Rezension von Heike Rau
Als Krakau 1241 von den Höllenreitern angegriffen wird, erleidet der kleine Krystian schlimme Verletzungen. Aber ein Mönch nimmt sich seiner an und rettet ihn. Er schleppt den verletzten Jungen zu einer Kirche, wo er sich erholen kann. Der Mönch Matteo nimmt Krystian mit sich in die Einsiedelei der italienischen Minderbrüder. Sein Ziel ist es den Heranwachsenden später nach Cremona zu bringen. Krystian soll für immer zu den Brüdern gehören.
Doch Bruder Bartholomäus erhält die Nachricht, die Matteo verfasst und die die Ankunft Krystians anzeigt, nicht. Er hat einen Auftrag erhalten und ist nach Konstantinopel gereist, um weiter über das Schwarze Meer zum Lager der Tataren vorzudringen.
Krystian soll dennoch als Novize aufgenommen werden. Als ein Kind aus dem Dorf von einer Schlange gebissen wird, gerät Krystian in Verdacht, dafür die Verantwortung zu tragen. Man glaubt, dass er sich in eine Schlange verwandeln kann, was das wie eine Schlange aussehende Mal auf seiner Schulter beweist. Krystian wird eingesperrt. Die Flucht gelingt, aber nun muss Krystian sich alleine auf den Weg nach Cremona machen.
Doch Krystian reist nach Konstantinopel. Er will Bruder Bartholomäus begleiten. Vor allem aber will er mehr über seine Vergangenheit wissen und auch das Rätsel um das Medaillon lösen, dass er beim Sturm auf Krakau einem der Höllenreiter entrissen hat. Unter den Reisenden ist ein geheimnisvoller Mann, der darüber Bescheid zu wissen scheint. Doch er will nicht verraten, warum er das Medaillon mit dem Schlangenmenschen darauf unbedingt in seinen Besitz bringen will.
Das Buch ist ausgesprochen spannend. Krystian ist eine interessante Persönlichkeit. Seinem Lebensweg ein Stück weit zu folgen, macht sehr viel Spaß. Dabei ist es die Reise mit Bruder Bartholomäus und den anderen Reisebegleitern, die besonders im Vordergrund steht und die als schicksalhaft zu bezeichnen ist. Krystian versucht das Geheimnis seiner Herkunft zu lösen. Er tut dies mit Leidenschaft und Enthusiasmus. In seiner Unbesonnenheit übertritt er dabei auch Grenzen. So verliebt er sich in ein Mädchen, dass im Grunde unerreichbar für ihn ist. Nicht nur er, auch die Junge Frau gerät in Schwierigkeiten.
Krystian muss sich dem Fremden stellen. Und so wie er, erhält der Leser Einblick in die Kultur der Mongolen. Der Roman ist perfekt in die historische Kulisse eingebettet. Und auch die Charaktere im Buch sind sehr gut ausgearbeitet.
Man liest nicht nur, man ist dabei. Man hat die Handlung bildhaft vor Augen, obwohl das Buch gar nicht illustriert ist. Der Spannungsbogen stimmt. Man wird sehr gut unterhalten und möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, so abenteuerlich ist die Geschichte.