Das geheime Land (Autorin: Lisa Tuttle)
 
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Das Geheime Land von Lisa Tuttle

Rezension von Christel Scheja

 

Obwohl sie schon seit den 80ger Jahren schreibt sind bisher nur wenige Romane von Lisa Tuttle in Deutschland veröffentlicht worden. Am bekanntesten ist wohl der Science-Fantasy Roman „Sturm über Windhaven“, das sie zusammen mit George R. R. Martin verfasste. Eher der Urban Fantasy zugehörig ist allerdings das nun bei Piper erscheinende Buch „Das geheime Land“.

 

Der Amerikaner Ian Kennedy hat sich nach einem bewegten Leben voller Rückschläge in London niedergelassen. Aber auch seine Detektei läuft eher schlecht als recht. Vielleicht weil er sich vor allem mit Fällen beschäftigt, die viele andere für Humbug halten. Denn er glaubt nicht an Zufälle, wenn Menschen plötzlich spurlos verschwinden. Eine unbekannte Macht hat sie entführt, und Kennedy ist besessen deren Quelle zu finden, da er noch immer vom Verschwinden seines eigenen Vaters traumatisiert ist.

Als eine alte Bekannte, darum bittet, ihre Tochter Peri zu suchen, gibt es für ihn kein Halten mehr. Durch Gespräche mit den Menschen, welche die junge Frau zuletzt gesehen haben, findet er plötzlich eine Spur, die von London aus in die wilden Einöden Schottlands führen – zu den Hügeln, in denen angeblich Feengeister leben. Mehrere Indizien deuten darauf hin, dass sich hier ein Drama wiederholt, das bereits in einem der großen irischen Epen thematisiert wurde: Der Raub, die Wiedergeburt und die Entführung der schönen Etain durch einen Fürsten der Sidhe.

Ian Kennedy bekommt zu spüren, dass der mächtige und unsterbliche Mider selbst die Fäden spinnt um seine Ziele zu erreichen. Und mit der Kenntnis und dem Wissen über das, was ihn erwartet stellt er sich der Anderswelt zum Kampf, um Peri und vielleicht auch noch andere Verschollene zu befreien.

 

Weder das Thema, noch die Geschichte selbst sind wirklich neu, da in den letzten Jahren bereits Autoren wie Charles de Lint ähnliche Plots benutzt haben. Hierzulande sind allerdings nur wenige dieser Bücher erschienen, da man doch etwas bewanderter in der irischen oder britischen Mythologie sein sollte, um die Geschichte wirklich genießen zu können. Das ist auch bei diesem Roman der Fall.

Die Handlung selbst verläuft eher in ruhigen Bahnen. Ian Kennedy ist kein Actionheld, die Spannung entsteht durch die immer wieder in Dialoge und Beschreibungen eingestreuten Hinweise, zu einem actionreichen Kampf kommt es nicht. Die Autorin konzentriert sich auf die Charaktere und die durch Bekanntschaft und Mythen gesponnenen Beziehungsgeflechte, denn wirklich zufällig geschieht nichts.

 

„Das geheime Land“ ist damit eher ein stiller und mythischer Mystery-Roman, der vor allem Liebhaber der irischen Mythologie gefallen dürfte, die zwischen den Zeilen lesen wollen, nicht aber actionverwöhnten High- oder Heroic-Fantasy-Fans, die eher auf krasse Helden und wüste Abenteuerhandlungen setzen.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329142320670b8ab6
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Das Geheime Land

Autorin: Lisa Tuttle

gebunden - 386 Seiten

Piper, erschienen September 2006

ISBN 3-492-70123-X

Übersetzung aus dem Englischen von Jürgen Langowski

Titelbildgestaltung von hildendesign

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.10.2006, zuletzt aktualisiert: 21.03.2024 17:38, 2874