Das Elfenportal (Autor: Herbie Brennan)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Das Elfenportal von Herbie Brennan

Rezension von Christoph Weidler

 

Kronprinz Pyrgus Malvae, Sohn des Purpurkaisers, pfeift auf das höfische Leben und dessen enge Etikette. Viel lieber mischt er sich unerkannt unter das "gemeine" Volk und geht dort, zum großen Mißfallen seines Vaters, seiner Lieblingsbeschäftigung dem Schutz von gequälten Tieren nach. Als Pyrgus eines Abends bei seinen Unternehmungen von zwei zwielichtigen Gestalten verfolgt wird, flüchtet er in eine alte Leimfabrik welche von zwei Nachtelfen betrieben wird. Dort entdeckt Pyrgus, dass kleine Katzen als Beigabe für die großen Leimkochtöpfe dienen. Etwas was Pyrgus nicht zulassen kann und kurz entschlossen versucht er die Katzen zu befreien. Leider mißlingt ihm seine gut gemeinte Aktion und er gerät in größter Bedrängnis. Nur knapp entkommt er dem Tod und zurück im Palast erfährt er das das Volk der Nachtelfen einen Putsch auf das Kaiserhaus und auch ein Anschlag auf das Leben des Kronprinzen planen. Kurz entschlossen schickt der Purpurkaiser mithilfe eines Portals in die Gegenwelt, denn dort an den angedachten Zielort, einer einsamen Insel, ist Pyrgus sicher vor den Nachstellungen der Nachtelfen. Doch durch Sabotage arbeitet das Portal nicht so wie gedacht und Pyrgus landet nicht an den angedachten sicheren Ort, sondern klein wir ein Schmetterling in dem Garten des Eigenbrötlers Mr. Fogarty.

Der Junge Henry, welcher um sein Taschengeld aufzubessern Mr. Fogarty im Haus und Garten hilft, kann den Kronprinzen noch in letzter Sekunde aus den Fängen einer Katze retten. Verwundert trägt er das ihm unbekannte kleine Geschöpf zu Mr. Fogarty und gemeinsam gelingt es ihnen mit diesem seltsamen Schmetterlingswesen zu kommunizieren. Als sie Pyrgus Geschichte hören steht für sie fest, ihre Hilfe ist gebraucht und zusammen suchen sie einen Weg wie der Kronprinz wieder zurück in seine Welt gelangen kann. Dem technisch begabte Mr. Fogarty gelingt es auch anhand von Pyrgus Beschreibungen ein provisiertes Portal zu erschaffen und gemeinsam machen sie sich auf den Weg in die Elfenwelt, wo ihre Probleme erst richtig losgehen.

 

______________________________

 

In "Das Elfenportal" mischt der Autor Herbie Brennan gekonnt Parallelweltabenteuer mit den ganz normalen Problemen der Jugend. So hat jeder seine ganz alltäglichen Probleme mit seinen Eltern. Henry, der Streß mit seinen Eltern hat und seine kleine Schwester ihn mehr als nur nervt. Und auch Pyrgus, der alles andere im Sinn hat als dem von seinen Vater für ihn vorbestimmten Weg als Kronprinz zu akzeptieren und gehen und viel lieber als Tierschützer nächtens gequälte Tiere befreit. Doch das sind nicht die einzigen äußerst gut dargestellten Charaktere mit denen der Autor in dem Roman aufwarten kann. So haben wir hier noch Mr. Fogarty, einen Eigenbrötler mit paranoischen Verfolgungswahn oder Holly die Schwester von Pyrgos, welche gänzlich in der höfischen Intrigenküche aufgeht und schon in jungen Jahren ihr eigenes Spionagenetz betreibt, ganz zu schweigen von Comma, dem jüngeren Bruder des Kronprinzen. Eine undurchsichtige, düstere Person voller Eigeninteressen und -dynamik, dessen wahrer Hintergrund aber recht im verborgenen bleibt. Oder die Gegenspieler, die Nachtelfen wie z.B. die Besitzer der Leimfabrik welche in ihrer charakterlichen Darstellung nicht gegensätzlicher sein können. Jasper Chalkhill der bunte Kolibri, der stetig abgedreht und schrill seine Umwelt attackiert oder Silas Brimstone, der ruhige, eiskalte und verschlagende Dämonenbeschwörer.

So ist es nicht zu verwundern, das der Roman von Anfang bis Ende immer wieder mit kleinen Überraschungen, Wendungen und neuen Aspekten gekonnt den Spannungsbogen stetig aufrecht halten kann. Erfrischend auch das der Autor hier weg von dem üblichen Elfenklischee geht und uns eine technisch versierte Elfenwelt voller kleiner humorvollen Situationskomik darbietet ohne dabei zu übertreiben. Gekonnt, wo sie passen, werde die Aspekte dazu gesetzt.

"Das Elfenportal" ist ein zauberhafter Fantasy-Roman für jung und alt, welchen man erst wieder weglegt wenn man die letzte Seite inhaliert hat.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419134010fe954abd
Platzhalter

Buch:

Das Elfenportal

Autor: Herbie Brennan

broschiert

403 Seiten

ISBN: 3-423-70922-7

Verlag: dtv junior

erschienen Mai 2005

Erhältlich bei Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 29.07.2005, zuletzt aktualisiert: 22.06.2023 20:33, 852