Das Feuer der Freiheit (Autorin: Lyndsay Faye; Timothy Wylde 3)
 
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Das Feuer der Freiheit von Lyndsay Faye

Reihe: Timothy Wylde Band 3

 

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

Lyndsay Faye wurde zwar nicht in New York geboren, lebt aber heute in Manhattan und scheint sich sehr intensiv mit der Stadt und ihrer schillernden Geschichte beschäftigt zu haben, so dass sie ihre Geschichten um den jungen Polizisten Timothy Wylde die turbulente Mitte des letzten Jahrhunderts für die Stadt wieder ins Gedächtnis ruft.

 

An einem Ort, an dem viele Menschen zusammen kommen, gibt es jede Menge Verbrechen, auch solche, die leicht verschleiert werden können. Während man die kleinen Fische bestraft oder gar hinrichtet, kommen die großen immer davon, denn wer genug Geld und Einfluss hat, kann das Gesetz in der Hand halten, selbst genügend Verbrechen begehen, aber auf der anderen Seite Schutz fordern, so wie der Stadtrat und Fabrikbesitzer Robert Symmes.

Timothy spürt, dass der Mann ziemlich viel Dreck am Stecken hat, aber als gegen ihn Drohungen ergehen, muss er tätig werden, denn schon bald steht auch eines der Gebäude aus dem Besitz des Mannes in Flammen auf.

Erste Verdächtige sind schnell gefunden, aber damit gibt sich der junge Ermittler, der mehr sieht als die meisten anderen Polizisten nicht zufrieden, denn ganz offensichtlich geht es hier nicht nur um verschmähte Liebe und Rache, sondern um sehr viel mehr. Durch seinen eigenen Bruder wird er schon bald in Intrigen verwickelt, die das enthüllen.

Aber auch privat geht es rund, denn die Frau, in die er unsterblich verliebt ist, kehrt in die Stadt zurück und steckt schon bald ebenfalls in ziemlichen Schwierigkeiten, denn sie mischt sich zu viel in bestimmte Dinge ein.

Ob nun Krimi oder doch mehr Sittenbild der Zeit, in der New York zum Schmelztiegel der Völker wurde, weil ganze Wellen von Einwanderern in die Stadt kamen und hofften, ihr Glück zu machen, nur um dann noch weiter ausgebeutet und teilweise sogar missbraucht zu werden, das muss jeder selbst entscheiden, denn Lyndsay Faye bietet in ihrer Geschichte beides.

Auf der einen Seite gibt es einen Verbrecher, der sich nicht scheut, seine Drohungen skrupellos in die Tat umzusetzen und sogar die Leben anderer Menschen zu opfern, aber durchaus seine nachvollziehbaren Motive für die Tat hat, auf der anderen Seite aber auch ein saftiges und derbes Bild der Stadt, wie man es zuletzt in Serien wie „Copper“ gesehen hat, auch wenn diese gut zwanzig Jahre später spielte.

Es geht relativ brutal in der Geschichte zu, die Autorin scheut sich nicht anzudeuten, dass mit harten Bandagen gekämpft und betrogen wird, Idealisten schnell ihre Hoffnungen und Träume verlieren und hart auf dem Boden der Tatsachen auftreffen, vor allem wenn sie als arme Schlucker nach Manhattan kommen und auf windige Versprechen reinfallen.

Man lernt aber auch diejenigen kennen, die sich ein wenig Glück geschaffen haben und denen es nun gelingt, sich ein wenig weiter zu entwickeln und aus alten Rollenmustern aufzubrechen – so treten die Frauen eben nicht nur in den üblichen Rollen auf, in denen man sie normalerweise sieht, sondern auch sehr selbstbestimmt, auch wenn das für die einen Preis hat. Schon jetzt erheben sich erste Stimmen für die Gleichberechtigung der Frau, aber noch sind sie Randerscheinungen.

Bis auf den Helden und ein bis zwei Figuren in seinem direkten Umfeld ist sonst eigentlich kein Charakter in der Geschichte sympathisch, denn so gut wie jeder hat seine Geheimnisse, manche sogar Leichen im Keller. Egoismus ist eine wichtige Eigenschaft, um in dem Dschungel der Metropole zu überleben und wer zu viel Gnade zeigt wird zu schnell und zu leicht ausgenutzt. Der Umgang miteinander ist kaltschnäuzig und die Grenzen zwischen Gut und Böse sind mehr als verschwommen.

Aber das Ambiente stimmt, das Szenario wird durch viele kleine Details lebendig, die ganzen Beschreibungen, die den Eindruck abrunden, stören das Lesevergnügen absolut nicht. Es mag dahin gestellt sein, wie genau nun wirklich recherchiert wurde, die Geschichte selbst funktioniert. Und man muss auch die Vorgängerbände nicht kennen, das Buch vermag für sich alleine zu stehen.

 

Fazit:

Alles in allem ist „Das Feuer der Freiheit“ eine runder unterhaltsamer historischer Kriminalroman, der seinen Unterhaltungswert hat und vor allem Ambiente versprüht, das man bei Büchern dieser Art erwartet.

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Buch:

Das Feuer der Freiheit

Reihe: Timothy Wylde Band 3

Original: The Fatal Flame, 2015

Autorin: Lyndsay Faye

Reihe: Timothy Wylde Band 3

dtv, Februar 2016

Taschenbuch, 524 Seiten

Übersetzerin: Michaela Meißner

 

ISBN-10: 3423260866

ISBN-13: 978-3423260862

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B017RCSVCW

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 17.09.2018, zuletzt aktualisiert: 17.04.2023 20:56, 16953