Das Gesetz der Orks (Autor: Michael Peinkofer)
 
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Das Gesetz der Orks von Michael Peinkofer

Rezension von Björn Backes

 

So wie Markus Heitz inzwischen die Geschichten um die Zwerge regelrecht ins Blut übergegangen sind, hat sein populärer Kollege Michael Peinkofer in den vergangenen Jahren die Gegenseite, sprich die Orks, in sein Herz geschlossen. Mit „Die Rückkehr der Orks“ und „Der Schwur der Orks“ hat er seinen britischen Mitstreiter Stan Nicholls auf dieser Spielwiese beerbt und immerhin zwei richtig anständige Romane geschrieben. Und da Peinkofer als einer der fleißigsten Vertreter seiner Spezies bekannt ist, hat er seine neuen Lieblinge auch nicht aus den Augen verloren. In „Das Gesetz der Orks“ holt er einige seiner bekanntesten Charaktere zurück in seine Fantasy-Welt und gestaltet diese gleich noch einmal eine Spur düsterer und gemeiner.

 

Inhalt:

Immer noch von ihren jüngsten Abenteuern geprägt, werden Balbok und Rammar erneut ins Chaos gestürzt. Ein mysteriöser Zauber versetzt sie auf eine eigenartige Insel, die von ihren Feinden, den Elfen, regiert wird. Doch die friedliebenden Schönlinge regieren in ihrer Kristallfestung mit entschiedener Härte und kehren die Gesetze der orkischen Welt mit Bestimmtheit um. Die Grausamkeit der Elfen versetzt die beiden gestrandeten Orks in eine nicht gekannte Panik, da ihnen vorerst kein Ausweg aus der verzwickten Situation bleibt. Ihre Brüder und Schwestern haben sich bereits den grausamen Herrschern untergeordnet, und auch die Gnome können sich dem bösartigen Einfluss der Elfen nicht widersetzen. Für Balbok und Rammar ergibt sich eine letzte Chance, als eine Piratengarnison vor der Insel landet und den Terror der schier übermächtigen Feinde zu bekämpfen plant. Die beiden Orks schließen sich den barbarischen Räubern an und planen einen finalen Sturm auf die Kristallfestung…

 

Rezension:

Wie bereits angesprochen: Michael Peinkofer gehört zu den umtriebigsten Schreibern in der gesamten Fantasy-Szene, hat sich zwischenzeitlich auch schon mal an leichter Science-Fiction-Kost versucht, gerade erst seine Inspiration zur Hörspiele-Reihe „Team X-Treme“ geliefert und zwischendurch auch noch so manch frisches Projekt forciert, welches sich ein Stückweit von seiner eigentlichen Autoren-Herkunft distanziert. Und genau dieser universelle Trieb wird ihm in seiner neuesten Publikation „Das Gesetz der Orks“ zum Verhängnis. Die Story ist ein wenig langatmig und müde, der Humor, der mal wieder auf der Tollpatschigkeit der beiden Hauptdarsteller beruht, gerät stellenweise ein bisschen vorhersehbar, aber auch die Charakterzeichnungen sind erstaunlich farblos. Individualität? Über weite Strecken Fehlanzeige…

 

Dabei beginnt die Story ähnlich, wie die letzte Episode der Orks vor einiger Zeit endete. Die beiden bekannten Ork-Helden treiben durch viele lockere Dialoge den Stimmungspegel nach oben und bringen die Atmosphäre des letzten Bandes „Der Schwur der Orks“ auch relativ schnell wieder in die Handlung zurück. Allerdings sind witzige Dialoge nicht alles, besonders nicht wenn das Genre Fantasy heißt und die Geschichte den Anspruch hat, in Sachen Atmosphäre noch mehr gen Düsternis zu schwimmen. Die Umkehrung der Rollenverteilung scheint für diesen Aspekt aber auch nicht sonderlich geeignet, da es der Story erstens ein wenig Glaubwürdigkeit nimmt, dies aber zweitens auch keine brauchbare Voraussetzung für einen etwas härteren Fantasy-Roman ist. Zumal die vermeintlich Bösen sich nun plötzlich in der Rolle der rettenden Kraft zurechtfinden müssen. Irgendwie ist an dieser Stelle alles ein wenig simpel strukturiert und ideenarm, fast schon gewöhnlich. Man könnte in manchen Passagen sogar behaupten, Peinkofer würde schlicht und einfach aus seinem Katalogwerk rezitieren und einfach nur Sammelware von der Stange abreißen. Und das kann für einen Autor von diesem Format definitiv nicht die zugrunde liegende Ambition sein!

Immerhin, für einen gewissen Unterhaltungswert sorgt Peinkofers neueste Ausgabe am Ende dennoch. Allerdings sind 600 Seiten harter Tobak für eine Story, die auch viel bündiger hätte zusammengetragen werden können und gerade in den ersten Kapiteln schon enorme Längen vorweist. Oder um es vielleicht etwas deutlicher zu formulieren: Hier fehlt einfach das nötige Herzblut, um einen solchen Komplex zum Leben zu erwecken.

 

Fazit:

“Das Gesetz der Orks“ ist die definitiv schlechteste Episode in der Ork-Trilogie von Michael Peinkofer und generell eines der schwächsten Werke, die der Fantasy-Dauergast im Rahmen seiner Laufbahn verfasst hat. Lediglich Fans der ersten beiden Bücher sollten in Erwägung ziehen, hier zuzugreifen. Die übrige Leserschaft kann genauso gut auf dieses Durchschnittswerk verzichten!

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024032916515896d65494
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Das Gesetz der Orks

Autor: Michael Peinkofer

Broschiert: 608 Seiten

Verlag: Piper (September 2008)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3492750109

ISBN-13: 978-3492750103

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 24.11.2008, zuletzt aktualisiert: 21.03.2024 17:38, 7815