mit Hilfe eines weltumspannenden Überwachungsnetzes zu kontrollieren versucht.

Nun erfährt Gabriel, dass sein Vater Matthew, der seit fast zwanzig Jahren verschollen ist und als tot galt, wahrscheinlich noch lebt und irgendwo in Europa gefangen gehalten wird. Gabriel und seine Beschützerin Maya von der Kriegerkaste der Harlequin verlassen sofort New York und begeben sich auf die Suche nach dem Vater. Aber auch Michael und die Bruderschaft der Tabula versuchen ihn ausfindig zu machen. Denn Michael sieht seine neu gewonnene Macht bedroht und möchte seinen Vater deshalb töten lassen. Die Suche führt Gabriel und Maya von den U-Bahn-Tunneln New Yorks und Londons über die Katakomben von Rom und Berlin bis in eine entlegene Region Äthiopiens – immer verfolgt von Michael und den Schergen der Bruderschaft …

Die erschreckende und gleichzeitig realitätsnahe Vision einer völlig überwachten Welt, in der die Zukunft bereits begonnen hat.

„Sie lassen keinen Zweifel daran, dass sie es ernst meinen – die Söldner, die in die abgelegene Aussteiger-Kommune »New Harmony« eindringen und mit ihren schallgedämpften Präzisionsgewehren Männer, Frauen und Kinder niederstrecken, bis alle 67 Einwohner eliminiert sind – alle bis auf einen ...“

Der 2. Teil Zwei der Traveler-Trilogie beginnt nahtlos dort wo der 1. Teil endete, mit einem Schlag der geheimen Bruderschaft „Tabula“ welche es sich zum Ziel gesetzt hat alle noch lebenden Traveler auszuschalten. Schließlich sind sie die einzigen, die den Plane der Bruderschaft zu Nichte machen können, sich die Welt mit Hilfe modernster Überwachungstechnik untertan zu machen. Nathan Boone, der Chef der Bruderschaft hat herrausbekommen, dass der Traveler Gabriel Corrigan sich in der Siedlung „New Harmony“ aufhält und setzt zum Schlag an.

Die Traveler sind in der Lage, durch die verschiedenen »Sphären« zu reisen: ihren Körper zu verlassen, in Parallelwelten abzutauchen und dort Dinge zu erkennen, für welche die normalen Menschen längst den Blick verloren haben. Nur Sie können den Menschen die Augen öffnen. Und sind somit die größte Gefahr für die Bruderschaft ihre Herrschaftspläne.

Tatsächlich ist die Bruderschaft kurz davor, ihr Ziel zu erreichen und mit dem »Panopticum« ein unsichtbares Gefängnis für alle Bewohner der Industriestaaten zu errichten: Kameras zeichnen jede Bewegung auf, gleichen biometrische Merkmale ab, Telefonate und E-Mails werden abgefischt, Einkäufe mit Kreditkarte zurückverfolgt, der Bibliothekscomputer kennt jede Lesegewohnheit. Alle Informationen fließen in einem Super-Computer zusammen. Die Privatsphäre hat aufgehört zu existieren.

Doch eine kleine Gruppe von Outlaws widersetzt sich dem System, lebt ein Leben außerhalb des »Rasters«, ist ständig auf der Flucht: allen voran der Traveler Gabriel Corrigan, dessen Bruder zum Geheimbund übergelaufen ist und sich einen erbitterten Zweikampf mit Gabriel liefert. Zu seinem Schutz wurde Gabriel der Harlequin Maya geschickt. Sie gehört zu einer besonderen Spezies, die, perfekt ausgebildet im Nahkampf und allen Waffentechniken, die Feinde der Tabula unterstützt und einem strengen Ehrenkodex folgt.

Nach dem hinterhältigen Massaker in »New Harmony« erfährt Gabriel, dass sein tot geglaubter Vater noch lebt. Dies ist leider auch seinem übergelaufenen Bruder bekannt, und dieser will ihn finden, um einen weiteren Traveler im Auftrag der Bruderschaft unschädlich zu machen. Für Gabriel beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. In einer halsbrecherischen Aktion flüchtet er mit seinen Gefährten aus New York, den brutalen Söldnern immer einen Schritt voraus. Auch nach London und Irland, wo Gabriel seinen Vater vermutet reist er, immer gefolgt von seinem Bruder. Ein weiterer Zwischenfall führt den Leser nach Rom und Ägypten.

Die „Totale Überwachung“ welche in dieser Triologie dargestellt wird, ist leider nicht wirklich weit von unserer Momentanen Lage entfernt. In Zeichen von Paybackkarten, drohender E-mailüberwachung usw. Ist dies erschreckende Fiktion zum greifen nahe. Das ist es auch was den Leser bannt und ihm Angst einflößt.

Und genau darauf hat es Jon Twelve Hawks abgesehen, er will die Leser sensibilisieren für die erschreckenden Veränderungen welches unser Digitales Zeitalter mit sich bringt. Vor allem aber möchte er die Leute wachrütteln welche Einschränkungen der Freiheit mit den scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten dieses Jahrhunderts verbunden sind.

Er selbst hat sich diesem „Raster“ erfolgreich entzogen, er Arbeitet unter einem Synoniem, niemand weiß wie er aussieht. Er lebt das was erschreibt. Auch wenn diese an manchen Stellen doch ein wenig überzogen ist.

Fazit:

Auch der 2. Teil der Traveler Triologie entpuppt sich als ein echter Page-Turner, der sowohl Fiktion als auch Wirklichkeit beinhaltet.

Erschreckend nah an der Wirklichkeit!