Kit Sawyer ist Archäologe, genau wie sein Großvater, seine Eltern und sein Stiefbruder es waren beziehungsweise sind. Während alle anderen Sawyers jedoch berühmte Entdeckungen gemacht haben, arbeitet er lieber im Büro, wo er Funde bearbeitet und verwaltet. Als er eine alte Krone in die Hände bekommt, stellt die jedoch auf magische Weise eine geistige Verbindung zu ihm her. Ihm bleibt nichts übrig, als sie zu einem Azteken-Tempel in Mexiko zurückzubringen.
Wenn man den Klappentext von S. E. Harmons Buch liest, denkt wohl jeder an ein Archäologie-Abenteuer mit Urban-Fantasy-Elementen. Die Formulierungen lassen auch an eine Prise Humor denken. Alles das gibt es in diesem Buch auch. Worauf allerdings kein einziges Wort im Klappentext hindeutet, ist, dass es auch eine Lovestory nach dem Haters-to-Lovers-Muster gibt. Und genau diese homo-erotische Komponente nimmt gefühlt mindestens ⅔ der gesamten Handlung ein. Das Archäologie-Abenteuer liefert nur die Kulisse, um die beiden Stiefbrüder für längere Zeit zum Zusammensein weitgehend abseits anderer Menschen zu zwingen. Der Fantasy-Plot dient eigentlich lediglich dazu, den Protagonisten dazu zu zwingen, sich überhaupt auf eine Expedition zu begeben.
Ich habe nichts dagegen, wenn es in einer Abenteuer- und/oder Fantasy-Handlung eine romantische Nebenhandlung gibt. Hier ist diese jedoch eindeutig der eigentliche Zweck der Geschichte. Alles andere ist nur Beiwerk. Das kann mich leider überhaupt nicht überzeugen, zumal der Klappentext völlig falsche Erwartungen weckt und überhaupt nicht erahnen lässt, worum es im Buch wirklich geht. (Außerdem existiert im Mexiko wohl kein Ort, der nur nach mehrwöchigem Fußmarsch zu erreichen ist.)
Die Autorin erzählt seine Geschichte aus der Ich-Perspektive seines Protagonisten.